Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Drucksensor - OP Amp


von Andreas D. (lacocoroco)


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Hallo Community, ich würde gerne Informationen zu einem Problem 
einholen. Ich versuche einen Drucksensor mit meinem "Arduino UNO" in 
betrieb zu nehmen. Genauer gesagt, auf einem Atmel Atmega328. Ich bin 
inzwischen auf Atmel Studio mit ICE Debuger umgestiegen, benutze jedoch 
noch die ArduinoCore Lib. Womöglich werde ich mich gegen Ende von 
ArduinoCore trennen.

Sensor:
- MPX2102ASX Absolute Pressure Sensor

Vom Datenblatt:
- 0 to 115kPa (0 to 14.5psi or 0 to 1000mBar) 40mV Full Scale
- Skalierung:   40mv @ 10V Supply Voltage @ 100kPa
- Ziel:     20mv @ 5V Supply Voltage @ 100kPa

Soweit ich verstanden habe benötige ich einen "Operation Amplifier" um 
die vernünftige messbare Spannung zu erreichen. Auf meinem Weg durchs 
WWW bin ich vom LM324, zum LM321, LTC2053, MCP6n11-005 gekommen. So 
gegen Ende benötige ich vermutlich einen "Single Rail-to-Rail 
Instrumentation Amplifier" (MCP6N11-005).

Fazit:
- Ist der MCP6N11-005 die richtige Wahl?
- Gibt es einen besseren Weg oder habe ich grundsätzlich etwas falsch 
verstanden?
- Existiert einen aktuellerer Link als jener von Stackoverflow 
(Beispiel)?
- Ich wäre dankbar für Verlinkungen bzw. Hilfe! Ihr müsst nicht meine 
Arbeit machen, nur mich von meiner Unwissenheit läutern!

Quelle:
http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/13f5/0900766b813f5184.pdf
http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/1084/0900766b81084d04.pdf
http://electronics.stackexchange.com/questions/39303/scale-30-50mv-signal-to-0-5v-range

von Daniel B. (dbuergin)


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Musst Du diesen Sensor nehmen ? Ich habe mit verschiedenen I2C Sensoren
gute Erfahrungen gemacht:

https://www.sparkfun.com/products/12909
http://www.embeddedadventures.com/barometric_pressure_sensor_module_mod-1009.html

Beide einfach einzubinden (natürlich wenn mann I2C verstanden hat),
oder die entsprechenden Arduino Libs verwendet. Gibt glaube ich für
beide Sensoren solche Libs mit Examples.

G D

von Einhart P. (einhart)


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Nimm einen ADS1115 z.B. so ein Modul:
http://www.ebay.de/itm/I2C-ADS1115-16-Bit-ADC-4-channel-Module-Programmable-Gain-Amplifier-2-0V-to-5-5V-/322216626418?_trksid=p2141725.m3641.l6368

Gibt's in China billiger oder aus Deutschland teurer.

Arduino Library ist auch vorhanden.

von Andreas D. (lacocoroco)


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Exakt den beschriebenen Sensor muss ich nicht nehmen, jedoch in der 
grundsätzlich gleichen Ausführung.

Der Sensor muss folgende Punkte erfüllen:
- Industrieausführung (Langlebigkeit, Temperaturbeständig)
- Schlauchanschluss(Zu messendes Vakuum befindet sich außerhalb Gehäuse)
- Stabilität (Sensor muss die Gewalt von Servicetechnikern überleben)
- Ersetzbarkeit (Der Sensor sollte wenn möglich ohne großen Aufwand 
erneuert werden können)

Allgemeines:
Eine Arduino Library ist nicht zwingend nötig. Wenn ein ausführliches 
Datenblatt zur Verfügung steht reicht mir dies vollkommen. Ob ich die 
Arduino Wire Library, Atmel TWI Library oder eine entsprechend 
zugeschnittene Library benutze ist soweit kein Problem. Mir würde ein 
vernünftiger Spannungsbereich ausreichen, welcher aufgezeichnet werden 
kann.

@Einhart Pape:
Da der Bauteil scheinbar einen internen Oscillator unterstützt und den 
entsprechenden Spannungsbereich abdeckt, könnte dies noch eine Lösung 
sein! (Ich bin immer skeptisch bei I2C Bauteilen in Kombination mit 
Messungen) Wichtig ist das der Teil auch länger als Ersatzteil geliefert 
wird. Ich werde mir das Datenblatt noch genauer anschauen sobald ich 
Zeit finde. Danke!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Erst mal das originale aktuelle Datenblatt:
http://www.nxp.com/files/sensors/doc/data_sheet/MPX2102.pdf
Freescale wurde von NXP aufgekauft, daher dort zu finden.

