Forum: PC Hard- und Software Welches Linux für professionellen Desktop-Einsatz


von Jack V. (jackv)


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Gottfried S. schrieb:
> Und wie kann man einen Bootloader reparieren, wenn man nicht ins System
> kommt?

Mit jedem beliebigen Live-System. Knoppix gab’s schon, als Ubuntu aus 
den Löchern gekrochen kam

Gottfried S. schrieb:
> Oder weist du auswendig, wenn der Bootloader in der Boot-Shell startet,
> wie du dann das System hochfährst?

Nein, weil’s verschiedene Ursachen geben kann. Welche im konkreten Fall 
verantwortlich ist, sagt die Fehlermeldung. Damit kann man dann gucken, 
wie man vorgeht. Und wenn’s gar nicht gehen sollte, dann halt das oben 
erwähnte Livesystem starten, kaputtes System chrooten und den Fehler 
beheben.

Gottfried S. schrieb:
> Das
> gilt auch für jede andere Distri.

Nur für Leute, die sich standhaft weigern, sich einfach mal die 
Grundlagen anzulesen. Alle anderen beheben die meist trivialen Probleme 
recht unkompliziert.

Fairerweise muss man sagen, dass gerade Buntu am Anfang sehr viele 
unnötige Fehler reingebaut hat, so dass eine Neuinstallation dort wohl 
tatsächlich oft schneller ging, als die nachträgliche Reparatur. Man 
sollte allerdings nicht den Fehler machen, Buntu als Referenz für 
irgendwas zu sehen. Wenn’s um das reibungslose Update über die Releases 
geht, wäre imho immer noch Debian die Referenz. Es existieren Systeme, 
die wurden als Potato aufgesetzt, und laufen jetzt als Buster.

: Bearbeitet durch User
von Gottfried S. (gottfried)


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Wenn also Linux nur für den professionellen Einsatz ist, dann erübrigt 
sich die Frage vom Thread-Ersteller.

"Welches Linux für professionellen Desktop-Einsatz" - somit hat er keine 
Ahnung was Linux ist, und ist somit kein Linux-Profi.

Windows: wenn Festplatte ziemlich voll ist, kommt eine Benachrichtigung, 
dass die Platte voll ist und Updates werden nicht gestartet!
Linux: Update wird auf jeden Fall gestartet, wenn die Platte voll ist, 
werden Dateien nicht mehr geschrieben und das komplette Paket-Management 
wird unbrauchbar.

Und wenn man Ubuntu als Desktop hat mit einer LTS und die nächste LTS 
wurde released, dann wird der Anwender (nicht profi) ständig mit einer 
Messagebox daran erinnert das System upzudaten. Es sei denn man hat 
einen Mirror im Haus, der die Pakete intern verteilt. Dazu benötigt man 
einen 2. Mirror mit PCs, die die nächste LTS mirroren und ein paar 
Rechner, die den neuen Mirror benutzen, um festzustellen, ob die neue 
LTS ausgerollt werden kann. Also wenn man nun im Büro 100 Rechner hat, 
sollen nun alle 100 Rechner neu aufgesetzt werden, oder sollen diese 
womöglich mit neuen Rechnern alle 2 Jahre ausgetauscht werden?
Seit dem Windows XP SP2 hatte ich noch nie probleme mit Updates

Eigentlich ist ja auch "Linux nur für professionellen Einsatz" schon ein 
Widerspruch für sich, da Linux nicht professionell ist, die meisten 
professionellen Software ist für Windows. Wenn bei Windows eine 
Sicherheitslücke erkannt wird, wird sie in kürzester Zeit geschlossen. 
Bei Linux wird sie nur geschlossen, wenn der Entwickler davon etwas 
mitbekommt und wenn der Entwickler noch aktiv ist, ansonst wird das 
Paket beim nächsten Release entfernt. Wie war das doch noch mit der 
OpenSSL Heartbleed-Bug, da dauerte es mehr als 2 Jahre, bis die 
Sicherheitslücke geschlossen wurde.

