-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: webmaster@mikrocontroller.net [mailto:webmaster@mikrocontroller.net] Gesendet: Freitag, 20. November 2015 20:17 An: info@nisch-aufzuege.at Betreff: [µC.net] Ihr Beitrag wurde gelöscht Ihr Beitrag im Forum "Offtopic" wurde gelöscht. Betreff: Pazifismus als Alternative zur Gewaltanwendung Datum: 20.11.2015 20:15 Text des gelöschten Beitrags: ============================================== Ich schreibe diese Zeilen als Statement zur Verteidigung des Pazifismus gegen den Vorwurf der Verweichlichung und des Parasitären Sozialverhaltens. Vorangestellt sei Pazifismus bedeut keines Falles vor jedem Maulhelden davon zu rennen, sondern vielmehr ohne Gewaltanwendung zu agieren. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Natürlich ist es wichtig jede eskalationsträchtige Situation richtig einzuschätzen und sich nicht sinnlos zu opfern. Vielmehr kommt es darauf an die Tätlichkeit durch selbstbewustes Auftreten zu unterbinden. Die meisten Gewalttaten sind Ausdruck beschädigten Selbstbewusstseins infolge Kränkungen verschiedenster Art. Es bedarf geradezu dieser Kränkung um gewalttätig zu agieren. "Ist der Krieg ein Akt der Gewalt, so gehört er notwendig dem Gemüt an." Carl Philipp Gottfried von Clausewitz (1780 - 1831), preußischer General, Militärtheoretiker und Schriftsteller Deshalb ist Respekt eine Grundtugend für einen jeden Pazifisten, Respekt vor sich selbst aber auch für den Gegenüber. Man darf dabei ruhig pokern. Wichtig aber ist eine festen Willen zu besitzen und demonstrieren zu können. 90% aller eskalationsträchtigen Alltagskonflikte lassen sich so sogar aus körperlich unterlegener Position lösen. Für den Rest ist Kluges und vorrausschauendes Handeln von nöten. Was man immer wissen muss ein potentieller Angreifer scheut die Niederlage und Gesichtsverlust. Gewähre ihm also steets den Rückzug ohne einen solchen. Provoziere nicht, aber mach ihm klar das er im Zweifel eher sein Gesicht verlieren wird als sein Ziel der Machtauskosten erreichen zu können. Das benötigt oft starke Nerven. Es ist also gar nichts für Weicheier. Die verstecken sich besser in der Masse. Selbstaufgabe hingegen ist zumeist kontraproduktiv. Deshalb käme ein Selbstopfer nur im Extremfall in Frage. Trotzdem stellt sich die Frage jedem Pazifisten immer wieder. Er muss also steets abwägen welche Wert er verteidigen will und welches Opfer dadurch gerechtfertigt ist. "Ich erkläre und beteure der Welt und Nachwelt, daß ich die falsche Klugheit, die sich der Gefahr entziehen will, für das Verderblichste halte, was Furcht und Angst einflößen können, daß ich die wildeste Verzweiflung für weiser halten würde, wenn uns durchaus versagt wäre, mit einem männlichen Mute, das heißt mit ruhigem, aber festem Entschlusse und klarem Bewußtsein der Gefahr zu begegnen." Carl Philipp Gottfried von Clausewitz (1780 - 1831), preußischer General, Militärtheoretiker und Schriftsteller Fazit der Pazifist kämpft auch, aber er benutzt dazu keine physische Gewalt, sondern seinen Intelekt und die Kenntnis der Psychologie der Gewalt und der des Konfliktes. nur beiläufig erwähnt sei, jedwede Politik benutzt die gleichen Prinzipien und Mechanismen, und auch hier ist der gewaltsame Konflikt stehts ein provozierter Unfall in Folge der Fehleischätzung der Situation und durch den Mangel an Respekt für den jeweiligen Gegner gekennzeichnet. Pazifismus ist insofern nicht nur eine Haltung dem Leben gegenüber, er ist vielmehr eine Form der Ausseinandersetzung mit einem oft unverhältnismäßig überlegenen Gegner, welche dem potentiell überlegenen Gegner seine Überlegenheit nimmt, indem die Auseinandesetzung auf dem Feld der Ökonomie der Gewalt verweigert wird zugunsten anderer Felder der Auseinandersetzung. Dies war am Ende der DDR für mich die eidrucksvollste Erfahrung meines bisherigen Lebens. Namaste
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