Das ist ein klassischer Drucksensor in Form einer analogen 
Messbrückenschaltung. Die beiden differentiellen Ausgänge beschaltet man 
üblicherweise nicht mit Operationsverstärker sondern mit einem 
"Instrumentenverstärker", der die Differenzspannung verstärkt und in 
eine auf Masse bezogene Spannung umwandelt. Die 40 mV maximale 
Ausgangsspannung verstärkt man auf einen Spannungshub, der dem 
Mikrocontroller ADC-Eingang angemessen ist. Das sind höchstens etwa 
0...4V, also 100-fache Verstärkung.

Ich lese gerade Vakuum - kann der Sensor das überhaupt? Im Datenblatt 
steht ab 20 kPa für die Absoluttypen.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Anstatt eines "nackten" Brückensensor schlage ich vor einen ähnlichen 
Sensor der gleichen Firma mit internem Verstärker und 
Temperaturkompensation zu verwenden. Im Link sind ein paar solche Typen:

https://www.digikey.ca/products/en/sensors-transducers/pressure-sensors-transducers/512?k=MPXV&k=&pkeyword=MPXV&pv144=1070&FV=ffe00200%2C3680007&mnonly=0&newproducts=0&ColumnSort=0&page=1&quantity=0&ptm=0&fid=0&pageSize=25

Ansonsten könnte man digitale, Fabrik Kalibrierte Modelle mit I2C 
Schnittstelle verwenden wie von Intersema(MS5803A u.ae., Bosch (BMP...).

https://www.servoflo.com/pressure-sensors/suppliers/measurement-specialties/175-calibrated-digital-pressure-sensor-modules/468-ms5803-01ba

Diese sind meist auf +/- 1.5mBar genau über einen großen 
Temperaturbereich spezifiziert. Auch wenn die NXP/Motorola Typen eine 
relativ gute Genauigkeit haben, besteht immer noch eine Unsicherheit um 
+/- 1.5% FSC. Die Kalibrierung ist für den Amateur sowieso so eine 
Sache.

Die digitalen Sensoren kommen mit 6 EEPROM Koeffizienten mit denen man 
den Sensor genauestens für P und T Linearisieren kann. Intersema hat 
zahlreiche App. Notes und Beispiel Sourcen dazu. Mit den Bosch Typen 
habe ich noch keine praktische Erfahrung und kann nicht viel dazu sagen. 
Sollten aber ähnlich gut sein.

von Andreas D. (lacocoroco)


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@Christoph Kessler:
Eine gute ausführliche Erklärung! Dies bestätigt soweit was ich bisher 
an Informationen sammeln konnte. Besonders interessant ist auch der 
Punkt mit NXP. Bei diversen Datenblättern ist mir das schon aufgefallen.

Danke das du mich darauf aufmerksam gemacht hast! Der "MPX2102A" hat 
tatsächlich nur einen Messbereich von 80kPa! Und mit dem Differential 
Sensor würde ich somit einen größeren Bereich benötigen abhängig von dem 
Atmosphärischen Druck soweit ich mich nicht irre (Abgesehen von den 
anderen Nachteilen die entstehen würden). Somit scheidet der Sensor 
direkt aus..

@Gerhard O:
Einen der aufgelisteten MPX konnte ich schon testen. Dieser hatte jedoch 
einen zu geringen Messbereich. Ich bin erst im Nachhinein auf die andere 
Variante gestoßen.

Die Kalibrierung der Sensor würde ich mir mit entsprechend großem 
Zeitaufwand noch zutrauen, jedoch die Aussage von dir mit einer internen 
Verstärkung, Temperaturkompensation, den zusätzlichen Problemen der 
relativen Ungenauigkeit, entstehenden Zeitaufwand und zusätzlichen 
Fehlerquellen meinerseits, werde ich entsprechende Sensoren eher mit 
Vorsicht genießen oder mehr oder weniger komplett ausschließen!

Die Fabrik Kalibrierten Modelle gefallen mir sehr gut! Besonders da sie 
das Gesamtkonzept simpel halten. Ich werde mir morgen noch den Sensor 
beziehungsweise die Produktpalette genauer anschauen. Danke für das 
Feedback.

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