Ausserdem werden keine Viren oder Trojaner für Linux gemacht, da mit nur 
4% Marktanteil im Desktop Bereich das völlig irrelevant ist und sich 
keiner die Mühe macht einen Virus für Linux zu schreiben, ausser 
vielleicht professionelle Vieren wie den Stuxnet (was ja kein Linux war, 
sondern eine SPS).
Wenn Linux einen größeren Marktanteil bekommt, ist es viel einfacher das 
System zu infiltrieren, denn ein Benutzer heißt immer "root".

von Jack V. (jackv)


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Gottfried S. schrieb:
> Linux: Update wird auf jeden Fall gestartet, wenn die Platte voll ist,
> werden Dateien nicht mehr geschrieben und das komplette Paket-Management
> wird unbrauchbar.

Bullshit. So ziemlich jedes Paketmanagement prüft heutzutage vorab, ob’s 
die Pakete laden und entpacken kann.

Gottfried S. schrieb:
> Wenn Linux einen größeren Marktanteil bekommt, ist es viel einfacher das
> System zu infiltrieren, denn ein Benutzer heißt immer "root".

Auch Bullshit. Man kann UID 0 nennen, wie man möchte. Und seit den 
MAC-Sachen (AppArmor et al) bedeutet UID 0 schon lange nicht mehr, dass 
der User auch alle Rechte hätte.

Da braucht man auf den Rest dazwischen gar nicht erst einzugehen, wenn 
am Anfang und am Ende des Beitrags schon solche Märchen in den Raum 
gestellt werden. Man kann große Teile davon aber ebenfalls mit 
„Bullshit!“ umschreiben.

Ich hab ja das Gefühl, dass du nur ein wenig trollen willst. Warum sonst 
sollte man so Halbwahrheiten und auch direkte Lügen so zu einem Beitrag 
zusammenstricken, dass garantiert jemand das Bedürfnis verspürt, den 
Stuss richtigzustellen? Bis hierhin war ich es, aber angesichts dieser 
plumpen Provokation bin ich dann auch mal raus. Zumal’s ja eh nix mehr 
mit dem Topic zu tun hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Gottfried S. schrieb:
> Also wenn man mal Ubuntu XYZ LTS hat, dann auf keinem Fall LTS-Updates
> durchführen.

Mir scheint eine andere Strategie sinnvoller: Vor dem Upgrade einen 
Image-Backup zu ziehen. Oder einen Snapshot, wenn die Plattform das 
hergibt.

Eine Linux-Version, die sich dem soundsovielten Upgrade widersetzte, 
hatte ich auch schon. Weil /boot voll lief.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Gottfried S. schrieb:
> Und wenn man Ubuntu als Desktop hat mit einer LTS und die nächste LTS
> wurde released, dann wird der Anwender (nicht profi) ständig mit einer
> Messagebox daran erinnert das System upzudaten.

Hat MS bei Win7 genauso gemacht.

> Also wenn man nun im Büro 100 Rechner hat,
> sollen nun alle 100 Rechner neu aufgesetzt werden, oder sollen diese
> womöglich mit neuen Rechnern alle 2 Jahre ausgetauscht werden?
> Seit dem Windows XP SP2 hatte ich noch nie probleme mit Updates

Bei meinem Win7 lief mal eins in Endlosschleife. Also wollte immer, hat 
irgendwann gemerkt, das es nicht geht, und beim nächsten Reboot das 
gleiche.

> Wenn bei Windows eine
> Sicherheitslücke erkannt wird, wird sie in kürzester Zeit geschlossen.

Hihi.

> Bei Linux wird sie nur geschlossen, wenn der Entwickler davon etwas
> mitbekommt und wenn der Entwickler noch aktiv ist, ansonst wird das
> Paket beim nächsten Release entfernt. Wie war das doch noch mit der
> OpenSSL Heartbleed-Bug, da dauerte es mehr als 2 Jahre, bis die
> Sicherheitslücke geschlossen wurde.

