Hallo Leute, habe schon oft dünne Bohrungen in tiefe, teils schwer spanbare Materialien machen müssen, und bin solche Bohrungen langsam leid. Möchte daher mal ins Bohrerodieren reinschnuppern. Sicher hat hier schon jemand Erfahrungen mit was Selbstgebautem? Braucht man unbedingt Spülwasser durch die Elektrode? Und muss der Strom unbedingt gepulst sein, oder genügt auch Kondensator+Ladewiderstand? Eine sehr feingängige Spindel wäre bereits vorhanden, der Rest ist ja eigentlich klar, nur halt etwas mechanische Arbeit... Was wäre als kleinster Durchmesser realistisch, entsprechend niedrigen Strom und Geschwindigkeit mal vorausgesetzt?
Da ich gerade an einer Erodiermaschine arbeite habe ich mich schon ein wenig in das Thema eingelesen. Man braucht nicht unbedingt eine Spühlung durch die Elektrode. Man ist dann aber tiefenmäßig begrenzt. Irgendwann sammelt sich zu viel Abbrand / Schmutz in der Bohrung der nicht abtranzportiert wird und der Funke verpufft ohne Material abzutragen. Man kann auch ohne gepulstem Netzteil Arbeiten. Das besste Beispiel ist das Basismodell von Herrn Flemming. Dabei wird die Spannung überwacht und die Elektrode sofort vom Werkstück zurückgezogen sobald die Spannung einbricht (Der Funke zündet). Diese Methode ist aber wesentlich langsamer als die mit Transistor getaktete, da dir nur mit maximal 10 bis 100 Hz im Vergleich zu 10KHz bis 50KHz beim getakteten Erodieren gearbeitet wird.
>Was wäre als kleinster Durchmesser realistisch, entsprechend niedrigen >Strom und Geschwindigkeit mal vorausgesetzt? Ein Bekannter von mir hat ein Erodiergerät nach Flemming gebaut das im Grunde nur aus einem Trafo + Gleichrichter + Ladewiderstand + Kondensatoren besteht. Er hat schon mit 0,5mm Druckbleistiftminen Löcher in ein Stahlblech gebrannt. Hier ist der hauptsächlich beschränkende Faktor der Durchmesser der verfügbaren Elektrode.
Eigentlich wollte ich ganz ohne Rücklauf auskommen, dafür gern mit sehr niedrigem Vorschub arbeiten. Und die Elektrode würde auch drehen, das soll ja von Vorteil sein. Im aktuellen Fall wäre es ein ca. 0.5 bis 1mm Loch in 20mm tiefen 1.4301. Ist sowas ohne Spülung denkbar? Kann gern auch einen ganzen Tag dauern, die Zeit spielt da keine Rolle, ist reine Bastelei.
Hallo, wäre es sinnvoll einen Bohrer zu nehmen mit einem Kühlloch (oder wie man es nennt) in der Mitte? Da könnte man den Abbrand weg spühlen und die Bohrerform dichtet nicht mit dem Werkstück so das der Abbrand auch ausgespühlt werden kann.
Statt einem Bohrer könnte man auch ein Kapillarrohr nehmen, das ist nicht das Problem. Aber irgendwelche drehbaren Wasseranschlüsse an der Elektrode sind nicht unbedingt das, was man sich als quick+dirty-Lösung vorstellt ;-)
Wenn man ohne Zurückfahren arbeiten will, benötigt man eine getaktete
Stromquelle.
Also etwas in dieser Art:
>http://www.dl1dow.de/artikel/mikro-edm/index.htm
Der Druck für die Spülung muss nicht besonders hoch sein und entsprechend muss die Drehdurchführung nicht so super dicht sein. Es wird dann halt im quick und wahrsten Sinne dirty. Man sollte nur sehen das es nicht spritzt. Wenn man die Zeit für häufiges vor zurück hat, kann man die Bewegung ggf. auch zum Spülen nutzen und so ohne Spülung von innen auskommen. Das wird damit natürlich langsamer. 1 Tag für ein 20 mm Loch wird dann ggf. schon knapp.
Von innen spülen wird eigentlich nur beim Startlochschießen gemacht. Für den Normalfall reicht es aus, alle paar zig Sekunden die Elektrode ein bischen anzuheben und dann von der Seite zu spülen. Und wollen wir ehrlich sein: Wenn die Frage so gestellt ist, ist der Bau einer vernünftigen Spülung vermutlich auch eher das kleinere Problem.
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