Ich habe mir bei Reichelt Lötzinn mitbestellt. Lötdraht, bleifrei, SN95,5/250g/0,5mm Bleifreier Lötdraht, umweltfreundlich mit Silber- und Kupferanteil. Sn95,5 AG Cu0,7 mit F-SW34- Ich stelle für mich fest, das es sich wesendlich schlechter verarbeiten lässt als das gute alte Lötzinn. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder evtl. eine Lösung für die Zukunft? Michael in Hamburg
Ja kauf dir noch schnell wo ein paar Kilo gutes altes Lötzinn auf vorrat. Ich habe auch schon mit dem neuen bleifreien Lötzin gearbeitet, muss sagen die Flussseigenschaften und die konsistenz beim wieder aufschmelzen sind fürchterlich, ebenso fürchterlich sehen die lötstellen aus. Das mit der Löttemperatur was viel diskudiert wird scheint mir kein problem, ich löte ohnehin meist mit 400°, schmelzen tut es...
@Arnobär! Dann bin als nicht ICH das Problem. Hast Du eine Bezeichnung von dem guten alten was man gut nutzen kann?
Geht mir ganz genauso. Meine ganzen "Lötkünste", die ich mir in den letzten Jahrzehnten angeeignet habe, sind nicht mehr nutzbar, weil das Zeug sich ganz anders verhält, wie das gute alte bleihaltige Lötzinn. Ich komme mir vor, wie ein Lötanfänger. Hab auch schon verschiedene Hersteller ausprobiert, es gibt leichte Unterschiede, aber das Grundproblem bleibt. Mit viel Übung scheine ich aber dahin zu gelangen, auch damit klar zu kommen. Man muss mit dem Zeug einfach ganz anders umgehen und das lernt man nur Stück für Stück. Es ist vor allem das Fließverhalten, was völlig anders ist. Früher konnte ich z.B. Lötzinn nachführen, um mehr Flußmittel an die Lötstelle zu bekommen. Das überschüssige Lötzinn konnte ich mit der Lötspitze gleichzeitig wieder abnehmen. Bei bleifrei gelingt mir das nicht. Derzeit führe ich deshalb Flußmittel öfters separat zu. Besonders ätzend finde ich es, Fädeldrahtplatinen damit aufzubauen, wo man länger an nicht vorverzinnten Lötpads rumbraten muss. Ich hab schon viel geflucht...
>Derzeit führe ich deshalb Flußmittel öfters separat zu.
heute braucht man 4 Hände mehr denn je...
Bleifrei Lötzinn horten: das dürfte nicht nötig sein da bleihaltiges
Lot für Reperaturen doch nach wie vor zulässig ist. Deshalb sollte es
das verbleite doch auch weiterhin geben?
Stannol finde ich schon ganz ok, das gibt es bei Conrad. Früher hab ich viel mit Fluitin gelötet, war auch hervorragend. Ein Freund schwörte vor Jahren auf Multicore, dass fand ich aber nicht so super gut. War mir zu wenig Flußmittel. Hab gerade entdeckt, csd-electronics.de hat Fluitin recht günstig. Leider aber nur 1mm. Ich bevorzuge eher 0.5-0.8mm.
Vor allem ist das doch mit der bleifreien Regelung nur eine europäische Angelegenheit, oder? Es wird bestimmt genügend Länder geben, wo weiterhin bleihaltig gelötet wird.
@Winfried Ich bevorzuge auch 0,5mm. In anderen Ländern gibt es sicherlich noch verbeilt. Aber wie bestelle ich eine Rolle in USA?
