Ich habe bei einer selbst gewickelten Spule (20mH, 216 Windungen, mit Eisenkern) das Problem, das die Induktivität ja nach Luftspalt zwischen 50kHz und 80 kHz in eine Kapazität umschlägt. Vermutlich sind die Leitungskapazitäten des Kupferdrahtes dafür verantwortlich. Gibt es eine Wickeltechnik, um die Kapazität zu veringern? Ich habe Spulen in HF Geräten gesehen, die waren irgendwie über Kreuz mit ziemlich viel Abstand gewickelt? Bingt das was? Wie sieht das genau aus.
Eisenkern bei 80 kHz???? Ich hoffe, Du meinst einen Eisen- Pulver- Kern...
Ich meine, Kreuzwicklung oder Wabenwicklung hieß das im Detektorradio. Eine Abbildung einer solchen Luftspule ist hier : http://de.wikipedia.org/wiki/Detektor-Empf%C3%A4nger Es gibt einen Händler auf diversen Flohmärkten, der sowas fertigt. Aber auf einem Eisenkern bringt das sicher weniger. HF-Litze verbessert ebenfalls die Güte.
Eisen und Ferrit sind zwei völlig unterschiedliche Sachen! Dass die Induktivität in eine Kapazität "umschlägt", halte ich für ein Gerücht. Ist der Kern vielleicht vom Querschnitt zu klein? Für was für eine Anwendung ist das ganze denn? Und was verleitet Dich zu der Annahme, dass da irgendwas "umschlägt"?
Der Umschlagpunkt ist natürlich vom Luftspalt abhängig, aber die Leitungskapazitäten sind dennoch vorhanden und wirken sich negativ auf die Schaltung aus. Das "Umschlagen" ist keine Annahme sondern lässt sich mit einem RCL Meter genau messen. Im Prinzip schlägt das ja auch nicht direkt um, sondern ab einer bestimmten Frequenz überwiegt die Kapazitive Wirkung abh. vom Luftspalt. Die Anwendung ist ein DC/DC Wandler (1000V)
Ein erster Anlaufpunkt ist http://www.jogis-roehrenbude.de/Spulenwickeln.htm http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Schlemm-Wickelmaschine/Korbspulen.htm Dort werden jedoch große Korbspulen gezeigt, die Wickeltechnik dürfte für kleine ähnlich sein. Da der Draht kaum parallel liegt, ist die Kapazität deutlich geringer. Die Verwendung von HF-Litze zum Veringern der Wirbelströme innerhalb des Drahtes ist ebenfalls anzuraten. Dass die Kapazität bei Deiner niedrigen Frequenz schon eine so große Rollen spielt, wundert mich.
Mich wundert das auch ganz erheblich, denn bei 216 Windungen und einer Induktivität von 20mH sollte die Kapazität in dem Freqeunzbereich eigentlich keine so großen Probleme bereiten (oder meintest Du vielleicht doch µH? Das würde einiges erklären...)
ne das sind schon 20mH, Der Kupferdraht ist aber schon sehr dicht gewickelt. Ich werde mal eine Verkreutzte Wicklung ausprobieren...
Durch die Kreutz Wickeltechnik konnte ich die Grenzfrequenz auf ca. 160 kHz anheben. Damit kann ich erst mal ein Test machen.
Irgendwas versteh ich offenbar falsch. Die 20mH haben bei 160kHz einen Blindwiderstand von 20kOhm. Wie soll denn da ein nennenswerter Strom zum Fließen kommen ? Übrigens schlägt da nix um. Bei niedrigen Frquenzen ist das Gebilde induktiv. Wenn man die Frequenz erhöht kommt es in parallel-Resonanz und danach wirkt es kapazitiv.
Was hast Du für einen Kern verwendet? bei nur 216 Wgd auf 20mH zu kommen brauchts schon einen ordentlichen AL-Wert (4400nH/Wdg2). Evtl ist der Kern für die Frequenz nicht geeignet? Ich meine die Frequenz, bei der das Messgerät arbeitet. Darf man nähere Hintergründe erfahren?
