Hallo, ich schätze mal diese Frage habt ihr schon tausend mal gehört. Trotzdem wollte ich nachfragen, was euerer Meinung nach die beste Lösung für den Einstieg in die DSP programmierung ist. Ich hätte mir da z.B. die DSP`s von Analog genauer angeschaut. Vorallem die SigmaDSP Serie wäre für mich interessant, da sie mit der Software SigmaStudio graphisch programmiert werden könnte. Da ich aber noch Schüler bin kann ich mir die Software nicht leisten. Gibt es also eine mögliche alternativen die eine graphische programmierung zulassen oder würdet ihr mir davon vollständig abraten? Mir geht es derzeit vorrangig um die Software. Hardware währe das kleinere Problem. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und bedanke mich schon mal im Vorraus für die Antworten. MfG Tobias Kieser
Naja, wie es halt immer so ist. Bei der grafischen Programmierung geht immer so bisschen der Hintergrund verloren. Gerade der ist durchaus wichtig, um vernünftig programmieren zu können. Ich habe DSPs (von TI) bisher immer in C programmiert, und komme damit eigentlich gut zurecht. Der erzeugte Code erreicht ca. 80% der Geschwindigkeit, die man erreichen würde, wenn man das Problem direkt in Assembler umsetzt. Zusammengefasst: ich persönlich halte von den grafischen "Programmiersprachen" nichts. Wenn man mal was schnell ausprobieren möchte, ist es allerdings schon nützlich. Übrigens solltest du dich fragen, was du genau im Bereich Audio machen möchtest. Einfache Filteraufgaben etv. können schon µC mit DSP-Funktionalität (z. B. dsPIC) übernehmen. Für diese gibt es kostenlose Compiler und Entwicklungsumgebungen. Auch die Anforderungen an die Hardware sind sehr gering: µC, Quarz, Codec und ein paar Kondensatoren. Als erster Einstieg vielleicht eine echte Alternative...
Also ich sehe kein Problem bei grafischen Programmiersprachen, kann mir auch nicht vorstellen, dass die wesentlich langsamer als C sein sollen. Für die Filterroutinen werden diese letzendlich genauso auf handoptimierten Assemblercode zurückgreifen wie der Linker bei C auch, wenn du denn Herstellerlibs verwendest. Was hat denn der Codegenerator bei grafischen DSP Sprachen schon groß zu tun? Man benutzt vertige Blöcke und leitet den Signalfluß entspechend um, und dann müssen noch die Filterkoeffizenten erzeugt werden, aber das machst du ja für C auch mit Matlab. Ich habe in meiner Diplomarbeit mit dem "Embedded Target for Motorola MPC555" für Matlab/Simulink gearbeitet und bin wirklich begeistert davon. In weniger als 4h(!) habe ich damit eine adaptive Drehzahlregelung aufgebaut, mit der Sprungantworten in der Führungsgröße immer gleich aussehen, egal wie ich den Motor belaste. Mach sowas mal von Hand in C, da sitzt du aber mindestens ne Woche dran.
>Man benutzt vertige Blöcke und leitet den Signalfluß entspechend um, >und dann müssen noch die Filterkoeffizenten erzeugt werden, aber das >machst du ja für C auch mit Matlab. Solange es um C geht, ja! Aber was ist mit VHDL ? Wie bringst Du die zusätzliche Dimension Fläche<->Latenz ins Spiel? Bei C++ Objekten ist es egal wie er es baut, da am Ende sowieso alles per Sequenziellem Prozessor gerechnet wird. Aber wie löst du die Systempartitionierung ? Die Grafik ist niemals der einzige Input, aus dem der Output generiert werden kann. Vielmehr ist die Grafik bereits Ergebnis solcher Überlegungen. wie könnte man diese vorgeben, soßaß ein MATLAB Tool das optimieren kann?
Wir früher haben uns vor 20 Jahren ein DSP56002 EVM für 100 DM gekauft und unsere Algorithmen in Assembler auf das Board gebracht. Ging auch ohne Maus. Was willst Du? Nur irgendwelche Effekte zusammenschubsen oder wirklich wissen, wie es geht? In ersten Fall kannst Du irgendwelche Audiosoftware verwenden. Im zweiten Fall führt am selber programmieren mit C und/oder Assembler kein Weg vorbei. Und der DSP56k ist mit 24 Bit Wortbreite und 56 Bit Akkumulatoren immer noch eine schöne Plattform für Audio. 16 Bit interne Wortbreite ist für Audio etwas knapp. fchk
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