Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik kap. Feuchtigkeitssensor reagiert auf Hand aber nicht auf feuchte Erde


von Paschl (Gast)


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Hallo liebe mikrocontroller-community,

ich bin derzeit dabei mir eine automatische bewässerung für meine 
Planzen mittels eines Arduino Unos zu bauen... soweit so gut ;)

Jetzt habe ich folgendes Problem... ich habe mir einen 
Feuchtigkeitssensor aus einer Leiterplatte selbst gebaut... dann die 
entsprechende Schaltung mittels dieser Anleitung gebastelt:

http://runtux.com/files/download/arduino.4.pdf
Quellcode für das Arduino zum Auslesen der Kapazität kann man auch der 
Anleitung entnehmen.

den Feuchtigkeitssensor in nen Schrumpfschlauch gesteckt und mit 
heißkleber (das hat erstaunlicherweise gut funktioniert und er ist jetzt 
wasserdicht (48 Stunden Wasserglas-Test war erfolgreich)) abgedichtet...

Soweit so gut läuft auch alles gut... Der Feuchtigkeitssensor zeigt 
(nach entsprechender Subtraktion der Eigenkapazität auch ca 0 pf an wenn 
er nur von Luft umgeben betrieben wird... wenn ich meine hand darauflege 
dahingegen Werte bis 100 pf (je nach Auflagefläche und anpressdruck) ...

Nun zu meiner Frage: bei trockener Erde ist der Wert so in etwa 80pf ... 
bei nasser (also klatschnasser, bei reinem Wasser so ca 111 pf) aber 
"nur" 84 pf oder so... diese Differenz kommt mir doch arg wenig vor... 
Zumal einerseits eine kleine Bewegung am Sensor zu einer viel größeren 
Veränderung (aufgrund der besseren/schlechteren Ankopplung an das 
Erdreich) der Kapazität führt...

Außerdem bin ich verwirrt warum in Wikipedia 
https://de.wikipedia.org/wiki/Permittivit%C3%A4t
die relative rel. Permittivität der feuchten Erde geringer ist als die 
der trockenen Erde-> müsste das aufgrund der hohen rel. permittivität 
des Wassers (ca 80) nicht genau umgekehrt sein..???

Sind bei denen, die ein ähnliches Projekt schon realisiert haben die 
Werte auch derart wenig unterschiedlich oder habe ich einen Fehler 
gemacht... komisch finde ich halt dass es bei der Hand einwandfrei 
funktioniert aber in der Erde nur geringe Differenzen angezeigt werden.


Würde mich über inspirierende Antworten freuen

LG
Paschl

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Paschl,

> Außerdem bin ich verwirrt warum in Wikipedia
> https://de.wikipedia.org/wiki/Permittivit%C3%A4t
> die relative rel. Permittivität der feuchten Erde geringer ist als die
> der trockenen Erde-> müsste das aufgrund der hohen rel. permittivität
> des Wassers (ca 80) nicht genau umgekehrt sein..???
Vermutlich wegen eines Abschreibfehlers, genauer, Kommafehlers, siehe:
http://www.chemie.de/lexikon/Permittivit%C3%A4t.html#

> den Feuchtigkeitssensor in nen Schrumpfschlauch gesteckt
Hmmm. Ich vermute, Du verwendest den Sensor als Kapazität. 
Beispielsweise eines astabilen Multivibrators mit NE555 oder dasselbe 
mit Mikroprozessor.

Wenn Du den Sensor erst in den Schlauch steckst und dann den Schlauch in 
die Erde, dann hast Du eine Reihenschaltung von zwei Kapazitäten aus 
Luft und der Erde.
So dick die Luft, so gut eine Isolation aus Plastikspray.

> Soweit so gut läuft auch alles gut... Der Feuchtigkeitssensor zeigt
> (nach entsprechender Subtraktion der Eigenkapazität auch ca 0 pf an
Ja, nach Kalibierung auf Null. So leicht das zu erreichen ist, so wenig 
taugt der Wert für eine Aussage zur Qualität der Messung.

> Nun zu meiner Frage: bei trockener Erde ist der Wert so in etwa 80pf ...
> bei nasser (also klatschnasser, bei reinem Wasser so ca 111 pf) aber
> "nur" 84 pf oder so... diese Differenz kommt mir doch arg wenig vor...
Der kleine Ausschlag ist möglicherweise eine Folge des Luftpolsters im 
Schlauch.

