Hallo, ich habe vor mir ein Doppler-Radar Modul liegen, dessen Aufbau ich verstehen möchte. Die Funktionsgruppen konnte ich soweit identifizieren: Oszilator mit HEMT, frequenzbestimmendes Bauteil sind hier 2 Resonatoren (lambda/2, 50Ohm Leitung und eine piezoelektrische Perle) Nach Impediance-Stepping Filter und Leistungsteiler wird der LO in einen Mischer geführt, dessen Aufbau ich in keinem meiner Lehrbücher so finden konnte (siehe auch Zeichnung): Ein U mit etwas unter lambda Länge und 50Ohm wird von einem SOT-23 gedeckelt in dem (meine Annahme) zwei gegenläufig ausgerichtete Dioden untergebracht sind. An einer Seite des U wird das RF Signal eingespeist und an der Unterseite das IF Signal herausgeführt (dünne Stegleitung mit Butterfly-Stub). An der Cathode+Anode des SOT-23 wird der LO eingespeist mit einem GND-BIAS (Dünne Leiterbahn zu GND, per Kondensator DC gefiltert gegenüber dem Oszillator) Mein Verständnis bisher: Das RF Signal wird in dem durch das U und die Dioden gebildeten Ring mit dem LO überlagert. Durch die Dioden wird das überlagerte Signal "geclippt". Das Summensignal von RF und LO müsste demnach, wenn beide Signale die gleiche Frequenz haben, ein Sinus mit der gleichen Frequenz sein, dessen Amplitude von der Phase der beiden Signale abhängt (maximal jedoch beim Clipping liegt) und dessen Phase genau zwischen den Phasen der Quell-Signal liegt. Verschiebt sich eine Frequenz, so treffen beide Signale mit jeder Schwingung zu unterschiedlichen Phasen aufeinander. Durch das Clipping ist es kein sauberes Summensignal, da die konstruktive Überlagerung übermäßig gedämpft wird. Die Amplitude des resultierenden Signals müsste demnach proportional zur Phasenlage beider Eingangssignale sein und damit mit der Frequenzdifferenz schwanken -> IF. Durch den Abgriff der IF bei 270° und 90° zur RF dürfte das RF Signal am IF Port gedämpft sein. Der LO jedoch durch den Abgriff bei 180° noch stark vorhanden sein, weswegen der IF Abgriff im weiteren Verlauf per Butterfly Stub diese Frequenz sperrt. Ist dies soweit richtig, oder habe ich hier einen Fehler eingebaut?
Der LO soll ja nicht zum RF-Eingang und damit zur Antenne gelangen. Insofern ist eine gegenphasige Auslöschung des LO am RF-Anschluss gewollt. Mit Lambda/2 Umweg ist das der Fall, wenn man den eine Pfad als Lambda/4 und den anderen als 3/4 Lambda annimmt.
Danke dir, ja das ergibt Sinn. Über die LO<->RF Isolation hatte ich noch nicht nachgedacht. Dabei ist mir ein anderes Verständnisproblem nach Schreiben und deiner Antwort auch klar geworden: Warum benötigt man zwingend zwei Mischer, wenn man I und Q haben möchte. Die Stelle an der sich die Überlagerung höchstens einstellen könnte (+45° zum RF, -45° -> +90° Phasenwinkel) zum LO ist gleichzeitig auch -45° zum RF - 45° und damit 270° und löscht sich somit wieder aus.
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