Nein, sie bestand mehr als 2 Jahre. Vom Entdecken bis Flicken wars 
weniger.
In Windows gibts sicher auch noch genug unentdeckte Lücken.

> Ausserdem werden keine Viren oder Trojaner für Linux gemacht, da mit nur
> 4% Marktanteil im Desktop Bereich das völlig irrelevant ist und sich
> keiner die Mühe macht einen Virus für Linux zu schreiben,

Riesen Vorteil.

> Wenn Linux einen größeren Marktanteil bekommt, ist es viel einfacher das
> System zu infiltrieren, denn ein Benutzer heißt immer "root".

Warum macht das Bekanntsein des Nutzernames das infiltrieren leichter?

Man, man, man.

von Gottfried S. (gottfried)


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Jack V. schrieb:
> Gottfried S. schrieb:
>> Und wie kann man einen Bootloader reparieren, wenn man nicht ins System
>> kommt?
>
> Mit jedem beliebigen Live-System. Knoppix gab’s schon, als Ubuntu aus
> den Löchern gekrochen kam

Ein Netbook ohne CD/DVD-Laufwerk.
SD-Bootimages oder USB-Bootlaufwerke gab es zu dieser Zeit auch noch 
nicht, die emulierten nur eine 5 1/4 Zoll Diskette.
Installieren mit externem CD/DVD-Laufwerk, oder über das installierte 
Windows.
Bei heutigen Rechner wäre das einfacher machbar mit einem Live-USB 
System, da die auch keine CD/DVD Laufwerke mehr haben, aber das mit den 
Speicherkarten Bootimages jetzt funktioniert.

Mit dem Live-System ging das damals auch nicht, da er zwar bootete, aber 
durch das Update die LAN bzw. WLAN Treiber nicht mehr funktionierten.
Somit musste ich das System per Hand wieder gängig machen, danach die 
Treiber der LAN udn WLAN wieder gängig machen und das dauerte Stunden 
oder auch Tage, da ich es in meiner Freizeit machte.

Und warum wurde das nicht behoben, wenn es vor den LTS-Updates schon 
probleme gab, diese auch haufenweise reported wurden in den Bugtracker, 
dann aber bei der LTS-Update immer noch das selbe problem besteht?
Das hatte ich damals noch akzeptiert und bin noch bei Ubuntu geblieben, 
aber die nächste LTS brachte wieder ein paar schöne überaschungen, von 
da an hab ich das deinstalliert und nicht mehr weiter verfolgt.
Möglicherweise gibt es diese probleme nicht mehr, aber ich hab nicht 
Zeit um nach jedem Update zu testen, ob noch alles funktioniert. Ein 
System muss funktionieren!

von Jack V. (jackv)


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Gottfried S. schrieb:
> Ein Netbook ohne CD/DVD-Laufwerk.
> SD-Bootimages oder USB-Bootlaufwerke gab es zu dieser Zeit auch noch
> nicht, die emulierten nur eine 5 1/4 Zoll Diskette.
> Installieren mit externem CD/DVD-Laufwerk, oder über das installierte
> Windows.

… du musst dir nun nix mehr aus den Fingern saugen. Deine 
Glaubwürdigkeit hat das Bodenniveau erreicht. Aber um dir noch ein 
letztes Mal den Gefallen zu tun, gehe ich auch darauf ein: a) da 
emulierte nix ’ne 5¼"-Diskette, sondern es waren 1.44MB-Images. Dafür 
gab es zum Beispiel eigens darauf abgestimmte Systeme, etwa DSL (Damn 
Small Linux) – damit hätte sich ganz ausgezeichnet via USB booten, in 
das System chrooten und der Fehler beheben lassen. b) besagtes Knoppix 
kam als ISO9660-Image, welches zum Schreiben auf ’ne CD vorgesehen war 
und auch von dort gebootet hat. Wenn du also ’n externes CD-Laufwerk 
hattest, von dem aus du installieren konntest, hätte es auch keinerlei 
Probleme gegeben, damit eines der ausgewachsenen Livesysteme zu starten.

