Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Drahterodieren: braucht man unbedingt Spülwasser und Pulsstrom?


von Fragender (Gast)


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Hallo Leute, habe schon oft dünne Bohrungen in tiefe, teils schwer 
spanbare Materialien machen müssen, und bin solche Bohrungen langsam 
leid. Möchte daher mal ins Bohrerodieren reinschnuppern. Sicher hat hier 
schon jemand Erfahrungen mit was Selbstgebautem? Braucht man unbedingt 
Spülwasser durch die Elektrode? Und muss der Strom unbedingt gepulst 
sein, oder genügt auch Kondensator+Ladewiderstand?

Eine sehr feingängige Spindel wäre bereits vorhanden, der Rest ist ja 
eigentlich klar, nur halt etwas mechanische Arbeit...

Was wäre als kleinster Durchmesser realistisch, entsprechend niedrigen 
Strom und Geschwindigkeit mal vorausgesetzt?

von sdggh (Gast)


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von Bernhard (Gast)


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Da ich gerade an einer Erodiermaschine arbeite habe ich mich schon ein 
wenig in das Thema eingelesen.

Man braucht nicht unbedingt eine Spühlung durch die Elektrode.
Man ist dann aber tiefenmäßig begrenzt.
Irgendwann sammelt sich zu viel Abbrand / Schmutz in der Bohrung der 
nicht abtranzportiert wird und der Funke verpufft ohne Material 
abzutragen.

Man kann auch ohne gepulstem Netzteil Arbeiten.
Das besste Beispiel ist das Basismodell von Herrn Flemming.
Dabei wird die Spannung überwacht und die Elektrode sofort vom Werkstück 
zurückgezogen sobald die Spannung einbricht (Der Funke zündet).

Diese Methode ist aber wesentlich langsamer als die mit Transistor 
getaktete, da dir nur mit maximal 10 bis 100 Hz im Vergleich zu 10KHz 
bis 50KHz beim getakteten Erodieren gearbeitet wird.

von Bernhard (Gast)


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>Was wäre als kleinster Durchmesser realistisch, entsprechend niedrigen
>Strom und Geschwindigkeit mal vorausgesetzt?
Ein Bekannter von mir hat ein Erodiergerät nach Flemming gebaut das im 
Grunde nur aus einem Trafo + Gleichrichter + Ladewiderstand + 
Kondensatoren besteht.

Er hat schon mit 0,5mm Druckbleistiftminen Löcher in ein Stahlblech 
gebrannt.

Hier ist der hauptsächlich beschränkende Faktor der Durchmesser der 
verfügbaren Elektrode.

von Fragender (Gast)


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Eigentlich wollte ich ganz ohne Rücklauf auskommen, dafür gern mit sehr 
niedrigem Vorschub arbeiten. Und die Elektrode würde auch drehen, das 
soll ja von Vorteil sein.
Im aktuellen Fall wäre es ein ca. 0.5 bis 1mm Loch in 20mm tiefen 
1.4301. Ist sowas ohne Spülung denkbar? Kann gern auch einen ganzen Tag 
dauern, die Zeit spielt da keine Rolle, ist reine Bastelei.

von Alex W. (a20q90)


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Hallo,

wäre es sinnvoll einen Bohrer zu nehmen mit einem Kühlloch (oder wie man 
es nennt) in der Mitte? Da könnte man den Abbrand weg spühlen und die 
Bohrerform dichtet nicht mit dem Werkstück so das der Abbrand auch 
ausgespühlt werden kann.

von Fragender (Gast)


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Statt einem Bohrer könnte man auch ein Kapillarrohr nehmen, das ist 
nicht das Problem. Aber irgendwelche drehbaren Wasseranschlüsse an der 
Elektrode sind nicht unbedingt das, was man sich als quick+dirty-Lösung 
vorstellt ;-)

von Bernhard (Gast)


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Wenn man ohne Zurückfahren arbeiten will, benötigt man eine getaktete 
Stromquelle.

Also etwas in dieser Art:
>http://www.dl1dow.de/artikel/mikro-edm/index.htm

von Lurchi (Gast)


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Der Druck für die Spülung muss nicht besonders hoch sein und 
entsprechend muss die Drehdurchführung nicht so super dicht sein. Es 
wird dann halt im quick und wahrsten Sinne dirty. Man sollte nur sehen 
das es nicht spritzt.

Wenn man die Zeit für häufiges vor zurück hat, kann man die Bewegung 
ggf. auch zum Spülen nutzen und so ohne Spülung von innen auskommen. Das 
wird damit natürlich langsamer. 1 Tag für ein 20 mm Loch wird dann ggf. 
schon knapp.

von Walter T. (nicolas)


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Von innen spülen wird eigentlich nur beim Startlochschießen gemacht. Für 
den Normalfall reicht es aus, alle paar zig Sekunden die Elektrode ein 
bischen anzuheben und dann von der Seite zu spülen.

Und wollen wir ehrlich sein: Wenn die Frage so gestellt ist, ist der Bau 
einer vernünftigen Spülung vermutlich auch eher das kleinere Problem.

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