Ich muss auch sagen man kann sich teilweise dran gewoehnen. Wer aber bisher schon eher ein schlechter Loeter war wird nun ganz verzweifeln. Es gibt aber etwas was wirklich besonders beschissen ist, und zwar das ausloeten von Teilen die Bleifrei geloetet sind. Das Zeug braucht mehr waerme und fliesst schlechter. Da kann man sich schnell mal eine Durchkontaktierung kaputt machen. Ich habe auch schon etwas gefunden was mit dem neuen Lot absolut unmoeglich ist. Und zwar das einloeten von Thermoelemntbuchsen die zum einloeten gedacht sind. Die liessen sich mit normalen Lot schon schlecht loeten, aber es ging. Bleifrei habe ich das aber noch nicht geschafft und auch der Hersteller davon wusste bis jetzt noch keine Loesung. Olaf
@Michael: Es ging mir eher darum, dass der dann grundsätzlich noch hergestellt wird und günstig zu bekommen ist. Und solange in Deutschland ncoh genügend Leute sitzen, die sowas verwenden, wird es auch Importeure geben. Oder deutsche Firmen wie Stannol, die sowas für den Weltmarkt produzieren. Im Hobbybereich wird wohl bleihaltiges Lötzinn noch lange verwendet werden. Und im Reparaturbereich ja auch. Die nächsten 10 Jahre ist also eher nicht mit einem Verlust zu rechnen. Eher mit langsam steigenden Preisen.
Gibts hier auch Elektronik-Azubis? Wie läuft das derzeit eigentlich in der Ausbildung? Da müssten dann ja auch die Ausbilder ihre Probleme haben. Ich stelle mir das auch wirklich problematisch vor, was die Prüfung angeht. Wir mussten damals sehr schnell gut gelötete Platinen mit Silberdraht aufbauen, das wäre mit bleifrei überhaupt nicht in der Zeit möglich gewesen.
Also ich bin eher wieder runter mit der Temperatur. Bin bei 370-400 Grad, kann aber nicht sagen, ob meine 20 Jahre alte Weller noch genau kalibriert ist. Irgendwo, ich glaub bei einem Lötzinnhersteller hatte ich nämlich gelesen, so niedrig wie möglich, etwa 10 Grad über dem Punkt, wo es gut zu fließen beginnt. Auch die Lötspitzen halten ja so länger und verzundern nicht so.
Leider verhindert der Zoll durch eine eigens auf Blei abgerichtete Hundestaffel die Einfuhr bleihaltiger Produkte. Ihr langhaarigen Hippies mit eurem bleihaltigen Lötzinn...
Das mit der Temperatur stimmt ich habe nen Erso Lötkolben ohne Temperaturregelung dort ist die Temperatur sehr hoch die Ersadurlötspitze wird also ganz schnell richtig matt, sobald ich sie über den sehr nassen Schwann streiche wird Sie wieder sauber aber nach wenigen Sek. ist sie wieder mat, wen ich den Lötkolben aus der Steckdose ziehe und er etwas abkühlt bleibt die Oberfläche viel länger glänzend. Auch habe ich einen gewissen Verchleiß von Ersadurspitze (Dauerlötspitzen). Bleifreies Löt hab ich noch nicht benutzt wegen der vielen schlechten Meinungen. Was bei mir aber einen richtigen Sprung gemacht hat ist der umstieg auf silberhaltiges Lötzinn.
der nasse Schwamm soll auch 'out' sein weil damit die Spitze zu stark abkühlt, in den Ersa Tipps steht jetzt drin man soll Stahlwolle zum Lot abstreifen benutzen.
Aber noch einmal zu meiner Frage "Hat jemand eine Bezeichnung von dem guten alten was man gut nutzen kann?" Ich bin da kein Profi was drin sein sollte oder nicht.
Sn60Pb40 (60% Zinn, 40% Blei) oder Sn60PbCu2 (60% Zinn 38% Blei 2% Kupfer, dadurch waschen die Lötspitzen nicht so schnell aus) Muss sagen, dass es bei beiden Zinnarten große Qualitätsunterschiede (Verarbeitbarkeit, Fließverhalten und Zunderneigung) gibt. Bei den dünnen Loten ist mMn mehr Flußmittel drin, deshalb nehme ich es auch lieber.
>>Irgendwo, ich glaub bei einem Lötzinnhersteller hatte ich nämlich
gelesen, so niedrig wie möglich, etwa 10 Grad über dem Punkt, wo es gut
zu fließen beginnt. Auch die Lötspitzen halten ja so länger und
verzundern nicht so. <<
@Winfried, kannste ja gerne so machen, kannst aber auch gleich Leim
nehmen, der pappt nicht so.