Gottfried S. schrieb:
> Ein
> System muss funktionieren!

Joa … deswegen fahre ich seit zwanzig Jahren Linux. Funktioniert 
einfach, im Gegensatz zu anderen Systemen …

Ist nun gut?

von S. R. (svenska)


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Jack V. schrieb:
> Ist nun gut?

Nee, der hat Corona und nix zu tun.

von Zeno (Gast)


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Gottfried S. schrieb:
> Raspberry Pi mit Debian schreibt ständig auf die SD-Karte und läst sich
> nicht deaktivieren (auch nach wochenlangen suchen und ändern von zig
> Konfigurationsdateien) Nach 2 Jahren SD-Karte defekt.

Natürlich läßt sich das Schreiben auf SD-Karte deaktivieren. Wo steht 
denn das das System auf einer SD sein muß? Die SD Karte braucht man 
eigentlich nur beim ersten Mal. Danach wandert alles auf eine SSD oder 
HD. Die SD Karte braucht es nur noch zum Booten, weil die Bootpartion 
auf der SD gesucht wird. Allerdings wird dort nichts geschrieben.

Das die SD Karte defekt ist hat im Übrigen weder was mit dem RasPi noch 
mit Debian zu tun. Ein SD Karte ist generell nicht für übermäßig viele 
Schreibvorgänge ausgelegt und das ist völlig unabhängig vom 
Betriebssystem.

Bei mir laufen derzeit 5 RasPi's im Dauereinsatz völlig problemlos. 
Allerdings werden die Daten auch nicht auf die SD geschrieben, sondern 
auf Netzlaufwerk oder eine angeschlossene HD/SSD.

von Gottfried S. (gottfried)


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Ja, und wo steht das geschrieben, dass man eine SSD, HD oder 
Netzlaufwerk installieren muss und die SD nur zum Booten verwendet 
werden soll?

Ich hab auch noch ein BananaPi mit einer 512MB SD-Karte nur zum Booten 
und eine Festplatte mit rotierender Scheibe. Alle 8 Sekunden hört man 
den Kopf bewegen, ein Monitor zeigt an, dass auf die Platte geschrieben 
wird.

Raspberry Pi nur von SD-Karte, alles deaktiviert, Kernel Logs und alle 
anderen Logs deaktiviert, Auslagerungsdatei deaktiviert und alles 
deaktiviert was logs schreibt, monitor zeigt alle 8 Sekunden, dass etwas 
auf die SD-Karte schreibt.

SSD sind auch Flash Speicher, zwar haben die neueren auch Wear-Leveling, 
aber dennoch kann ein physischer Sektor nur 5000 bis 10000 mal 
beschrieben werden, somit ist es da auch nur eine frage der Zeit, bis 
die kaputt gehen.

Ich bin auch zufrieden mit meinem Debian als Server, der ist denke ich 
debian 6 drauf und wird nicht upgedated. Neuere hab ich ein paar mal an 
einer anderen Maschine installiert, aber es fehlten einige Funktionen, 
die beim 6er vorhanden sind, aber bei den neueren nicht mehr da sind 
oder nicht mehr funktionieren.

von Reinhard S. (rezz)


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Gottfried S. schrieb:
> Ja, und wo steht das geschrieben, dass man eine SSD, HD oder
> Netzlaufwerk installieren muss und die SD nur zum Booten verwendet
> werden soll?

Nennt sich Wissen/Erfahrung.

> SSD sind auch Flash Speicher, zwar haben die neueren auch Wear-Leveling,
> aber dennoch kann ein physischer Sektor nur 5000 bis 10000 mal
> beschrieben werden, somit ist es da auch nur eine frage der Zeit, bis
> die kaputt gehen.

Ja klar, genauso wie normale HDD.
https://heise.de/-3755009

von (prx) A. K. (prx)


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Gottfried S. schrieb:
> SSD sind auch Flash Speicher, zwar haben die neueren auch Wear-Leveling,

Die älteren auch.

