Für eine Anwendung mit dem EnOcean TCM300 (das ist ein fertiges Modul für HF-Dummies wie mich) möchte ich gerne die passende Antenne zum Senden und Empfangen im 868 MHz-ISM-Band verwenden. Das Modul ist hier dokumentiert: https://www.enocean.com/en/enocean_modules/tcm-300/user-manual-pdf/ Das Modul bietet wahlweise einen Anschluss für eine Drahtantenne oder einen 50 Ohm-Ausgang. Viel Platz ist nicht (das Ergebnis soll nachher in einer Unterputzdose verschwinden, und es ist noch ein Haufen anderes Zeug auf der Leiterplatte). Gewünschte Mindest-Funkreichweite nachher ist innerhalb des Raums, wenn der Nachbarraum auch noch gut hört und gehört wird, wäre das von Vorteil. An Antennenoptionen sehe ich nun: - Drahtantenne - PCB-Antenne - Chipantenne Wenn eine Drahtantenne das Beste ist, was es gibt, löte ich ein Stück Draht da ein und bin hier fertig. Etwas Graben in alten Threads hier hat ergeben, dass eine PCB-Antenne für 868 MHz nicht das Gelbe vom Ei ist, da sie relativ groß werden müsste und durch das eher undefinierte \epsilon_r von FR4 auch nur sehr grob 50 Ohm hätte. Dafür ist die Lösung billig :) Für die Chipantenne ist die Doku von EnOcean m.E. ziemlich seltsam (4.2.4, Seite 27 in o.g. Unterlage). Dort ist ein Musterlayout für 902 MHz (USA), das man durch Änderung des Anpassnetzwerks auf 868 MHz ummodeln soll, ohne dass Werte angegeben werden. Abgesehen davon habe ich keine sinnvolle Bezugsquelle für die angegebene Mitsubishi AM11DG-ST01 gefunden. Gehe ich recht in der Annahme, dass die Länge der Antennenleitung zwischen Modul-Pin und Anpassnetzwerk keine Rolle spielt, weil sie (im Rahmen des Möglichen) längenunabhängig 50 Ohm hat? Könnte ich das Anpassnetzwerk also mehr oder weniger direkt ans Modul setzen? Wie breit müssen die Masseflächen rechts und links der Antennenleitung sein? Reicht eine Via-Breite und auf der Lage drunter entsprechend breit? Skizze anbei (nur als Idee, Abstände usw. habe ich jetzt außen vor gelassen). Das Modul TCM300 ist CE-zertifiziert, was dem HF-Laien wohl ermöglichen soll, selbst etwas auf den Markt zu werfen, ohne die Funkeinrichtung selbst noch mal messen zu müssen. Ist die Antenne als Bestandteil der Zertifizierung anzunehmen, oder kann ich eine beliebige Antenne verwenden (so lange ich natürlich die maximale Sendeleistung nicht durch übermäßigen Antennengewinn überschreite)? Wenn Letzteres, wäre mir diese hier eigentlich ganz sympathisch - weniger Platz auf der Leiterplatte und ein recht bescheidenes Anpassnetzwerk (ein einsamer C): Pulse W3013, http://www.mouser.com/ds/2/336/-268307.pdf Zu dieser Antenne habe ich gleich die nächste Fragen: auf S. 2 des Datenblatts ist die Layout Recommendation. Die Antenne hat zwei Pads, die Layout Recommendation aber drei Lands. Für mich Gleichspannungsmenschen ist das ein schlichter Kurzschluss, aber bei HF ist ja alles anders. Passt das also so? Danke fürs Lesen, ist ein bisschen viel geworden. Max
Ist meine Anfrage so exotisch, so unklar, so kompliziert oder so trivial? Ein bisschen mehr als null Antworten hätte ich schön gefunden. Zur erwähnten Chipantenne gibt es bei TI eine schöne Appnote: http://www.ti.com/lit/an/swra328/swra328.pdf Nachteil ist, dass das Teil recht schmalbandig ist (6 MHz für ein SWR von 2). TI schreibt: "For the CC-Antenna-DK Rev 1.0.0 PCB, the antenna chip had to be moved towards the open GND cavity slightly to get the resonance at 868 MHz. When the antenna was centered on its pads, the resonance was around 859 MHz." Das interpretiere ich (auf der Basis der Appnote S. 22, mit meinen doch eher bescheidenen Kenntnissen), dass das SWR damit von 1 auf 3 sinkt, entsprechend -1,2dB. Hört sich nach nicht viel an, senkt aber die Reichweite um ein Viertel. Ist mein Verständnis so richtig? Max
Das Problem ist eher der 60 Zeilen Fragetext, der von HF-Grundlagen über Antennenoptimierung, R&TTE bis zu speziellem HF-Wissen so ziemlich alles anschneidet. Ein roter Faden wäre nicht schlecht und ein Nummerierung. Ansonsten vorab: - Produkt oder Bastelei? - Was bedeute "Das Beste"? Und bitte von dem Kochrezept-Gedanke (Appnotes) lösen. Die Doku ist nicht seltsam. Sie ist nur so formuliert, weil eine professionelle Antennenentwicklung (für ein Produkt) ohne Erfahrung und Messtechnik eh nicht funktioniert. Schon gar nicht in speziellen Umgebungen - wie einer UP-Dose z.B.. Da spart man sich das Kleingedruckte, soll ja den potenziellen (Ein)Käufer nicht gleich verschrecken. Vielleicht zum Einstieg: Wenn man bei 868MHz einen Draht so Pi mal Daumen als Antenne in eine Standard-UP-Dose stopft, braucht man sich um das SWR keine Gedanke machen... ;-)
OK, danke. Nummerierung wäre tatsächlich ein Ansatz gewesen. * Ziel Produkt (von HF hätte ich ja die Finger gelassen, aber das EnOcean-Modul ist ja wohl für Ahnungslose wie mich gemacht) * "Wenn eine Drahtantenne das Beste ist, was es gibt" sollte heißen: wenn eine Drahtantenne (die ja quasi nichts kostet) genauso gut oder besser Leistung auskoppeln kann wie eine andere auf der Leiterplatte realisierbare Technologie, brauche ich nicht weiter zu suchen. Ich werde wohl einfach nur ein Stück Draht (als Antenne) und Platz für eine SMA-Buchse (um bei Bedarf eine bessere Antenne anschließen zu können) vorsehen. Ein Spectrum Analyzer steht (eigentlich wg. EMV) rum, ein bisschen messen kann ich also. Ob reproduzierbar, muss sich weisen. TG oder Network Analyzer habe ich leider keinen. Gruß, Max
Wie gesagt, bitte von den "Kochrezepten" lösen. Beim professionellen Antennendesign geht es erst einmal um den zur Verfügung stehenden Bauraum und die Verbau- bzw. Einsatzbedingungen. Danach kann man dafür die optimale Lösung suchen. HF-Module kann man einfach "auflöten" aber die Antennenlösung wird damit nicht einfacher. Und nein, nur weil ein HF-Modul CE hat, ist das Funk-Endprodukt nicht automatisch R&TTE-konform. Das trifft nur für wenige genau spezifizierte Fälle zu und ist meiner Erfahrung nach mehr Marketing und keine Versicherung.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.