Forum: HF, Funk und Felder UMTS Modulationsverfahren?


von Heiko (Gast)


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Ich hab mich aus Neugierde mal ein bisschen in die schier unlösbare 
Thematik von Mobilfunk-Standards/Technologien ( zumindest für mich ist 
es wirklich mit viel Arbeit verbunden sowas einigermaßen zu verstehen) 
eingelesen.
Dabei hab ich mal mit UMTS angefangen (wahrscheinlich der falsche Weg 
und GSM wäre besser gewesen) und dabei auf diese Seite gestoßen 
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0910231.htm , die mir 
schon von anderen Dingen bekannt war.
Was mich jetzt allerdings verwirrt:
Dort wird als Modulationsverfahren W-CDMA angegeben. W-CDMA wäre ja rein 
theoretisch eine Multiplexing-Technik und keine Modulationsart? Ich 
dachte UMTS funktioniert mit W-CDMA  bzw. TD-CDMA und eine QPSK 
Modulation ist zugrunde gelegt?

Ich für meinen Teil hätten geglaubt verstanden zu haben, das 
Multiplexing nichts mit Modulation zu tun hat und das ich sowohl QPSK 
als auch eine 16QAM mit W-CDMA verwenden kann?

Falls die Frage schon mal beantwortet wurde, sorry, hätte mir Mühe 
gegeben was zu finden.

Schönen Abend,
Heiko

PS: Da bei meiner Recherche permanent das Wort Basisband bzw. Baseband 
zu finden ist, habe ich natürlich bedenken ob ich das richtig verstanden 
habe.

Für mich bedeutet das: Das Frequenzspektrum in dem das Nutzsignal sich 
nach der Modulation/Demodulation befindet. Oder liege ich hier komplett 
falsch?

von strohmi13 (Gast)


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Hi,

bzgl. Modulation und Multiplex hast Du eigentlich recht. Ist nicht 
selten, dass sich Quellen da verhaspeln...

Modulation -> QPSK / QAM
Multiplex / Access Mode -> (W)CDMA (bei LTE übrigens OFDMA)

Vom Ablauf her ist es so vorzustellen:

Du hast einen Datenstrom von z. B. Nullen und Einsen.
Dieser wird gemäß (W)CDMA gespreizt, das heißt jedes Bit oder jede 
Gruppe von Bits wird gespiegelt in eine Gruppe sog. Chips, welche in 
ihrer Anzahl deutlich größer sind als Bits. Du hast also bei Chips viel 
mehr 0-1-Zustandswechsel als bei Bits. Das ist das Prinzip von (W)CDMA 
und führt letztlich zu einem breiteren Spektrum.

Der Chip-Datenstrom wird nun wie normal moduliert z. B. per QPSK.

von Herbschi (Gast)


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Na ja, ganz so einfach ist es nicht. Binäre Daten (0, 1) werden erst mal 
in bipolare Daten umgewandelt (+1, -1). Danach wird jede 
Einzelinformation (also jedes umgewandelte Bit) erst mal gespreizt, also 
mit dem sog. Spreizfaktor multipliziert. Dieser kann zwischen 8 und 512 
Bits groß sein. Das Ergebnis ist dann eine Folge von sog. Chips. Diese 
können aber nicht sofort gesendet werden, da u.U. eine sehr 
ungleichmäßige Verteilung der Muster vorliegt (z.B. besteht der C(256, 
1) aus 256 1-Chips). Daher muss das Ergebnis noch gescrambelt werden, 
das ist eine Multiplikation des Vektors mit einer Pseudozufallszahl.

Das Ergebnis wird dann einer RF-Modulation unterworfen und über die 
Luftschnittstelle gesendet. Dabei hat man ein konstante Chiprate von 
3,84 MChips/s.

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