Forum: Platinen Belichtungsvorlagen aus Tintenstrahler mehrfach verwenden ist wohl keine gute Idee


von Stephan M. (stephanm)


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Hallo allerseits,

ich habe ein Platinenlayout mit 10mil Strukturen und 0.5mm Pitch. Auf 
Grund eigener Blödheit habe die ersten beiden Versuche versemmelt. 
Soweit, so gut. Heute habe ich die nächsten drei Versuche gemacht, und 
bei den Beobachtungen, die dabei zustande gekommen sind, würde mich 
interessieren, ob jemand von Euch schon mal ähnliches erlebt hat oder 
eine Erklärung hat.

Angehängt sind drei Bilder:

*Versuch 1:* Hier habe ich die Belichtungsvorlage verwendet, die ich vor 
3 Wochen ausgedruckt habe und die schon für die ersten beiden 
Fehlversuche verwendet wurde. Die Fehlversuche waren eigentlich wie 
gewohnt super in Punkto Belichtungs- und Ätzergebnis, deswegen hab ich 
die Vorlage einfach wiederverwendet. Belichtungszeit 100 Sekunden auf 
Basismaterial mit MHD 2021. Die Leiterbahnen sehen auf der Platine 
löchrig aus, regelrecht angefressen, ebenso die Masseflächen. Im Bild 
von oben nach unten zu sehen: 2x Detail Oberseite, 1x Massefläche 
Unterseite. Die Streifen auf der Massefläche sind kein Photo-Artefakt, 
die gibt es wirklich.

Für mich sah das nach Überbelichtung aus. Nun gut, die 100 Sekunden 
waren meine Standardeinstellung seit Jahren für Bungard-Basismaterial 
mehr als 5 Jahre über dem MHD, und hier kam eine frisch bestellte 
Platine mit MHD 2021 zum Einsatz. Also dachte ich mir - runter mit der 
Belichtungszeit. Daraus wurde:

*Versuch 2:* Nochmal die selbe Belichtungsvorlage verwendet, nun schon 
zum 4. mal. Belichtungszeit 60 Sekunden auf Basismaterial mit MHD 2021. 
Die Leiterbahnen sind nun noch zerfressener, die Massefläche unten 
ebenfalls und die Streifen sind ebenfalls noch schlimmer geworden.

Irgendwie ist mir hier gekommen, dass das nicht mit rechten Dingen 
zugeht. Selbst mit dem überlagerten Basismaterial habe ich zuletzt noch 
hervorragende Ergebnisse erzielt. Also wurde ein weiterer Versuch 
gemacht, nämlich

*Versuch 3:* Hier habe ich eine Belichtungsvorlage frisch ausgedruckt 
(selbe Einstellungen wie immer und daher auch wie für die vorherige 
Vorlage.) Belichtung wieder 60 Sekunden auf eine Platine mit MHD 2021. 
Das Detailbild sagt eigentlich alles - das ist ein sauberes Ergebnis wie 
ich es kenne und erwarte. Auch die Massefläche auf der Rückseite ist 
super geworden.

Mich hat der Übergang von Versuch 1 auf 2 überrascht. Obwohl ich die 
Belichtungszeit fast halbiert habe, sieht das Ergebnis aus als hätte ich 
da ein vielfaches Länger mit UV-Licht drauf rumgebraten.

Alle drei Versuche wurden am selben Tag durchgeführt. An einer 
Alterung der Belichtungsvorlage sollte es also nicht liegen. Kann es 
aber sein, dass die Tinten sich unter UV-Licht zersetzen und dann immer 
(UV-)lichtdurchlässiger werden?

Bei einer Sichtprüfung konnte ich keinen erkennbaren Unterschied 
zwischen der frischen Vorlage (Versuch 3) und der drei Wochen alten und 
am Schluss vier mal verwendeten Vorlage (Versuch 1 + 2) erkennen.

Ich drucke die Vorlagen auf Overheadfolie für Tintenstrahler auf einem 
60€ Tintenstrahldrucker von Epson. Eine alternative Erklärung könnte 
sein, dass Teile der Tinte auf dem Positivfilm haften bleiben oder in 
diesen übergehen, so dass die Vorlage an Deckkraft verliert.

Was ist Eure Erklärung? Ich selber bin ratlos, aber neugierig. In der 
Konsequenz werde ich jedenfalls Vorlagen nicht wiederverwenden.

Grüße,

Stephan.

von Teo D. (teoderix)


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Man kennt ja ausbleichend Farbausdrucke aber Schwarz?
Lass doch mal einen Ausdruck, eine Stunde im Bräunungsstudio oder mach 
damit einen "Belichtungstest". So alle 5min einen Streifen.

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