Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motor, Relais stört µC - Arduino - AVR -PIC such allgemeine Lösung


von Bastler (Gast)


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Hallo

immer wider kommen Fragen zu µC Anwendungen welche "nackt" z.B. nur mit 
LED einwandfrei funktionieren aber wenn die echte Anwendung mit einen 
Motor, Relais... läuft unkontrolliert einen Reset auslöst oder 
irgendeinen undefinierten Zustand einnimmt.

Könnte nicht jemand mal eine Grundsätzliche Beschaltung bereitstellen 
die "immer" Funktioniert - also wo alle notwendigen, im Einzelfall 
eventuell sogar nicht notwendigen aber auch nicht störenden Maßnahmen, 
eingezeichnet und erklärt sind.
Also jetzt nicht einfach Abblockkondensator, ausreichende 
Stromversorgung, geeignete Masse... in den Raum werfen sondern 
Detailliert erklärt und eventuell Aufzeichnet wie diese Funktionieren 
und aufgebaut werden - insbesondere wie man solch scheinbar simplen 
Endstörmaßnahmen wie Snubber, RC Glieder; Ferritmaterialien  auswählt 
und eventuell auch berechnet.

mfg

Bastler

keine Antwort ist: "Frag Google" - wenn nicht besseres einfällt möge 
bitte die Tastatur hier mal ruhen lassen. Danke

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Wie wäre es mit einer Freilaufdiode?!

Ansonsten ist es nicht unbedingt möglich, die Frage universell zu 
beantworten.
Es hängt vieles von der Leistung, der Art des Motors, den Frequenzen bei 
der Ansteuerung, den Zuleitungen, dem Layout und was weiß ich noch ab.

von Dinosaurier (Gast)


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Schau dir die chinesischen Relais-Platinen "für Arduino" an, und mach's 
genauso.

Also uC->Optokoppler->Transistor->Relais. Mit durchverbundenem GND.

Der Zusatz-Optokoppler kostet nicht viel und senkt die Reklamationsrate.

von Stefan F. (Gast)


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Die allgemeinen Maßnahmen werden hier wöchentlich immer wieder erklärt 
und stehen in vielen Tutorial. Für Dich persönlich folgt nun die für 
diese Woche zweite Wiederholung:

- Interne Pull-Up Widerstände sind zu hochohmig. Verwende maximal 10k 
Ohm, besser weniger.
- An den Reset Eingang gehört ein Kondensator min >= 100nF und ein 
Pull-Up (bzw. Pull-Down Widerstand)
- An jedes VCC/GND Pärchen eines jeden IC gehört ein 100nF Kondensator.
- Induktive Lasten gehören nicht an den 5V (bzw. 3,3V) Spannunsgregler.
- Freilaufdioden bei induktiven Lasten nicht vergessen und so 
olatzieren, daß die die induzierte Spannung möglichst kurzschließen bzw 
in das Bauteil zurück leiten. Falls sie jedoch (z.B. wie bei 
Motortreibern üblich) die induzierte Spannung nach VCC und GND ableiten, 
dann müssen dort Kondenstoren vorhanden sein, welche die Energie 
aufzunehmen vermögen. Ggf ist dort noch ein Schutz gegen Überspannung 
erforderlich
- Schalter und Taster müssen häufig entprellt werden (kommt auf die 
Anwendung an).
- Lange Leitungen sollen keine Rechteckigen Signale führen, sondern an 
beiden Enden eine Bandbreiten-Begrenzung (z.B. durch Tiefpässe) haben. 
Außerdem sollten Abschlusswiderstände entsprechend dem Wellenwiderstand 
vorhanden sein, falls die Signale sauber ankommen müssen.

- Wenn die z.B. 12V Versorgungsspannung bei Schaltvorgängen kurz 
einbricht, und darauf mittels Spannungsregler die 5V/3,3V gewonnen 
werden, sollte man das VOR dem Spannungsregler durch eine Diode und 
einen dicken Kondensator trennen. Die Lücke wird dann durch den 
Kondensator überbrückt. Ggf braucht man noch einen Widerstand in Reihe 
zur Diode, um einen Tiefpass zu bilden, welcher den Ladestrom begrenzt.

Das lernst man alles in der Ausbildung, oder indem man hier täglich mit 
liest. Oder man kauft ein Buch.

So oder so kostet das Lernen der Grundlagen viel Zeit. Denn dieses Thema 
hier ist nur eins von hunderten, die man so drauf haben sollte, wenn man 
ernsthaft zuverlässige Schaltungen konstruieren möchte.

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