Forum: Platinen Wieviel Strom hält die Platine aus?


von Gerald M. (gerald_m17)


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Hallo zusammen,

für eine e-Zigarette wollte ich einen Schaltregler basteln.
Hierfür wollte ich einen zweiphasigen Buck-Boost-Converter bauen.
Die Teile des Schaltplans sind angehängt.
Es ist zu sehen u.a.:
- zweiphasiger Buck-Boost Konverter mit je 4 Mosfets und Treibern
- Shunt mit Verstärkung für Eingangsstom/Ausgangsstrom
- Verpolungsschutz mithilfe eines Mosfets (dieser soll leitend sein, 
sobald die Batterie richtig herum eingelegt ist. Ist der Buck-Boost 
Konverter eingeschalten wird dieser mit 5V Gatespannung versorgt, 
ansonsten mit der Batteriespannung (Logic-Level Mosfet))

Auch habe ich das Layout angehängt. Es ist noch nicht ganz fertig (es 
werden noch die Flächen gemäß vorhandenem Platz optimiert) doch im 
großen und ganzen solltem man es erkennen können.

Ich wollte mal erfragen, wie man herausbekommen kann, wie belastbar die 
Platine ist. Es werden hier keine Dauerleistungen gebraucht, sondern 
hohe Ströme für maximal zwei Sekunden. (Typischerweise sieht ein 
Gebrauch bei viel Strom so aus: 2 Sekunden Leistung -- 6 Sekunden Pause 
-- 2 Sekunden Leistung -- 6 Sekunden Pause -- 2 Sekunden Leistung -- 
eine Minute Pause)
Die Platine ist vierlagig und hat eine komplette GND Lage. Die beiden 
Phasen sind spiegelsymmetrisch auf der Platine geplant. Außerdem wird 
die Platine an beiden Enden mit einem Aluminiumgehäuse (leitend) 
verbunden.

Ich weiß es kommt noch auf viele verschiedene Dinge an, doch kann man Pi 
mal Daumen sagen, es sind z.B. für diese kurze Zeit 60A (bei 
beispielsweise 3V) insgesamt (also 30A pro Seite) möglich? Also auf 
wieviel Leistung/Strom soll ich die Platine per Software limitieren?
Ich überlege auch ob ich den Aufpreis von 20$ bei elecrow zahlen soll, 
und 70µm Kupfer anstatt 35µm nehme. Sicher sinnvoll aber auch nötig für 
einen ersten Test?

Danke schon einmal für die Einschätzung.

Edit: Achja, die Platine ist etwa 18mm breit, damit man sich eine 
ungefähre Größe vorstellen kann.

: Bearbeitet durch User
von Jonas G. (jstjst)


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Hallo,

es gibt hier zwei Punkte:
1. Den Spannungsabfall wegen dem Widerstand der Platine. Hier musst du 
entscheiden welcher Spannungsabfall für die Schaltung in Ordnung ist.

2. Die Temperaturerhöhung der Platine durch die Verlustwärme des 
Spannungsabfalls. Nachdem du nur kurzzeitig den Strom brauchst könnte 
das auch gehen. Es sollte natürlich nicht die Platine die Heizung deiner 
Zigarette sein.

Lässt sich beides berechnen.

Jonas

von Gerald M. (gerald_m17)


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Hi,

der Spannungsabfall selbst ist mir egal, da ja eh die Ausgangsspannung 
geregelt wird.

Mich interessiert die Erwärmung der Bauteile und Platine.
Natürlich könnte man das alles berechnen, doch auch nur grob ob es 
prinzipiell passen könnte (Ein paar mOhm Widerstand der Leiterbahn, 
sagen wir 5 mOhm, ergibt bei 60A 0.3V Spannungsabfall. Das ergibt 18Watt 
Wärme. Sind bei 2 Sekunden 36Joule. Mit einer spezifischen 
Wärmekapazität von 0,4 kJ/(K * kg) und einer Dichte von 9g/cm^2, und 
gehen wir von insgesamt zwei Lagen gut gekoppelter Kupferschichten, mit 
den Maßen 18x65x0,035 mm^3 aus, ergibt sich ein Volumen von 82 mm^3, 
also ein Gewicht von 0.7g. Das ergibt eine Erwärmung von 130K. Ich habe 
also gewonnen: Nichts.)
 Besser wäre simulieren, denn ich glaube nicht, dass jemand die 
Wärmeleitfähigkeit des PCB-Kupfer-Bauteil-Gemisches mit samt der 
Wärmekapazität insbesondere an den Verengungen ohne Erfahrung auch nur 
grob richtig schätzt.

Deshalb frage ich hier nach Meinungen von Leuten mit Erfahrung :)

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Für die Verlustleistung gibt es bei Leiton einen Rechner, 
http://www.leiton.de/leiton-tools-leiterbahnerwaermung.html

Diese Verlustleistung wird dann abgeführt
- zum einen durch direkte Konvektion von der Leiterbahn zur 
Umgebungsluft, hier ist der Rth zur Luft entscheidend. Zur Ermittlung 
des Wärmeübergangswiderstands Rth_trace_air schau mal hier: 
http://www.nxp.com/documents/application_note/APPCHP7.pdf (Nomogramm S. 
570; Leseanleitung ein Stückchen dahinter). Das kannst du als reinen 
Widerstand modellieren.
- zum anderen durch Wärmeleitung in die Leiterplatte (FR4) und 
anschließend Konvektion.
Die LP hat eine nicht zu vernachlässigende thermische Kapazität (Cth), 
die du mit modellieren solltest; das kannst du dir als Parallelschaltung 
Widerstand-Kondensator vorstellen. Die Konvektion wiederum ist dann als 
reiner Widerstand zu sehen.

Ein bisschen was steht u.a. hier: 
http://www.we-online.de/web/de/index.php/download/media/04_leiterplatte/2011_2/relaunch/produkte_5/heatsink/neu_2011/TecReport_01_2011_S.pdf

Angaben zum Rth von FR4 sind ganz gut zu finden (0,3 W/mK). Beim Cth 
wird es schon deutlich schwieriger, bester Schuss ist 
http://www.osram-os.com/Graphics/XPic1/00165234_0.pdf/Thermal%20Consideration%20of%20Flash%20LEDs.pdf

Max

von Ichbin (Gast)


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Der Strom muss erst mal zum Fließen gebacht und auch korrekt gemessen 
werden. So wie sich mir die Beschaltung um U12 darstellt wird das nix. 
Was soll denn der INA messen? Oder sind im Schaltplan die Pinnummern 
vertauscht?

von Gerald M. (gerald_m17)


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Hi, danke dir.
Irgendwie habe ich es wohl geschafft U12 im Schaltplan zu spiegeln.

von Toxic (Gast)


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