Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik GRBL auf STM32 ?


von Michael L. (nightflyer88)


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Hallo

Ich wollte mal in die runde fragen, ob es den GRBL CNC code auch für 
STM32 Prozessoren gibt ? Gooogle hat bis jetzt nichts gefunden, aber 
vielleicht hat ja jemand bereits versucht den code auf den stm32 zu 
portieren ?

von Christopher Johnson (Gast)


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Google scheint kaputt gewesen zu sein. Treffer eins und drei bei der 
Suche nach "grbl stm32" gaben bei mir:

https://github.com/Meekdai/STM32-GRBL (chinesisch, STM32F103-basiert)
https://github.com/deadsy/grbl_stm32f4 (englisch, nutzt 
STM32F4-Discovery)

von Peter (Gast)


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Mal abgesehen von der Software, gibt es eine fertige oder leicht 
nachzubauende Hardware für diese Systeme?

Und wenn man das ganze dann hat kann man das dann auch mit MACH3 
betreiben?

VG, Peter

von Christopher J. (christopher_j23)


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Zur Software:
Zuerst sollte man erwähnen das GRBL zumeist im Bereich 3D-Drucker 
verwendet wird. Was Mach3 im Detail angeht habe ich leider keine Ahnung. 
Soweit ich das verstanden habe nutzt man Mach3 zumeist mit dem 
Parallelport, von wo aus die Schrittpulse direkt an die 
Schrittmotortreiber gesendet werden. Das ist jedoch bei GRBL unnötig, da 
man direkt G-Code an die (virtuelle) serielle Schnittstelle sendet. 
Sämtliche Konfiguration bezüglich Schritte/mm etc. wird dann direkt in 
der Firmware vorgenommen, kann jedoch zum Teil auch vom PC aus geändert 
werden. Jedenfalls übernimmt die Umrechnung der Mikrocontroller und 
nicht der PC. Die Anbindung zwischen PC und Controllerboard erfolgt bei 
den bestehenden Atmel-basierten Lösungen zumeist über USB mit einem 
FTDI-Chip auf Hardwareseite. Der ist jedoch bei den STM32 überflüssig, 
da hier direkt eine (virtuelle) serielle Verbindung über USB mittels 
Virtual COM Port hergestellt werden kann. Desweiteren ist es möglich 
G-Code direkt von einer SD-Karte aufzurufen. Die Bedienung erfolgt über 
einfache LC-Displays. Zur Bedienung über den PC gibt es 
(3D-Druck-spezifische) Software wie z.B. Pronterface, Octoprint oder 
Repetierhost. Pronterface und Octoprint sind OpenSource und würden sich 
für eine CNC-Fräse entsprechend anpassen lassen, so dass so etwas wie 
Mach3 dabei herauskommt. Die Grundfunktionen wie das manuelle verfahren 
von Achsen und das starten eines Druck- bzw. Fräsvorgangs sind jedoch 
schon implementiert. Lediglich frässpezifische Funktionen wie 
Spindeldrehzahl oder Kühlmittelzufuhr sind in der GUI nicht 
implementiert, da ein Drucker das natürlich nicht braucht.

Zur Hardware:
Die wohl verbreitetste Hardware ist das RAMPS 1.4, was im Prinzip ein 
Shield für einen Arduino-Mega ist ( http://reprap.org/wiki/RAMPS_1.4 ). 
Dieses Board bietet Stecksockel für sogenannte Polulu 
Schrittmotortreiber. Komplettsets gibt es in der Bucht für kleines Geld. 
Für STM32 ist mir keine spezifische Lösung bekannt aber ich bin im 
Moment daran eine Lösung für ein Leaflaps Maple-Mini (STM32F103) zu 
entwickeln. Das bietet dann den Vorteil das man direkt alles auf einer 
0.1" Lochrasterplatine entwickeln kann, also Controller und 
Motortreiber. Das ganze garniert mit ein paar Mosfets (für Heizbett und 
Lüfter) und man hat ein Controllerboard für einen 3D Drucker. Eine 
SD-Karte, sowie ein Display sind dann aber erst der zweite Schritt.

Zu GRBL:
GRBL ist im Prinzip nicht die einzige Software für die 3D-Drucker Boards 
aber es ist eine der ersten gewesen bzw. der G-Code Parser findet in 
vielen anderen Firmware-Alternativen Verwendung. Einer der bekanntesten 
Vertreter ist wohl Marlin. Eine Übersicht über Firmware gibt es hier: 
http://reprap.org/wiki/List_of_Firmware

von Nico (Gast)


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Bei der Teacup-Firmware gibt es auch einen Port für ein Nucleo F411RE. 
Zumindest die Schrittmotoren kann man damit aktuell ansteuern.

Über das Nucleo-Board könnte man ggf. nen CNC Shield V3 anschließen. 
Spindel und so müsste man da dann wohl noch implementieren.

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