Hallo, ich hätte da mal eine Frage. Ein MOSFET ist ja Kapazitiv. Bedeutet das dann, wenn ich ihn schnell ansteuern möchte, immer aufladen und entladen muss? Beispiel: Angenommen ich verwende eine Mosfet mit einer positiven Spannung am Gate und ich möchte den MOSFET wieder "ausschalten" und das schnell, genügt es dann nicht wenn ich das Gate spannungsfrei mache. Muss ich dann das Gate auf Masse legen um diesen Prozess zu beschleunigen. Danke
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@Peter88 (Gast) >Ein MOSFET ist ja Kapazitiv. Diese Aussage ist so allgemein Unsinn. Was du meinst ist, dass das Gate eine Kapazität darstellt. >Bedeutet das dann, wenn ich ihn schnell ansteuern möchte, immer aufladen >und entladen muss? Sicher. >Angenommen ich verwende eine Mosfet mit einer positiven Spannung am Gate >und ich möchte den MOSFET wieder "ausschalten" und das schnell, genügt >es dann nicht wenn ich das Gate spannungsfrei mache. Nein, denn der Kondensator bleibt ja geladen. Und "spannngsfrei machen" ist die umgangssprachliche Beschreibung für Kabel abziehen. > Muss ich dann das >Gate auf Masse legen um diesen Prozess zu beschleunigen. Ja, dazu gibt es MOSFET-Treiber.
Wenn du das Gate einfach Spannungsfrei machst (also quasi in der Luft hänge lässt), dann entlädt sich die Kapazität nicht. Der Transistor bleibt eingeschaltet - zumindest einige Sekunden lang. Um das Gate zu entladen, musst du eine Verbindung zum Source Anschluss schaffen, zum Beispiel über einen Widerstand.
1 | +40V o---------------------+ |
2 | | |
3 | |~| |
4 | |_| Last |
5 | | |
6 | ___ G ||---+ D |
7 | +10V o---- ------+----|| |
8 | | ||---+ S |
9 | |~| | |
10 | |_| | |
11 | | | |
12 | GND o------------+---------+ |
Um die Kapazität möglist schnell zu laden und zu entladen musst du einen möglichst hohen Strom fließen lassen. Also einen geringen Widerstand. Oder einen zweiten Transistor, der Gate mit Source verbindet. Andererseits will man keine unbegrenzt hohen Ströme, weil dadurch die Stromversorgung instabil wird und die Bauteile hoch belastet werden. Deswegen schaltet man meistens noch einen Widerstand (z.B. 100 Ohm) vor das Gate. Dazu dienen MOSFET Treiber.
Hallo, schöne Erklärung :-) Obwohl das mir und Praktikern mit fachlichen Hintergrund natürlich bekannt ist, ist es auffällig das bei Infotexten für den ->Laien<- der einfach einen MOSFET braucht und "schnell mal" wissen muß was bei einen MOSFET wichtig ist diese Tatsache verschwiegen wird oder für diese Zielgruppe zu kompiliziert dargestellt wird. Ein Laie ist in diesen Zusammenhang für mich z.B. der Nutzer welcher ->usprünglich<- mit den Arduinokonzept angesprochen wurde und nicht jemand dessen Hobby und Interessengebiet vor allem in der Elektronik liegt und sich die Theorie Schritt für Schritt durch lernen und praktische Experimente beigebracht hat bzw. der einen entprechenden beruflichen Hintergrund hat. Stefans Erklärung ist wohl auch für jemand verständlich der nur eine sehr grobe Vorstellung davon hat was Kapazität, Strom und Spannung ist. (Wie z.B. die anfängliche Hauptzielgruppe der Arduinoidee) Praktiker
Was Anfänger oft übersehen: Diese Transistoren sind keine digitalen Schalter, bei denen es nur an und aus gibt. Sondern die Gate-Spannung bestimmt, wieviel Strom sie fließen lassen. Es sind also veränderliche Widerstände. Und Widerstände verheizen Energie. Wenn das Gate zu wenig Spannung hat, dann leiten sie schlimmstenfalls nur halb, was dazu führt, dass sie heiß werden. Ein typischer MOSFET im TO220 Gehäuse kann locker 5 Ampere ohne Kühlkörper schalten. Aber wenn er nicht sauber angesteuert wird, kann er innerhalb weniger Sekunden den Hitzetod sterben.
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