> aber dennoch kann ein physischer Sektor nur 5000 bis 10000 mal
> beschrieben werden, somit ist es da auch nur eine frage der Zeit, bis
> die kaputt gehen.

Eine SSD verbraucht zu bekommen, indem alle 8 Sekunden ein paar kB 
geschrieben werden, erinnert an Grimms Definition von Ewigkeit.
https://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/das_hirtenbueblein

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> Eine SSD verbraucht zu bekommen, indem alle 8 Sekunden ein paar kB
> geschrieben werden, erinnert an Grimms Definition von Ewigkeit.

Nun, zumindest wird empfohlen beim Firefox auf SSD das Backup-Interval

browser.sessionstore.interval

hochzusetzen. Zugegeben schreibt der Firefox auch mehr als ein paar kB 
auf die Festplatte.

von (prx) A. K. (prx)


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Eine überwiegend am Arbeitsplatz eingesetzte Crucial M4 von 2011 hat 
nach 37.000 POHs eine Restlebensdauer von 98% (smart 202).

Die danach überwiegend am Arbeitsplatz eingesetzte Kingston KC400 hat 
nach 18.000 POHs bereits 5% ihrer Lebensdauer hinter sich (gplog04) und 
100% noch vor sich (smart 231).

Browser sind permanenter Teil der Arbeit, oft mehrere verschiedene 
gleichzeitig. Sollte ich mir bei solchen Werten Sorgen machen? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Gottfried S. (gottfried)


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Aber eine Micro-SD mit wear leveling hab ich bisher noch keine einzige 
gesehen.
Sogar die SanDisk haben bei den Micro-SD keine.

Jedenfalls sobald nur ein Sektor kaputt ist, ist die ganze Karte kaputt, 
da es für Linux keine "einfache" Möglichkeit gibt, die fehlerhaften 
Sektoren zu markieren. Ausser man macht einen Handstand, 5 Purzelbäume 
und rennt 3-mal im Kreis.
Der 2. Raspi läuft noch, aber ich denke der ist auch bald soweit.

Ausserdem schließt der Satz bei der Anmeldung "ABSOLUTELY NO WARRANTY" 
den Einsatz für "professionellen Einsatz" damit aus.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gottfried S. schrieb:
> Aber eine Micro-SD mit wear leveling hab ich bisher noch keine einzige
> gesehen.

Eine feste 1:1 Abbildung von Blöcken normaler nicht für Flash-Medien 
entwickelter Filesysteme auf Flash-Positionen ist auch bei günstigen 
Medien nicht praktikabel. Bei normalen Filesystemen wären die schon nach 
ein paar Tagen defekt, aufgrund ausgeprägter Hotspots fester logischer 
Position. Abgesehen davon ist das aufgrund der grossen erase blocks 
technisch auch kaum praktikabel.

Unterschiede bestehen folglich in der Art, wie gut oder schlecht eine 
dynamische Abbildung der Filesystem-Blöcke auf Flash-Positionen erfolgt. 
Nicht aber, ob dies überhaupt erfolgt.

Schlechte Algorithmen nutzen bei der Auswahl lediglich freiwerdende 
erase blocks aus und lassen statische Daten ad infinitum in ihren kaum 
geschriebenen blocks liegen. Gute Algorithmen verlagern statische Daten 
irgendwann in schon deutlich abgenutzte blocks.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gottfried S. schrieb:
> Ausserdem schließt der Satz bei der Anmeldung "ABSOLUTELY NO WARRANTY"
> den Einsatz für "professionellen Einsatz" damit aus.

Nur zur Erinnerung: Die Frage war nicht "Ist Linux für professionellen 
Einsatz geeignet?". Die Antwort "Ja" auf diese Frage hatte der TE 
offenbar bereits impliziert.

von Jack V. (jackv)


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Gottfried S. schrieb:
> da es für Linux keine "einfache" Möglichkeit gibt, die fehlerhaften
> Sektoren zu markieren.

