Forum: Offtopic Leuchtschirm für Elektronenstrahl aus zinksulfid


von Christoph E. (stoppi)


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Hallo!
Ich möchte gerne einen Versuch zur Elektronenbeugung an Kristallen 
machen.
Da die kommerziell erhältlichen röhren schweineteuer sind und es selber 
zu versuchen viel spannender ist recherchiere ich gerade nach einem 
sinnvollen Aufbau.
Als Vakuumgefäß kommt eine saugflasche zum Einsatz. Der elektronenstrahl 
durchläuft eine dünne graphitfolie und wird dann am kristallgitter 
gebeugt bzw. Reflektiert und trifft schlussendlich auf eine 
leuchtschicht.
Diese soll aus kupfer dotiertem zinksulfid bestehen und wird von mir auf 
der Innenseite des glasbodens aufgebracht.

Meine Frage an euch, hat jemand bereits Erfahrungen damit gemacht, 
sowohl den leuchtschirm als auch die kathodenstrahlröhre betreffend?

Zinksulfid ist ja nicht wasserlöslich. Kann ich es trotzdem mit Wasser 
vermischen, es dann in die saugflasche schütten und dann das Wasser 
verdampfen, sodass eine dünne Schicht zinksulfid am Boden übrig bleibt? 
Oder wäre ein sprühkleber besser geeignet?

Zinksulfid müsste ja auch in Leuchtstoffröhren enthalten sein. Lässt 
sich dieses leicht von der glasinnenseite abwischen/trennen?

Danke im voraus für eure Hilfe, stoppi

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Von zerbrochenen Leuchtstoffröhren weiß ich, dass sich die innere weiße 
Beschichtung einfach entfernen lässt. Die sitzt wie Staub auf Glas.
Ob dort Zinksulfit enthalten ist, weiß ich nicht.

Vielleicht geht auch die Beschichtung von einer Oszi oder TV Röhre.

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerd's einfach mal probieren. Erst mal als im Wasser 
aufgeschlaemmtes Pulver, dann zusammen mit einem Verdicker.
Dir ist aber schon klar, dass elektronenstrahl taugliches Vakuum nicht 
mit einer Wasserstrahlpumpe erreicht wird ?
Wenn klar ist, dass du eine Turbo brauchst ist auch klar, dass die 
Schicktdicke des Zinksulfids gegen Null gehen muss. Und ein 
Verdickungsmittel  sollte auch vakuumtauglich sein, also nichts mit 
Gummi Arabicum und so.

Nebenbei, es gibt ein paar papers ueber "solubility of zinc sulfide" bei 
guurgel

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Zinksulfid läßt sich doch ganz toll selber herstellen. Gibt auch noch 
einen schönen Atompilz. :)

von Christoph E. (stoppi)


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Vielen Dank für die Rückmeldungen. Dass mit dem Vakuum ist/war mir schon 
klar. Für erste Experimente habe ich aber eine 2-stufige 
Drehschieberpumpe. Als Beugungsobjekt kommt ja polykristalliner Graphit 
zum Einsatz. Ob daher gewöhnliche Graphitfolien (z.B. mit 50µm Dicke: 
https://www.ebay.com/itm/5pcs-0-05mm-x-200mm-x-250mm-99-5-Graphite-Flexible-Foil-Gasket-Sheet/284030271778?hash=item4221860122:g:GD8AAOSwk-BfdQU5) 
überhaupt geeignet sind, weiß ich auch noch nicht. Vermutlich nicht, da 
es sich bei den Graphitfolien um expandiertem Blähgraphit handelt...

Hier gibt es günstig Kupfer-dotiertes Zinksulfid: 
https://www.kremer-pigmente.com/de/nach-leucht-pigment-gruen-56500.html

von Pandur S. (jetztnicht)


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Die 2 stufige Drehschieber wird dir die schoenen Farben von ionisiertem 
Sauerstoff und Stickstoff zeigen. Das Polarlicht auf dem Tisch. Das 
Zinksulfid bringt da noch nichts...
Es geht nicht nur um die Pumpe. sondern auch um die Schlaeuche. Von den 
Gummischlaeuchen kannst du dich zugunsten von Metallschlaeuchen trennen. 
Gummidichtungen gehen bis 1E-7 mBar, tiefer gehen nur Metalldichtungen.
Ich denke 1E-7 mBar werden nicht reichen fuer ein Elektronen 
Beugungsbild, aber kannst ja mal probieren.
Es geht um die freie Weglaenge, welche das Elektron machen kann bevor es 
irgendwo anstoesst.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gibt "Nach(t)leuchtfolie" zu kaufen, die sollte auch geeignet sein. 
Ob die allerdings wasserbeständig ist?

von Christoph E. (stoppi)


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Danke für den Tipp, Christoph. Die Frage ist dann halt, ob die Folie 
"durchleuchtet" wenn sie innen von Elektronen getroffen wird. Ich habe 
mir jetzt einmal kupfer-dotiertes zinksulfid gekauft...

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