Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Heißluftlötstation (858D+) Schutzleiter unbedingt prüfen


von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

habe mich in das Kaufabenteuer Heißluftlötstation mit einer 858D+ 
gestürzt und bin der Empfehlung einer Amazon Rezension gefolgt und habe 
zuerst einmal das Teil geöffnet und die Schutzleiterbefestigung 
überprüft. Zum Glück.

Die Litzen vom Schutzleiterkabel sind nur oberflächlich aufgelegt und 
optisch schlecht verlötet. Im besten Fall messe ich jedoch 
erstaunlicherweise 0,4 Ohm mit meinem DMM. Geht von der Netzbuchse auf 
die eine Seite der Trafobefestigung und von der anderen Seite zum 
Handstück. Im Handstück geht der Schutzleiter wie alle anderen Kabel 
über eine Adapterplatine. Von dort aus gehts ans Außenblech der 
Heißluftdüse. Hier wurde gepfutscht. Die Litze ist nur locker 
drumgewickelt. Sie ist nicht verlötet. Hält man sie straff messe ich 
erwähnte 0,4 Ohm. Anderenfalls unendlich oder irgendwas dazwischen.

Ich werde die gesamte Schutzleiterstrecke erneuern. Den Litzenkontakt 
vom Handgriff und den von der Netzbuchse lege ich zusammen auf einen 
Kontakt der Trafohalterung. Und ich lege eine zusätzliche Verbindung zum 
Gehäuse inkl. vorheriger Lackentfernung. Die PE Verbindung auf der 
Adapterplatine im Handstück entferne ich führe sie direkt zusammen. 
Düsenblech wird natürlich auch ordentlich verlötet.

Ich kann nur jedem empfehlen die Schutzmaßnahmen zu überprüfen.

: Verschoben durch User
von Bernhard (Gast)


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"Ich habe ein neues Auto gekauft. Das fährt gut aber ich kann jedem nur 
raten den TÜV machen zu lassen und die Bremsleitungen zu tauschen."

So kam das bei mir an ;-)
Solche Geräte sollten gar nicht erst auf den Markt kommen - Wahnsinn

von Flip B. (frickelfreak)


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Abgesehen von der blechkontaktierung ist das erstmal in ordnung, 
leiterquerschnitt und verbindungen sind identisch mit den stromführenden 
leitern. Regelmäßig Nachmessen  sollte man ohnehin. Ich hatte auch schon 
Made in Germany Rhode und Schwarz Netzteile bei denen das Gehäuse unter 
Netzspannung stand.

von Veit D. (devil-elec)


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> Solche Geräte sollten gar nicht erst auf den Markt kommen - Wahnsinn

In dem Punkt gebe ich dir recht.


In Ordnung ist das für mich nicht.

An der Luftdüse fehlt die sichere Kontaktierung komplett. Bild f. 
Wahrscheinlich vergessen. Der Boden vom Blechgehäuse hat dank der 
Lackierung keinen sicheren PE Kontakt und das Gehäuseoberteil hat dank 
mehrfacher lackierter Kontaktstellen erst recht keinen sicheren PE 
Kontakt.

Der Leiterquerschnitt ist auch nicht durchgängig gleich. Der 
weiterführende gelbe "PE Draht" vom Trafofuß ist dünner wie der rote von 
der Netzbuchse kommend. Was mich auch wundert ist das zwar dickere rote 
Kabel von der Trafowicklung auf die Platine gehen. Aber dann alles nur 
ziemlich dünne Drähte zum Handstück. Obwohl da bis zu 700W arbeiten 
sollen. Möglich das immer 2 Drähte als Paar vorgesehen sind.

Am Besten pauschal mit Trenntrafo betreiben.  :-)

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Und dann noch die Ringösen, die man so schön crimpen könnte, mit Lötzinn 
zulaufen lassen. Das ist schon grenzwertig.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

habe alle Kontaktstellen blank geschliffen und neue Ringcrimpösen mit 
neuen Kabeln versehen. Vermutlich gilt bei den Chinesen eine dicke 
Lackierung als Isolierung.  :-)  Auch das Gehäuseoberteil ist jetzt mit 
dem Schutzleiter verbunden. Habe alles soweit möglich Sternförmig 
verbunden. Im Handstück neues Kabel angelötet. Längste Strecke 
schlechtester Wert 0,5 Ohm. Funktionstest: alles i.O. Das Ding 
funktioniert.
Was tut man nicht alles für 32,- €uro.

von Volvo (Gast)


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Wie hast du nun den Schutzleiter mit dem Außenblech der Heißluftdüse 
verbunden? Weichlot ist bei den dort auftretenden Temperaturen 
vermutlich keine gute Idee.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

Litze straff umwickelt und gelötet. Der Lüfter blässt kalte Luft von 
hinten rein. Ich werde nach nächsten Gebrauch nochmal nachschauen. 
Abfallen kann die Litze erstmal nicht. Im dümmsten Fall wird die 
Lötstelle während des Gebrauchs weich und dann wieder fest.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

man könnte vorn eine Schlauchschelle anbringen, Ringöse crimpen, 
anschrauben und hinten an der Steckbuchse mit dem PE kontaktieren. Nur 
dürfte das Kabel vorn stören. Festmachen geht auch nicht recht, dann 
bekommt man das Handstück nicht in die Halterung.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Im Vergleich dazu wie diese Stationen vor 8 Jahren aussahen ist das fast 
schon Fortschritt. Damals kein Erdung des Chassis, dafür waren Phase und 
PE vertauscht ? ⚡ ? 
http://www.eevblog.com/forum/chat/deadly-wiring-fault-atten-858d-hot-air-rework-station/ 
Und das Handstück war nicht immer geerdet.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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War nur die Rezension von Amazon oder auch das Gerät?

Irgendwie mißfällt mir, daß wir dank CE weit in die Zeit vor VDE 
zurückgefallen sind.

(Wenn Quelle früher sowas geliefert hätte, hätten sie zumachen können! 
Oh, Moment.)

von Thomas (kosmos)


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Da dadrin ein Trafo sitzt der warscheinlich max. 48V auf die Handdüse 
liefert sollte da egal ob PE an der Handdüse anliegt oder nicht genügend 
Sicherheit vorhanden sein. Viel wichtiger wäre es für mich das das 
Blechgehäuse gut PE verbunden ist.

Aber selbst bei 24V und 0,4 Ohm Widerstand fließt genug Strom um einen 
FI auslösen zu lassen bei 1 Ohm wäre es grenzwertig.

: Bearbeitet durch User
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