Hallo, ich habe mein Eigenbau-LAbornetzteil für den Basteltisch fast fertig, aber die Restwelligkeit ist mir noch etwas zu hoch: Im Takt der Netzfrequenz befinden sich "Kuhlen" nach unten hin in der Ausgangsspannung, außerdem kleine "Striche" von der Mitte weg, die anscheinend durch den Atmega8 verursacht werden. Mit solchen Problemen habe ich gerechnet, da ich zum ersten mal sowas aufbaue. Die "Kuhlen" konnte ich auf die Spannungsversorgung des Regelteiles zurück führen. Hier sitzen nach den beiden Spannungsreglern (7805, 7905) je eine Z-Diode. Die sollten eigentlich bei deinem Defekt der Spannungsregler die Feinsicherung fliegen lassen. Nehme ich die Z-Dioden raus, ist das Rauschen der Versorgungsspannung wesentlich geringer, und auch diese Kuhlen sind verschwunden. Auch die "Striche" sehe ich nicht mehr. Ist dieser Schutz überflüssig, empfehlenswert, überhaupt funktional ;-) und durch was könnte ich die Z-Dioden ersetzen? Wie wahrscheinlich ist ein Defekt der Spannungsregler, so dass die Eingangsspannung durch kommt? (Dioden in Sperrichtung und die üblichen Kondensatoren sind natürlich dran). Gruß Kersten
Wenn du die Linearregler nicht permanent am Spannungs- und Temperaturlimit betreibst, ein leidlich sauberes Stromnetz hast und nicht bei Gewitter am basteln bist, werden die eher ein langes Leben haben. Da solltest du überlegen, ob das was dahinter sitzt, wirklich den Aufwand einer Überspannungssicherung wert ist. Ein simpler AVR-Controller ist das wohl nicht. Aber wenn es die das Wert ist, dann schlag mal unter "Crowbar" Schaltung nach. Z-Dioden sind da nur insofern nützlich, als die im kritischen Fall recht bald kaputt gehen und dann kurzschliessen. NB: Was für eine Z-Diode? Minimum wäre 6,2V, alles darunter kitzelt u.U. schon den Regler und sorgt eher für Probleme.
PS: Wenn schon Z-Diode, dann jene Sorte, die dafür konzipiert wurde. Suppressor-Diode, auch als Transil-Diode bekannt.
Poste bitte mal nen Schaltplan, dann kann man sich darunter besser was vorstellen. Sind Deine Siebketten ausreichend dimensioniert? Greetz kmt
Hi! Es ist eine auf Lochraster aufgebaute Schaltung, neben dem Atmega8 natürlich noch einige OPs, ein kleines Display usw. Es wäre schon ungünstig, wenn das wegen eines defekten 7805 hin wäre. Andererseits sind alle ICs gesockelt so dass man die leicht tauschen könnte, und mehr sollte nicht kaputt gehen. Eine Crowbar-Schaltung ist daher schon wieder etwas zu aufwendig. Die Eingangsspannung der Regler hat noch eine Restwelligkeit von 200mV und beträgt ca. 16V (ging leider nicht anders da diese Spannung an anderer Stelle noch gebraucht wird). Die Regler werden kaum warm da der -5V-Regler nur einen OP ohne Last versorgt und der 5V-Regler wird über das Metallgehäuse gekühlt (Last ca. 100mA). Die Z-Dioden haben 6,2V (die normalen ZD ... vom Reichelt). Unter welchen Bestellnummer finde ich denn die Suppressor / Transil-Dioden? Ich weiß, dass es spezielle gibt, konnte sie aber bei Reichelt nicht finden. Einen Schaltplan habe ich nicht. Im Prinzip Trafo, dahinter 4x1N4001 als Gleichrichter, 4x470µF (2x2), 2x100n, die 2 Regler, 2x100n, 2x10µF. Ich kann mir vorstellen, dass die Dioden nicht das Ideale sind zum Gleichrichten? Eventuell schnellere? Danke für die Tips! Kersten
Hi, die Dioden sind schon OK, Eigentlich ist es ja ne ziemliche Standardbeschaltung die du da aufzählst. Miss mal die Spannung an den 470 µF Kondensator mit dem Oszi. Die sollte immer um mindestens die Drop-Out Spannung vom Regler höher sein als die Ausgangsspannung (sind glaub ich 2-3V) Evtl ist der Trafo zu schwach. Für 5V am Ausgang braucht man schon einen Trafo mit 8-9V Ausgangsspannung. Weiterhin kann ich dich beruhigen, ein 78xx Regler geht fast nie kaputt. Die Dinger sind i.d.R. Kurzschluss und Überlastfest. Bekommt man eigentlich nur durch falsche Polung kaputt. Gruß Roland