Einerseits gibt es die, die ist allerdings b) bei Flash-Speichern 
unsinnig, weil ein Block, der dem OS gegenüber mit fester Adresse 
erscheint, intern im konkreten Speicher unterschiedliche Positionen 
haben kann. Statt nämlich einen Block zu lesen, die Daten zu ändern und 
den Block an diese Adresse zurückzuschreiben, wird der Block gelesen, 
die Daten geändert und der Block an einer anderen Stelle im Speicher 
wieder geschrieben. Völlig unabhängig vom verwendeten OS.

Und völlig unabhängig vom verwendeten OS sind SD-Karten auch nie als 
Systemdatenträger gedacht gewesen, so dass eine solche Nutzung ohne 
weitere Anpassungen sie verhältnismäßig schnell verschleißen lässt. 
Jemand, der sich auch nur im Ansatz mal damit beschäftigt hat, statt 
sich krampfhaft Geschichten aus den Fingern zu saugen, warum ein 
bestimmtes OS schlecht sein soll – was umso lächerlicher wirkt, als dass 
er dabei keinerlei Rücksicht auf die Realität nimmt und ziemlich klar 
wird, dass seine Probleme allesamt auf eigene Defizite zurückzuführen 
sind, sollte davon gehört haben. Neuerdings gibt es auch SD-Karten, die 
für häufiges Überschreiben konzipiert sind. Haben dann oft was wie 
„Endurance“ im Namen. Wenn irgendwann mal eine Karte von einem meiner 
RPis aussteigen sollte, werde ich mal eine davon probieren. Also in fünf 
bis zehn Jahren …

Ist nun gut?

von Zeno (Gast)


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Gottfried S. schrieb:
> Ja, und wo steht das geschrieben, dass man eine SSD, HD oder
> Netzlaufwerk installieren muss und die SD nur zum Booten verwendet
> werden soll?

Hirn benutzen!
Jedem hier im Forum dürfte klar sein das eine SD nicht zum dauerhaften 
Schreiben geeignet ist - aus physikalischen Gründen. Nach einigen 
tausend Schreibvorgängen ist eben Schluß. Schau Dir den Aufbau solch 
einer Speicherzelle an und dann weißt Du warum.

Gottfried S. schrieb:
> SSD sind auch Flash Speicher, zwar haben die neueren auch Wear-Leveling,
> aber dennoch kann ein physischer Sektor nur 5000 bis 10000 mal
> beschrieben werden, somit ist es da auch nur eine frage der Zeit, bis
> die kaputt gehen.

... richtig und zwar völlig unabhängig vom OS welches darauf werkelt.

Gottfried S. schrieb:
> Raspberry Pi nur von SD-Karte, alles deaktiviert, Kernel Logs und alle
> anderen Logs deaktiviert, Auslagerungsdatei deaktiviert und alles
> deaktiviert was logs schreibt, monitor zeigt alle 8 Sekunden, dass etwas
> auf die SD-Karte schreibt.
Wenn man das mit der externen Platte richtig macht, wird definitiv 
nichts auf SD geschrieben, weil man das root-System auf die HD/SSD legt. 
Als aktive Partition auf der SD bleibt dann nur die /boot  Partition 
übrig und da wird im Normalfall nichts geschrieben - es sei denn Du 
passt alle 8s die Konfiguration an.

