Hallo, ich bin nach wie vor auf der Suche nach einem vernünftigen Mikrocontroller oberhalb 8 Bit. Man findet im Internet zwar viele tolle Systeme, aber gerade die Herstellerseiten verraten logischerweise nichts von irgendwelchen Nachteilen oder zukünftigen Verfügbarkeiten. Könnt Ihr mir vielleicht Tipps geben? Was ist denn z.B. mit den C166 Typen und deren Ablegern? Sind die noch up to Date? Welche sind keinesfalls zu empfehlen? Interessant fand ich auch die Mitsubishi 16 Bit und 32 Bit - Typen. Aber Mitsubishi als Controllerlieferant kommt mir doch etwas Suspekt vor. Andererseits sind diese Typen womöglich länger verfügbar als Bauteile von den üblichen Großherstellern, die ihre Produkte wechseln wie andere Leute ihre Unterhosen. Gruß Weide
Hab einige Erfahrung mit den Mitsubishi-Chips (M16C/80), die sind echt super - support ist (von Glyn zB) auch relativ gut. Ich würd sie auf jeden Fall empfehlen, und wie lange es so manche Chips noch gibt weiß man ja eh vorher nie :/...
Hallo Weide, das mit der zukünftigen Verfügbarkeit ist die wichtigste aller Fragen. Sie kann leider nicht wirklich beantwortet werden. Ich selbst arbeite mit den H8-Controllern von Hitachi und bin mit der Liefersituation zufrieden. Halt mit einem Abrufauftrag. Wenn Du einen Auftrag von 500 Stück erteilst, soll die Lieferung in 3 Monaten erfolgen, also auch planbar. Wenn dein Distributor natürlich welche auf Lager hat, geht es auch schneller. Der vor einigen Jahren eingesetzte Controller steht jetzt auf der Liste "Not for new design", wird aber immer noch geliefert und ist auch nicht abgekündigt, halt die erste Warnstufe!!! Eine gewisse Tücke steckt in der Fusion der Halbleitersparten von Hitachi und Mitsubishi, da weiß dann auch keiner wirklich, was dann passieren soll. Aber bisher wurde halt selten das platt gemacht, was besser (mehr Stückzahlen) läuft. Mit der Dokumentation komme ich sehr gut zurecht, wobei die neuen Handbücher sehr beschissen gebunden sind (die Ausdruckweise ist noch untertrieben). Folgende Dinge halte ich für wichtig: - einfaches Adressmaping, Start bei Adr. 0x0000, dann die Interruptvektoren, dann fast 16MByte frei adressierbar und dann noch ein paar interne Adressen. - Verfügbarkeit eines C++ Compilers (ganz wichtig) - Buszugriff mit 8 und 16 Bit, für einzelne Bereiche wählbar. auch unterschiedliche Waitstates sind sinnvoll, wenn das Display z.B. direkt an den Datenbus soll. - Innerhalb der Controllerfamile muß der Quellcode austauschbar sein, kleine Abweichungen OK, aber ich habe wenig Lust, die seriellen Schnittstellen immer wieder neu zu machen. - Div. Varianten mit unterschiedlichen Hardwareinnereien. Obwohl einen diese Vielfalt zuerst einmal umhaut. Welchen nehme ich blos? Folgende Dinge sind mir nicht so wichtig: - Die Geschwindigkeit Bei meinen Anwendungen sind 20MHz mit 16Bit und optimierendem Compiler einfach schnell genug. Ob ein anderer die Multiplikation nun schneller macht oder nicht, ist mir egal. - bei meinen kleinen Stückzahlen, unter 1000 im Jahr, ist der Preis für den Controller auch nicht ganz so wichtig, die Entwicklungs- und Platinenkosten sind entschieden teurer als die evtl. eingesparten 1 bis 2 Euro pro Stück. Zur Zeit baue ich ein einfaches Entwicklungsboard für einen H8/3069 mit 512kByte Flash und 16kByte Ram on chip und bis zu 25MHz. Aber was sind denn Bauteile von den üblichen Großherstellern? Oryx
Welche Antworten erwartest Du denn eigentlich? Sag uns mal, was Du eigentlich machen möchtest. So kann man schlecht darauf antworten. Für Anwendungen mit hohem Leistungsbedarf sind auf jeden Fall zu empfehlen die PowerPCs und die ARMs. Die gibt es in vielen Varianten und die werden seit einigen Jahren gefertigt und mit Sicherheit noch etliche Jahre weiterentwickelt. PowerPCs sind beispielsweise bei Autoherstellern mittlerweile sehr beliebt.