Hi! Ich bin mal wieder etwas zum Basteln gekommen. Die Zenderdioden habe ich raus, vor den Festspannungsreglern sitzen jetzt je 940µF und die Elkos nach den Reglern habe ich auch stark vergrößert. Eine Leitung mit relativ ungeglätteter 12V Spannung wurde anders verlegt. "Die Kernrestwelligkeit" des Netzteils beträgt jetzt ca. 50mV und ist bei 50% PWM am größten. Damit ist die Ursache klar, ich muss also die Filterschaltung noch optimieren, vielleicht hilft auch schon eine andere Frequenz. Was allerdings noch überhaupt nicht passt, das sind die 400 mV (!) starken Ausschläge der Spannung. Ich dachte zuerst die seien weg, aber wenn man den Oszi hell genug stellt, sind sie deutlich sichtbar. Sie sehen aus wie viele feine senkrechte Striche. Wenn ich das Kabel zum LCD abziehe, reduziert sich die Stärke, und auch das Muster bzw. die Anzahl verändert sich. Der Mikrocontroller wertet das Busy-Flag des LCDs aus, so dass er beim Abziehen des LCD-Kabels anhalten müsste (PWM-Interrups laufen natürlich weiter). Wenn ich den Reset-Pin auf Low ziehe, ist komplett Ruhe. Wo könnte man da ansetzen um das in den Griff zu bekommen? 100nF sind direkt am Atmega8. Gruß Kersten
Naja, sowas können auch Einstreuungen in eine nicht perfekt verlegte/angeschlossene Messleitung sein ... ohne ein Bild Deines Schaltungsaufbaus lässt sich das schwer beurteilen.
Ich würd nochmal 100nF an die Stromversorgung des LCDs packen.
Probier einfach an den Mega8 noch nen größeren kondensator zu hängen. oder vielleicht is der 100n kaputt? hatte ich auch schon
Hi! Die Masseführung werde ich wohl komplett neu machen. Ich habe bisher eher einfache Schaltungen gebaut, bei denen es weit und breit keine Wechselspannungen gab und auch keine Spannungen im Millivoltbereich relevant waren. Von daher habe ich nicht wirklich dadrauf geachtet. Ich denke auch dass das bei den Probleme eine Rolle spielt. Der Schaltungsaufbau ist auf Lochraster mit vielen verlegten Leitungen und relativ frei nach Schnauze gebaut. Wie gesagt: Ich habe mit diesen Problemen gerechnet :-) 100nF sind seit gestern direkt am LCD dran, allerdings nur an der Versorgungsspannung, ich denke die Kontrastspannung könnte das auch noch vertragen. Am Atmega habe ich jetzt 2x100nF dran, ohne erkennbaren Effekt. Kersten
Kleiner Tip bei Oszi-Messungen: Ich hatte mal eine seltsame Störung drin, ein ziemlich hoher Puls, ganz kurz, alle paar Sekunden. Hin- und herprobiert, half alles nichts. Des Rätsel Lösung: Das Radar des nahe gelegenen Flughafens.
Wir haben zwar einen Funkamateur im Haus, aber der sendet im Moment nicht ;-) Ansonsten ist nichts Sendendes in der Nähe, außer vielleicht die Energiesparlampe :) Aber die Störungen kommen eindeutig von dem Atmega.
wie hast du den atmega entkoppelt? eingentlich sollte da eine batterie von kondensatoren ran, wenn es auf storungsfreie versorgung ankommt: 10µ, 1µ, 100n, 10n und dann ist die reihenfolge wichtig, der großere wert immer näher and der versorgung und die kleineren der Größe nach immer näher an die Pins des Verbrauchers. Evtl. brauchst du noch ein Ferid Bread oder wie die dinger heißen. Ist im Prinzip nichts weiter als eine spule... ich kenne deine schaltung zwar nicht, aber wenn die spitzen auch bei den OPVs auftauchen, dann kann man die evtl. mit einem kondensator in den minus-eingang gegen-koppeln. ich habe vor kurzen eine schaltung aufgebaut, bei der eine pwm als DAC verwendet wurde. natürlich regte, diese trotz der 2 pole tief-pass davor den ausgangs-opv zum schwingen an...