@Paul Die Kreuzwicklung dient in der Tat der Reduktion der Eigenkapazität, insbesondere, wenn sie sehr schmal und hoch gewickelt ist. Ihre Herstellung setzt aber spezielle Wickelmachinen voraus. Eine einfachere Möglichkeit der Kapazitätsreduktion ist die Aufteilung der Spule in mehrere Kammern. Auch die Wickeltechnik innerhalb einer Kammer spielt eine große Rolle. Prinzipiell sind Wickeltechniken anzustreben, bei denen Bereiche mit großem Spannungsunterschied möglichst weit voneinander entfernt sind. Gleiche Anforderungen gelten auch für Hochspannungswicklungen. Deshalb findet man auch dort kapazitätsarme Wicklungstechniken. Jörg
@Axel Der Kern den ich verwende ist ein "Ferrit, ETD-Kern, Kernsatz, 5200nH, N67, ETD 59" von RS ( http://www.rsonline.de ) Bestnr.: 2134234 Mir dem Meßgerät meinst Du das RCL Meter? Das kann bis 100 kHz messen. Ich habe zusätlich die Übertragungsfunktion der Induktivität gemessen (Ausgangsstrom abhängig von Frequenz) Dabei liegt mit der neuen Wicklung die erste Resonanzfrequenz bei ca. 160 kHz. Da ich in einem ersten Schritt mit 50kHz arbeite, sollte das ausreichen. Falls Du mir einen anderen Kern empfehlen kannst, gerne! @all Vielen Dank für die Hilfe, das hat mich ein ganzes Stück weiter gebracht.
ETD 29/16/10 124 - 2250 N27, N87, N97 ETD 29/16/10 ETD 29/16/10 ETD 34/17/11 153 - 2650 N27, N87, N97 ETD 34/17/11 ETD 34/17/11 ETD 39/20//13 ETD 39/20/13 196 - 2800 N27, N87, N97 ETD 44/22/15 194 - 3600 N27, N87, N97 ETD 44/22/15 ETD 49/25/16 188 - 3900 N27, N87, N97 ETD 49/25/16 ETD 54/28/19 229 - 4600 N27, N87, N97 ETD 54/28/19 ETD 59/31/22 311 - 5500 N27, N87, N97 ETD 59/31/22 Leider finde ich bei EPCOS das N67 Kernmaterial nicht. Du kannst mir ja mal die Applikation beschreiben, zur Not auch per Mail, wenns "geheim" ist. Das N67 Kernmaterial ist aus der Hinsicht schlecht gewählt, das es in Kürze nicht mehr verfügbar sein wird. Das ist allerdings nur interessant, wenn Du vorhaben solltest, eine Serie aufzulegen. http://www.epcos.de/web/generator/Web/Sections/ProductCatalog/Ferrites/FerritesAndAccessories/PMPPCoresHalves/PDF/PDF__SIFERRIT,property=Data__nn.pdf;/PDF_SIFERRIT.pdf Gruß AxelR.
>fakt ist aber, dass der kern nur bis max. 100khz funktioniert...
Das ist doch schon mal eine Aussage! Vielen Dank!
über die Anwendung kann (darf) ich leider keine genaueren Angaben
machen. Nur soviel es handelt sich um einen Hochvolt DC/DC Wandler,
Funktionsprinzip änlich wie ein Schaltverstärker. Um am Ausgang eine
geringe Glättungskapazität zu verwenden muss die Taktfrequenz
entsprechend hoch sein (50-100 kHz). Für den ersten Test wollte ich
nicht über die 50 kHz gehen, dafür sollte der Kern ja ausreichend sein.
Ich habe auch 1000V Trafos wickeln lassen. Meine Erfahrung ist, über 40kHz steigen die Verluste stark an und Du kommst in die Resonanzüberhöhung, d.h. die Ausgangsspannung rast im Leerlauf auf und davon (>2000V), daß es nur so bratzelt. Peter
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