Eine weitere Verbesserung wäre, wenn sich die Erde unbekannter 
Permittivität zwischen Kontaktflächen befindet, die auf Abstand gehalten 
werden. Die Feuchtigkeit kommt überall hin.
Denn wenn sich die Kontaktflächen auf derselben Platine befinden, dann 
koppeln sie sehr viel besser untereinander als über die Erde über und 
unter der Platine.

Ciao
Wolfgang Horn

: Bearbeitet durch User
von Paschl (Gast)


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Hey,

danke für deine Antwort,
du meinst ja im wesentlichen, dass die geringe Schwankung darauf 
zurückzuführen ist, dass sich eine Luftblase im Kondensator (also unter 
dem Schrumpfschlauch) gebildet hat, dessen Größe (und natürlich auch 
Form) maßgeblich die Kapazität bestimmt ... hab ich das so richtig 
verstanden?

komisch finde ich nur, dass ich mittels des Kondensators sogar meine 
Hand in einiger Entfernung ohne Probleme registrieren kann ... hierbei 
schwankt der Wert um bis zu 20 pf wenn ich die hand zum Kondensator 
bewege... Diese schwankung ist ja nur dadurch zu erklären, dass schon 
viele Feldlinien deutlich aus dem Schrumpfschlauch (trotz luftblase) 
herauskommen... Diese schwankung müsste ich doch bei feuchter Erde auch 
deutlich feststellen können? oder?

LG

von someone (Gast)


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Wie sieht denn deine Platine aus? Was ist dort verbaut? Wie ist diese 
angeschlossen?
Probleme bei kapazitiven Sensoren sind oft die Zuleitungen oder ein 
schlechtes bzw. unglückliches Design des Sensors. Vielleicht reicht es 
ja schon, deine Platine einfach abzuändern, um bessere Ergebnisse zu 
erreichen.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Paschl,

> du meinst ja im wesentlichen, dass die geringe Schwankung darauf
> zurückzuführen ist, dass sich eine Luftblase im Kondensator (also unter
> dem Schrumpfschlauch) gebildet hat, dessen Größe (und natürlich auch
> Form) maßgeblich die Kapazität bestimmt ... hab ich das so richtig
> verstanden?
So weit ich die Schrumpfschläuche kenne, ja. Wenn ich einen über eine 
Platine ziehe, dann spannt er sich zu deren Kanten hin.
Anders wäre es mit der Art Schrumpfschlauch, die innen  mit einer 
klebrigen Masse beschichtet ist.

Ob das dann maßgeblich ist, dafür fehlen mir die Informationen.
>
> komisch finde ich nur, dass ich mittels des Kondensators sogar meine
> Hand in einiger Entfernung ohne Probleme registrieren kann ... hierbei
> schwankt der Wert um bis zu 20 pf wenn ich die hand zum Kondensator
> bewege... Diese schwankung ist ja nur dadurch zu erklären, dass schon
> viele Feldlinien deutlich aus dem Schrumpfschlauch (trotz luftblase)
> herauskommen...
Das tun sie auf jeden Fall. Wie beim Hufeisenmagneten im Schlauch 
konzentrieren sie sich auf dem kürzesten Weg - und der ist auf der 
Platine von Kontaktfläche zu Kontaktfläche.

Diese schwankung müsste ich doch bei feuchter Erde auch
> deutlich feststellen können? oder?
Also, den Unterschied zwischen Hand in der Nähe der Kontaktflächen und 
tropfend nasser Erde kann ich miranhand der Informationen nicht 
erklären.

Ciao
Wolfgang Horn

von Holm T. (Gast)


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Ich habe irgendwie ein Problem mit dem was Du überhaupt so treibst..

Nach meinem Verständnis ist ein kapazitiver Feuchtesensor mit einem 
Dielektrikum ausgestattet das seine Parameter mit der Feuchtigkeit 
ändert.
Da Du das Ding nun so schick gegen Feuchtigkeit gekapselt hast, wie soll 
es da weiterhin tun? Ich halte das für ähnlich sinnvoll wie eine 
Taschenlampe mit einem Lichtdichten Gehäuse auszustatten oder einen 
Lautsprecher in eine schallgedämmte Kiste einzubauen, ein Thermometer im 
Kühlschrank wäre wohl noch eine Möglichkeit...

Gruß,

Holm

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