Ich glaube, die Lötspritzenverkäufer wollen den Absatz ihrer 80W-Serien
ankurbeln und geben Ratschläge, die man dann nur mit neuen Gerätschaften
lösen könnte.
Selbst wenn man 450° einstellt, kommt beim zügigen Löten diese
Tempeartur an der Spitze nicht an. Da mag die digitale Anzeige zeigen,
was sie will, an der Lötspitze wird nicht gemessen.
Meine Erfahrung: voll Stoff.
Die Beschaffung von verbleitem Lot ist nach wie vor kein Problem. Wir stellen Messgeräte her und "dürfen" nach wie vor verbleites Lötzinn verwenden und auch verkaufen. Unser Elektro-Grosshandel wurde vor knapp einem Jahr von uns darüber informiert, dass es demnächst bleifreies Lötzinn geben wird...
@thkais >>nach wie vor verbleites Lötzinn >>verwenden und auch verkaufen Bei Reichelt sieht es aber mit verbleit dünn aus.
>>Bei Reichelt sieht es aber mit verbleit dünn aus.
Hä? Ich seh dort alle möglichen Sorten:
- normal verbleit
- verbleit, halogenfrei
- verbleit, mit Silber
- bleifrei SN/CU
- bleifrei SN/CU/AG
- Lötpaste
@Egon: Also wenn ich was löte, schaue ich mir schon auch die Qualität an. Also nicht "anpappen - hält" sondern saubere Lötstellen. Ich hab gerade wieder mit 370 Grad wunderbar bleifrei gelötet. Noch ein Tipp: Bei Weller hatte ich früher immer langgezogene Lötspitzen. Der Trend scheint aber zu sehr kurzen Lötspitzen zu gehen, die dann auch in größerem Winkel nach vorne zulaufen. Damit kühlt die nicht so stark ab, Wärme kann besser nach vorne transportiert werden. Hab das gerade mal mit so einer Spitze ausprobiert und es geht besser.
@Michael FA: Ne habe keine andere Quelle. Nutze auch die 70gr Rolle, das dünnere Lot 0,35mm gibts als 100gr Rolle. War der Meinung das die das auch immer in 500gr hatten.
Probleme mit bleifreiem Lötzinn hatte ich auch HF Litze löten ging überhaupt nicht. Also habe ich mal einen Hersteller gefragt was der macht. Er sagt früher großes Problem heute ok. Es gab früher Chargen die taugten nichts. Habe eine neue Rolle bestellt bei Farnell STANNOL S-Sn99Cu1 lötet wunderbar. Damit konnte ich meine 100 Spulen prima löten. Das Zinn schoss förmlich in die HF Litze. Es ist eine grüne Spule mit orangen Aufkleber. Ein anderes Zinn Sn95,5 Ag3,8 Cu0,7 war nicht gut uwe
@Winfried, mußte gerade auch noch etwas löten. Ich gestehe, SOT23 habe ich mit nur 430° und 0,5mm gelötet. Steckverbinder aber mit 450° und 1mm. Lötspitze 2,4mm ! Allgemein sollte die Lötspitze immer so dick wie möglich sein und der Lötdraht nicht dicker als 1mm, besser sogar 0,7mm. Je dünner desto fließt, aber der Draht muß sich auch schnell genug nachführen lassen, so dass er nur bei SMD 0,5mm sein sollte. Und ebenfalls ganz wichtig, zuerst die Lötstelle erhitzen, dann Lötzinn dazu.
als vor nem halben jahr mein zinn plötzlich alle war hab ich mir auch ne bleifreie rolle aus der schule schenken lassen. Hab mir eigentlich gedacht das reicht erst mal aber hab mir dann doch noch am gleichen tag was verbleites vom C geholt, weil es einfach nicht auszuhalten war. Fließt nicht, pappt wie sau!!! Vlt. ist es heute besser!?
@Ingo: Ich glaube, die ETH-Spitze war es. http://tinyurl.com/omvpg Schau aber am besten nochmal direkt bei Weller. Meine Spitze schaut etwa 15mm aus dem Lötkolben. Die Langform dagegen 25mm.
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