Gottfried S. schrieb:
> Aber eine Micro-SD mit wear leveling hab ich bisher noch keine einzige
> gesehen.
> Sogar die SanDisk haben bei den Micro-SD keine
Ja eben genau deshalb sind SD Karten für ein Betriebssystem mehr als 
ungeeignet. Dafür sind sie schlichtweg auch nicht gebaut worden.
Bei uns haben auch mal so BWL Fuzzis festgelegt aus Kostengründen auf 
die HD/SSD in den Steuerungen (Intel Inustrie-PC mit RTOS) zu verzichten 
und statt dessen Memorysticks (sind physikalisch auch SD) zu benutzen. 
Ging auch erst mal 2 Monate gut bis bei einem großen deutschen 
Automobilhersteller reihenweise die Anlagen ausgefallen sind. Das hat 
man erst mal versucht mit besseren Sticks zu lösen was auf Dauer auch 
nicht funktioniert hat. Dann hat man in der FW die Schreibzugriffe 
drastisch reduziert auf das absolut notwendige (bei uns wurde alle 3s 
ins Log geschrieben, für den Service eine super Sache weil man Fehler 
zurückverfolgen konnte). Das Minimieren der Logs hat dann auch dazu 
geführt, das wir dem Kunden keine Kollosionen mehr nachweisen konnten 
und deshalb mehrfach Baugruppen von einigen tausend € auf Kulanz 
getauscht werden mußten. Mittlerweile hat man daraus gelernt und man 
baut wieder SSD ein.
Merkste was? DEfekte SD ist kein Alleinstellungsmerkmal von Linux.

Gottfried S. schrieb:
> Jedenfalls sobald nur ein Sektor kaputt ist, ist die ganze Karte kaputt,
> da es für Linux keine "einfache" Möglichkeit gibt, die fehlerhaften
> Sektoren zu markieren.
Die gibt es bei SD auch nicht für Windows.

Gottfried S. schrieb:
> Ausser man macht einen Handstand, 5 Purzelbäume
> und rennt 3-mal im Kreis.
Nö derartig sportlich mußte ich mich da noch nie betätigen. Bei mir 
rennt nur der RasPi und das 24/7/365 seit gut 5 Jahren - gerade mal auf 
meine Wetterdaten und die Satellitenbilder geschaut - rennt.

von Konstruktiver Kritiker (Gast)


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Konstruktiver Kritiker schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Banking geht ganz prima mit Linux
>
> Stimmt.
> Arch (*) hat es immerhin, nach gut über einem Viertel Jahr geschafft,
> aktuelle Versionen von aqbanking und GnuCash vorzuhalten.
>
> Seit der Umstellung auf PSD2 war Onlinebanking mit den Versionen in den
> Repos nämlich nicht mehr möglich.
> Ich habe mir, nachdem ich endlich gemerkt habe an was es liegt einen
> nightly-build von aqbanking installiert und ein Flatpak mit einem
> aktuellen GnuCash.
>
> Also ja, geht prima.
>
> * wir erinnern uns: das ist diese bleeding-edge, alles-ganz-neu-Distri

Ein paar Wochen lief jetzt wieder alles rund.
Nach einem Full-Upgrade vermisse ich in meinem Gnucash aber jetzt alle 
Dialoge die irgendwas mit Onlinebanking zu tun haben.
Auf der Kommandozeile ist mittels aqbanking der Abruf aller 
Transactionen weiterhin möglich.

Da ich nicht glaube dass dieses Feature entfernt wurde vermute ich dass 
Gnucash nicht mit der verwendeten aqbanking-Version zurecht kommt.
Aber keine Ahnung. Mir fehlt die Muse mich jetzt damit tiefergehend zu 
beschäftigen. Ich wart mal 2-3 Wochen ob's dann wieder klappt.

Das ist halt genau das was man als kleiner Anwender haben will.
Nicht.

von Gottfried S. (gottfried)


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Konstruktiver Kritiker schrieb:
> Ein paar Wochen lief jetzt wieder alles rund.
> Nach einem Full-Upgrade vermisse ich in meinem Gnucash aber jetzt alle
> Dialoge die irgendwas mit Onlinebanking zu tun haben.
> Auf der Kommandozeile ist mittels aqbanking der Abruf aller
> Transactionen weiterhin möglich.
>
> Da ich nicht glaube dass dieses Feature entfernt wurde vermute ich dass
> Gnucash nicht mit der verwendeten aqbanking-Version zurecht kommt.
> Aber keine Ahnung. Mir fehlt die Muse mich jetzt damit tiefergehend zu
> beschäftigen. Ich wart mal 2-3 Wochen ob's dann wieder klappt.
>
> Das ist halt genau das was man als kleiner Anwender haben will.
> Nicht.