Hi! Nein, so aufwendig hab ich das nicht gemacht, nur ein (jetzt 2) simple(r) 100nF Kerko. Ich habe mittlerweile die Masseführung geändert und viele Kondensatoren verbaut. Das Ausgangssignal ist jetzt bis auf diese senkrechten Striche sauber. Die Striche sind jetzt nebenbei absolut gleichmäßig, also eindeutig ein Takt der vom Atmega kommt (Reset und die Striche sind weg). Ich ändere jetzt das Programm so dass keine PWM mehr ausgegeben wird, wenn das nichts bringt schalte ich mal die Display-Ausgaben ab. Irgendwie wird sich das Problem ja eingrenzen lassen. Kersten
Du solltest auch die Analog-Masse und die Digital-Masse nur an einem Punkt zusammenführen, am besten direkt am Spannungsregler.
Hi! Das ist bereits der Fall (weil ich Analog-Teil und Digital-Teil getrennt gebaut und getestet habe). Ich bin mittlerweile der Ursache näher gekommen: Es scheint das Display zu sein: - Displaykabel ab: Störungen weg, aber Controller hält an da er auf das Busy-Flag wartet. - Displaykabel ab und Programmcode geändert, so dass das LCD nicht verwendet wird: Controller arbeitet normal, Netzteil lässt sich bedienen, Störungen sind weg. - Displaykabel dran und im Programmcode noch nicht einmal das Display intialisiert: Störungen sind wieder da. => Eventuell interner Takt vom Display? Ich werde mir das morgen mal näher anschauen. Kersten
Ich habe 470 Ohm Widerstände in die Displayleitungen gesetzt, das zeigte aber keine Wirkung. Dafür habe ich eine "zweite" Restwelligkeit beheben können, so dass man die vom Display erzeugte besser sehen kann. Es ist eindeutig eine Wechselspannung die auch dann auftritt, wenn das ganze Netzteil per Batterien betrieben wird und beim Abhängen des Displays verschwindet. Und LCDs arbeiten ja mit Wechselspannung. Wichtig ist an dieser Stelle eventuell der Frameground des LCDs. Es ist das 4x27 vom Pollin. Der Frameground ist auf der LCD-Platine mit VSS verbunden. Da GND in meinem Netzteil aber Potential hat, kann ich GND nicht mit dem Metallgehäuse verbinden. Daher habe ich den Rahmen von VSS getrennt. Der Rahmen hat also Kontakt zum Gehäuse / Schutzleiter, und VSS des Displays ist mit der Schaltungsmasse verbunden. Vielleicht liegt da das Problem? Das Display ist über ein Flachbandkabel mit der Platine verbunden (ca 7 cm). Wenn man das Flachbandkabel fest anfasst, entsteht ein schwaches Rauschen. Kersten
Es liegt wirklich am Display und dessen Abschirmung. Ich habe das Display aus dem Gehäuse ausgebaut (aber angeschlosse gelassen) und die Störungen sind stark vermindert. Wenn ich die Schaltungsmasse mit dem Displayrahmen verbinde, sind sie ganz weg. Ich muss mir jetzt nur noch überlegen, wie ich das Display in das Gehäuse einbaue ohne eine elektrische Verbindung zwischen Display-Rahmen und Gehäuse herzustellen.
Nochmal ein Nachtrag: Die Störungen sind sind immer noch da sobald man das Displayglas berührt oder das Display (isoliert) in das Gehäuse einbaut. Ich habe hier http://www.mikrocontroller.net/forum/read-1-383866.html einen neuen Beitrag eröffnet da das ja mit den Zenerdioden nichts zu tun hat. Danke für eure Hilfe! Kersten
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