Um auf meinen Namensvetter einzugehen: 'PowerPCs sind beispielsweise bei Autoherstellern mittlerweile sehr beliebt.' Wichtiger ist die Frage: Lieben die Hersteller der PowerPCs auch mich? Wegen zu langer Lieferzeiten habe ich mich vor Jahren von Motorola verabschiedet. Es gab immer viel Papier, aber nie die Teile. Die neueren Coldfire sind sehr verlockend - wenn es sie schon geben sollte. ARM sind sicherlich sehr interessant, aber ARM ist nur der Kern; ob man den Typen mit benötigtem I/O im freien Handel bekommt, ist eine andere Sache. Ebenso müssen Versorgungsspannung und Gehäuse handzuhaben sein. In vielen Punkten stimme ich Oryx zu; meine Empfehlung für 16-Bitter sind die H8S: 2352/2394/2328/2633, wobei die beiden ersten Typen mit 5V, die anderen mit 3,3V spielen. Diese sind auch weitgehend pinkompatibel; die Ausnahmen kann man im Layout berücksichtigen. Mit dem Hersteller hatte ich nie Lieferprobleme, lege mir aber trotzdem immer eine Mindestmenge auf Lager. Die M32C-Teile sind leistungsmäßig mit den H8S zu vergleichen; sind bestimmt auch keine schlechte Wahl.
Bin voll der Meinung von Michael. Die Frage, ob 8, 16, 32 oder 64 Bit ist wohl die nebensächlichste überhaupt. Hat nämlich überhaupt nichts damit zu tun, wie schnell und effektiv Deine Anwendung läuft. Sag uns, was Du machen willst, nur danach kann man einen MC auswählen. Peter
Hallo, erstmal vielen Dank für Eure Antworten und Tipps. Zunächst einmal benötige ich meist nur kleinere Stückzahlen (weit unter 100 im Jahr). Ich entwickle halt hauptsächlich, verkaufen bzw. benutzen tun's andere, was natürlich trotzdem bedeutet, dass die Verfügbarkeit einigermaßen gesichert sein sollte. Ansonsten kann ich über die möglichen Anwendungen noch wenig sagen - ich weiß noch nicht, was auf mich zukommt, möchte aber gerüstet sein da ich bisher nur auf dem 8-Bit Sektor gearbeitet habe. Momentan entwickle ich eine Anwendung zur Bildbearbeitung (Profilerkennung). Ich muß u.a. einen Bildsensor auslesen und die Daten aufbereiten. Dazu muß ein wenig gerechnet werden und eine Darstellung auf einen Grafik-LCD erfolgen. Für einen 8-Bit Controller erscheint mir das das Ganze etwas knapp zu werden - eine gute Gelegenheit mal "aufzusteigen". In dem Zusammenhang fällt mir noch ein, das ein Entwicklungssystem nicht unbedingt ein Vermögen kosten sollte. Deswegen schreckte mich PowerPC und ARM noch etwas zurück. Die Mitsubishi Prozessoren machen wirklich einen guten Eindruck. Anscheinend legen die viel Wert auf Robustheit und EMV. Die H8 schaue ich mir gleich mal genauer an. viele Grüße und nochmals Danke Weide
Bildbearbeitung ist ja ein sehr weites Feld. d.h. die Anforderungen können sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist wohl, daß der Adreßraum groß genug ist, um auf komplette Bilder direkt zugreifen zu können. Ich denke daß da irgendwas wie ARM nötig ist, kann man aber wirklich schwer abschätzen. Die ganze Bildbearbeitung würde ich auch einen extra Prozessor machen lassen und die anderen Steuerungsaufgaben einem bewährten und robusten 8-Bitter überlassen. Der kann dann auch den Bildbearbeiter rücksetzen, falls der mal spinnen sollte, da ja CPUs mit externen Datenbus RAM Flash bedeutend empfindlicher gegen Störungen sind als ein MC mit alles intern. Peter
Hallo Peter, Du hast Recht - Bildbearbeitung ist wirklich ein weites Feld und ich wollte auch nicht, das mein Text dazu ausartet. Es ist bei mir auch nicht soo kompliziert: Es geht um's Lichtschnittverfahren. Ich taste mit einem Linienlaser ein Profil ab, muß dann natürlich das Bild Zeile für Zeile einlesen und schauen, wo sich jeweils der hellste Punkt vom Laserabbild befindet. "Das gibt's ja schon alles fertig", werden jetzt manche sagen, aber eben nicht für meinen speziellen Anwendungsfall, nämlich einen abzutastenden Profilunterschied von weniger als einen Millimeter. Handelsübliche Mesgeräte tasten mindestens einen Bereich von mehreren Millimetern (meistens sogar Zentimeter) mit entsprechend geringer Genauigkeit ab. Gruß Weide
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