Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Maynuo M9812 elektronische Last Lüftersteuerung


von Petros A. (xontros)


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Hallo zusammen,

ich habe mir vor ein paar Tagen folgende elektronische Last zugelegt:

http://www.maynuo.com/english/pro.asp?tid=98

Nach dem Auspacken habe ich das Gerät direkt mal mit einem Netzteil 
welches auch 300 Watt bzw auch 30 A liefert, testen wollen. Nach dem 
Einschalten, ohne angeschlossene Last, fiel mir sofort ein 
hochfrequentes relativ lautes fiepsen auf, was sehr störend ist.

Die Anzeigen am Gerät schienen aber alle okay zu sein und so habe ich 
die Last angeschlossen und erstmal im ganz normalen konstant Stommodus 
mit verschiedenen Stromstärken getestet. Sobald an den eingebauten 
Kühlkörpern eine gewisse Temperatur erreicht wird, schalten sich die 
Lüfter, wie es auch sein sollte, zur Kühlung ein. Sobald diese sich 
eingeschaltet haben ist das fiepsen verschwunden und die Lüftergeräusche 
während der Kühlung sind nicht weiter störend und auch relativ leise.

Habe alle Lastmodi die das Gerät anbietet bis zu den Grenzwerten mehrere 
Stunden unter Dauerlast getestet, und alle funktionieren wie sie 
sollten. In der Hinsicht habe ich keine Beschwerden. Das Gerät muss sich 
nicht hinter BK Precision Geräte verstecken. Die Messergebnisse sind 
sehr genau. Sobald die Last abgeklemmt wird und die Lüfter die 
Kühlkörper wieder soweit abgekühlt haben, ist das störende fiesen wieder 
da.

Eine Email an den Verkäufer brachte mich auch nicht weiter, er 
behauptete daß das bei diesen Geräten normal sei das die solche 
Geräusche machen würden.

Das hat mir natürlich keine Ruhe gelassen und so habe ich für meinen 
nächsten Test das Gehäuse aufgeschraubt um eventuell festzustellen woher 
die Geräusche kommen. Es stellte sich heraus daß die Lüfter auch im 
Kaltzustand der Kühlkörper einen minimalen Strom erhalten, der aber 
nicht genug ist um diese zur Drehung zu bewegen. Eine Temperaturmessung 
der einzelnen IC's des Boards auf eventuelle Wärmeentwicklung durch 
diese Dauerlast ergab keine beunruhigende Ergebnisse. Wenn ich in diesem 
Zustand die Lüfterräder per Hand drehe, verschwindet das fiepsen. Der 
Verdacht liegt nah, daß die Lüftersteuerung nicht richtig 
funktioniert/eingestellt ist. Entweder sollte sie im Kaltzustand 
komplett abschalten, oder die Lüfter wenigstens mit minimalen 
Umdrehungen laufen lassen. Allerdings sehe ich auf dem Board keine 
Einstellmöglichkeit (Poti ect) diesbezüglich.

Meine Frage lautet nun, ist dies zu vernachlässigen und sollte ich dem 
Verkäufer glauben? Hat jemand hier im Forum eventuell Erfahrung mit 
diesem Gerät? Ich weiß nicht ob die Lüfter nicht irgendwann den Geist 
aufgeben was dann bestimmt noch schlechter wäre.

Der Verkäufer selbst hat laut Nachfrage kein Gerät mehr auf Lager, 
müsste eins aus China nachbestellen. Natürlich bot er mir die 
Rücksendung selbstverständlich an. Da ich das Gerät aber dringend 
brauche wäre das eine schlechte Option, da ich mit mindestens 6 Wochen 
Ausfall rechnen müsste.

Könnte man da eventuell etwas stricken, um den minimalen Strom der zu 
den Lüftern führt zu verbraten so daß Ruhe ist, oder den zu erhöhen so 
das diese sich drehen? Die Lüfter scheinen keine PWM Lüfter zu sein da 
nur 2 Anschlüsse vorhanden sind.

Vielen Dank

von Dieter (Gast)


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Einen 12V Lüfter aus dem PC hing ich an ein Labornetzteil und kenne das 
Pfeifen auch daher. Wenn die Spannung noch zu klein zum Anlaufen ist, 
pulsiert bereits die Ansteuerschaltung im Lüfter.

Bei Dir liegt daher eine ganz simple Ansteuerschaltung für die Lüfter 
vor. In Abhängigkeit der Temperatur wird einfach die Spannung für die 
Lüfter erhöht. Diese Schaltung müßtest Du ändern, oder zwischen Lüfter 
und Anschluss eine kleine Schaltung hängen, die erst ab einer 
Mindestspannung (bei meinen Versuchen mit dem Lüfter lag diese bei 
3...3,5V) durchschaltet mit einer kleinen Histerese.

von Petros A. (xontros)


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@Dieter,

vielen Dank für die Antwort. Die Schaltung zu ändern wäre natürlich die 
eleganteste Lösung, da ich aber keine Schaltpläne von dem Gerät habe, 
und ich während der Garantiezeit nicht auf dem Board rumdoktorn möchte, 
scheint mit die 2te Lösung eher machbar.

Hast Du vielleicht noch irgendwo den Schaltplan der kleinen Schaltung 
zur Hand um mir diese zukommen zu lassen?

LG

von Dieter (Gast)


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Welche Angaben sind auf dem Lüfter?
(Volt, Strom oder Leistung)
Verbindung über Zweidrahtleitung, nehme ich an, Die Stecker sind 
vermutlich JST-Typen.
Werden alle Lüfter parallel/gemeinsam angesteuert?

a) Grundschaltung mit Transistoren:
https://elektroniktutor.de/analogverstaerker/schmitt.html
http://www.dieelektronikerseite.de/Lections/Schmitt-Trigger%20-%20Berechenbar%20bis%20auf%20mV.htm

b) Oder mit OP:
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0209241.htm
https://www.mikrocontroller.net/articles/Schmitt-Trigger

Der Ausgang kann den Lüfter in der Regel nicht direkt treiben, so dass 
noch eine Transistorstufe als Schalter hinzukommt.

(Für 24V sah ich eine noch simplere Lösung mit Thyristor)

Je nach Lüfterdaten wäre a) oder b) vorzuziehen und deshalb die obigen 
Fragen.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Ich würde einfach mal einen anderen Lüfter ausprobieren.

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