Ich habe die Aufgabe mehrere SPS Steuerungen S7 315 DP von Siemens zu koppeln. Es handelt sich um mobile Maschinen die bis zu 100m in einer Industriehalle auseinander bewegen können. Kabel, Schleppkabel, Schleifringe, Infrarot geht alles nicht, es bleibt also nur Funk. Es sollte ca 4 x pro sekunde 10Byte zu jeder Maschine gesendet und empfangen werden. Einerseits hat man mir empfohlen über Ethernet zu verbinden, anderseits über Profibus oder MPI. Ethernet geht nur über WLAN 2.4GHz und da sind 100m praktisch kaum möglich. Ethernet ist mit einer S7 auch sehr teuer (ca 1000.- Euro zusätzlich für die Baugruppe) und die Reichweite mit ca 40m unzureichend und von unserer IT sowieso schon belegt. Profibus mit 500kBit habe ich sowieso auf der SPS für die Antriebe. Meine Frage: Ist es so kompliziert die Profibusdaten über ein normales Funkgerät mit 500mW zu senden? das kann doch nicht die welt sein. Kennt sich jemand mit den Protokollen aus?
MPI ist ja auch "nur" seriell. Wenn Du nun hinter den MPI Adapter (sofern extern) noch eine Serielle-Funk strecke aufbaust, sollte das ganze relativ günstig möglich sein. schaue mal bei WuT oder bei Spectra nach solchen "Funk-brücken". Gruß
@ Thomas Du meinst einen MPI -COM Adapter z.B. von Helmholz auf die serielle Schnittstelle des Funkmodems (mit 19200 Baud)und das ganze beim Empfänger spiegelgelverkehrt nochmal?
Das mit dem MPI Adapter von Siemens, Helmholz oder Deltalogic geht so definitiv nicht. Das Funkmodem muss über die serielle Schnittstelle den MPI Adapter per Protokoll ansprechen. Dieses Protokoll ist nicht offengelegt, da es normalerweise direkt über die Programmiersotware Step 7 angesteuert wird. Google mal unter "MPI Datenfunk" oder "profibus Datenfunk"
Wenn Du die Daten seriell und transparent übertragen kannst, passen fertige Datenfunkmodule von Amber wireless. Die Module OPC1426 oder OPC1430, als reine OEM-Module, kämen dafür in Frage. Näheres unter www.amber-wireless.de
Bei einem MPI-Bus mit 500kBaud bezweifle ich das es sinnvoll über Funk geht, bedenkt bitte das bestimmte Zeiten einzuhalten sind. In diesem Falle würde ich dazu tendieren ein ProfiNET aufzubauen auch wenn das pro Steuerung teurer wird. Die Lösung per PC-Adapter zu arbeiten könnte mit einem zwischengeschalteten PC mit entsprechender Software (Quasi als "Master") Bsp: ProtoolPro Runtime mit 4xPC-Adapter an 4xCOM-Port. Es gibt dann noch den "IE/PB-Link" als Netzübergang ist der wirklich 1000Euro teuer ? Die Fehlerrate bei der Funkübertragung dürfte aber recht hoch sein. Gruss
Es gibt von der Firma Schildknecht ein Funksystem DATAEAGLE. Wir haben lange gesucht und es gibt nach unserer Erfahrung keine Firma die mit Funk in Industrieanwendungen mit S7 so viel Erfahrungen habt. Alle anderen Anbieter sind eher HF Techniker , die uns teilweise abenteuerliche Auskünfte über die SPS Ankopplung an das Funksystem gegeben haben. Alles nicht verwendbar. Begonnen haben wir damals mit einer Funkbrücke von Helmholz , das war der grösste Schrott. Gott sei dank haben die den Scheiss wieder vom Markt genommen. Jetzt haben wir gerade ein Billigsystem von Phoenix im Test, kommt aber unter keinen Umständen an Schildknecht ran, um Faktor 10 langsamer und sehr instabile Funkverbindung. Auf der Hannover Messe habe ich eine Amerikanische Firma (Prosoft glaube ich) gefunden, aber da konnte mir keiner sagen wie man das an eine Profibus SPS ankoppelt. MAcht den Eindruck als hätten die das noch nie wirklich eingesetzt. Wir haben einige DATAEAGLE Systeme (2 mit 1.9GHz, 1 mit 2.4GHz) davon seit vielen Jahren im Einsatz und verbinden damit z.B. 2 Profibus Steuerungen mit 1,5 Mbit über eine 120m Funkstrecke. Bei einem anderen Anwendungsfall wird eine Funkstrecke mit MPI Schnittstelle verwendet da wird ein OP per Funk über 50m von einem Kran (mit S7315 drauf) angeschlossen. Der einzige NAchteil von Schildknecht ist der PReis von 3000.- Euro, aber letzlich nützt es mir nichts wenn alles billigere nicht funktioniert. Mit Profinet kan man das nicht machen, die Reichweite von WLAN geht bei uns maximal ca 40m weit, das haben wir ausprobiert. Da wir für unsere Kräne alle per WLAN an unsere IT angebunden haben sind auch keine Kanäle mehr frei bei 2.4GHz. Ausserdem ist Profinet noch extrem teuer. Da braucht man für die gleiche Strecke 3 x so viel Accesspoints und jede Menge Switches da ich ein Kabel nicht wie beim Profibus einfach durchschleifen kann. Der Vorschlag von T.Schütz mit einem PC ist leider nicht praktikabel. Auf einem mobilen System ist kein Platz für einen PC geschweige denn ist die HAltbarkeit von PC in diesem Umgebungen von bis zu 50°C absolut undenkbar. PCs sterben hier wie die Fliegen.
@Daniel Schmidt Gutes hat immer seinen Preis, da stimme ich dir absolut zu. Das es auf den Einsatzfall ankommt ob die PC-Lösung sinnvoll ist oder nicht ist selbstverständlich und wurde von mir nicht erwähnt. Wie ist den der Datendurchsatz bei der Schildknecht-Lösung ? Gruss
Daten über Profibus werden alle 20ms über Funk übertragen. Das Businterface läuft mit bis zu 12 Mbit/s, wir lassen den Profibus mit 1.5MBit laufen.
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