Sag ich doch, bei jedem Update eine Überraschung.
Vermutlich hat der Entwickler auf eine neuere Lib umgestellt, wo er sein 
Projekt großflächig umbauen musste, da lässt man gerne "unwichtige" 
Sachen mal links liegen.

Hatte auch das selbe Problem mit dem svn-Integration im Datei Manager, 
als sie die subversion erneuerten, nach einigen Distri-Updates ging es 
immer noch nicht, ob es jetzt funktioniert oder nicht, da hab ich keine 
Ahnung, da ich Ubuntu nicht mehr verwende.
Und ja, warum nimmst du nicht "git"? - Ganz einfach, da es zu der Zeit 
was völlig neues war und man noch nicht absehen konnte, ob es sich auch 
hält und nicht nach ein paar Jahren wieder eingestampft wird.
Die Tortoise-SVN Integration im Windows Explorer ist zig mal besser, 
auch mit Tortoise-git und Tortoise-HG kann man bequemer arbeiten, als 
mit der Shell, da kann man sich sehr viel Zeit sparen.

von Gottfried S. (gottfried)


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Reinhard S. schrieb:
> Gottfried S. schrieb:
>> Wenn bei Windows eine
>> Sicherheitslücke erkannt wird, wird sie in kürzester Zeit geschlossen.
>
> Hihi.
>
>> Bei Linux wird sie nur geschlossen, wenn der Entwickler davon etwas
>> mitbekommt und wenn der Entwickler noch aktiv ist, ansonst wird das
>> Paket beim nächsten Release entfernt. Wie war das doch noch mit der
>> OpenSSL Heartbleed-Bug, da dauerte es mehr als 2 Jahre, bis die
>> Sicherheitslücke geschlossen wurde.
>
> Nein, sie bestand mehr als 2 Jahre. Vom Entdecken bis Flicken wars
> weniger.
> In Windows gibts sicher auch noch genug unentdeckte Lücken.

Das ist die ofizielle Version.
Was haben die die 2 Jahre gemacht? Haben sie das nicht getestet?

von Reinhard S. (rezz)


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Gottfried S. schrieb:
> Das ist die ofizielle Version.
> Was haben die die 2 Jahre gemacht? Haben sie das nicht getestet?

Wenn du auf jeden möglichen Fehler testen würdest/könntest gäbe es keine 
fehlerhafte Software. Also?

von ThomasW (Gast)


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Gottfried S. schrieb:
> Haben sie das nicht getestet?

das frag ich mich auch jedesmal, wenn nach nem Windows-Update mal wieder 
irgendwas nicht funktioniert ...

Sorry, aber dieses Missionieren hin zu M$ geht mir maximal auf den Keks. 
Komplexe System haben ihre Probleme. Das sieht man regelmäßig bei 
Windows, bei Linux und auch gerade wieder bei MacOS. Ich finde es immer 
amüsant wenn irgendein Fanboy was anderes behauptet.

Wenn Du Windows bevorzugst, dann tue das, hindert Dich niemand dran. 
Andere Leute haben gute Gründe warum sie einen Unix-Clone nutzen wollen. 
Was stört Dich das?

von Karl (Gast)


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Gottfried S. schrieb:
> Wie war das doch noch mit der
>>> OpenSSL Heartbleed-Bug, da dauerte es mehr als 2 Jahre, bis die
>>> Sicherheitslücke geschlossen wurde.
>>
>> Nein, sie bestand mehr als 2 Jahre. Vom Entdecken bis Flicken wars
>> weniger.
>> In Windows gibts sicher auch noch genug unentdeckte Lücken.
>
> Das ist die ofizielle Version.
> Was haben die die 2 Jahre gemacht? Haben sie das nicht getestet?

Soweit mir bekannt war der "Bug" ein Feature, dass von Entwicklern 
eingepflegt wurde die auf entsprechenden Gehaltslisten interessierter 
Kreise standen.

War halt blöd, dass es Open Source ist und es jemand gemerkt hat. MS und 
Apple führen brav die Daten ab.

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