Hallo zusammen, ich möchte ein Relaismodul mit Leistungsmessung in ein Hutschienengehäuse einbauen. Nun habe ich ein paar Fragen zur Bemessung der Isolationsabstände. Gehe ich von der Grundspannung 230V AC aus oder muß ich mit den 1,5 kV rechnen, die bei Überspannung maximal nach den Überspannungsschutz übrig bleiben sollten? Der für die Messung einzusetzende Schaltkreis ACS712 hat laut Datenblatt 2,1 kV zwischen beiden Seiten möglich, der Padabstand beträgt aber nur 3,8 mm. Reicht das aus, oder sollte eine Fräsung zwischen die Pads? Ist eine Beschichtung mit Isolierlack (Plastik 70) alternativ ausreichend? Hardy
Die Frage ist so nicht zu beantworten, denn es gibt nicht die eine Isolierung für alle Fälle. Was willst Du genau? Gehen wir mal davon aus, Du hast auf der einen Seite Netzspannung und die andere Seite soll nicht weiter gegenüber dem Benutzer isoliert sein. Dann bräuchtest Du eine verstärkte oder doppelte Isolierung. Für ein Gerät in einer (Unter-)Verteilung würde ich Überspannungskategorie III ansetzen. Dann müsste die Isolierung schon mal 3kV (AC) Prüfspannung aushalten und eine Bemessung-Stoßspannung von 4kV. Die Daten habe ich hier her: http://www.schaltrelais.de/terminologie/bemessung.htm Du schreibst was von Überspannungsschutz. Hast Du einen Überspannungsschutz, der die Überspannung sicher begrenzen kann? Ein einfacher Varistor z.B. reicht für solche Anwendungen nicht aus, in einer Verteilung geht man von recht enegiereichen Überspannungen aus. Ich würde hier nicht rumexperimentieren, sondern mich an die Vorgaben der Überspannungskategorie III halten, ein zusätzlicher Überspannungsschutz ist dann ein Bonus. Bedenklich finde ich die Idee, die Überspannungsfestigkeit eines integrierten Stromsensors zu "pimpen": Entweder er hat laut Datenblatt die notwendige Festigkeit - oder nicht. Hier hilft garantiert kein Plastiklack. Vermutlich ist die beschränkende Stelle im IC drin, da helfen externe Veränderungen nicht. Soweit ich das verstehe, könntest Du den Wandler einsetzen, wenn es eine weitere Isolationsbarriere zur geschützten Kleinspannung gibt, die eine Basisisolierung bietet. Also z.B. eine isolierte Spannungsebene, die dann mit Optokopplern (o.ä.) von der Kleinspannungsebene getrennt ist. Ich würde gleich einen Stromsensor einsetzen, der nicht für die USA 110V, sondern für 230V gedacht ist. Allgemein zu Deiner Idee eines leistungsmessenden Schaltaktors: Hast Du schon eine Idee einer galvanisch getrennten Spannungsmessung? Dazu noch kompakt, ausreichend genau und kaum Verlustleistung? Da habe ich mich bisher vor gedrückt und bin bei einem strommessenden Schaltaktor hängen geblieben, der ist noch in der Mache: http://selfbus.forums3.com/geraete-dev-f6/strommessender-schaltaktor-t264-20.html
Hallo Florian, vielen Dank für Deine Hinweise. Es geht mir bei meiner Fragen nicht um den Personenschutz sondern darum, daß die Elektronik auf der Kleinspannungsseite einen Blitzeinschlag überlebt. Der Blitzschutz ist ganz klassisch mit einem Type-1-Anleiter vor dem Zähler und einer Entkopplungsspule mit einem nachfolgendem Type-2-Ableiter nach dem Zähler die kleinen Ableiter sitzen dann noch in den Steckdosen, haben ja aber keine Wirkung auf die Geräte im Verteiler. In der Schaltung sollen auch Stromkreise auch von verschiedenen Phasen geschaltet werden (also 400V zwischen den Klemmen. Dazu habe ich 2polige Klemmen (WAGO 2604-1102) für jeden Stromkreis eingeplant, die mit einem Abstand von ca. 5mm zum nächsten Block eingebaut werden sollen. Die Spannung greife ich über ein paar Widerstände ab. Der Personenschutz ist durch die Anbindung der gesamten Technik über einen Switch mit Glasfasermodul in der gleichen Verteilung gegeben. Die gesamte Kleinspannung bleibt in der Schutzisolation der Verteilung. Da so ein Netzwerkübertrager ja nicht als Trennung betrachtet werden kann ist die einzige Berührungsmöglichkeit das Netzwerkkabel am Switch. Das Modul soll auch keine LEDs und Taster bekommen. Hardy
OK, also scheint ein ordentlicher Überspannungsschutz gegeben zu sein. Dann scheint eine Reduktion der notwendigen Spannungsfestigkeit auf 1,5kV denkbar, das wird dann Überspannungskategorie I. Nach Datenblatt bekommst Du trotzdem nur Basisisolierung, da die Arbeitsspannung oberhalb von 184V peak liegt. Ob das in deinem speziellen Fall reicht, finde ich knifflig zu beurteilen. Noch eine Korrektur meines vorigen Beitrags: Für meinen oben geschilderten Fall gelten die 4kV Bemessungs-Stoßspannung wohl nur für Basisisolierung. Ich gehe bei doppelter/verstärkter Isolierung von einem Aufschlag auf diesen Wert aus. Falls sich jemand auf die Angaben berufen möchte...
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