Hey Leute! mir ist der Bode Plot generell bekannt, aber ich bemerke immer mal wieder, dass da irgendwo Verständnislücken sein müssen. Vielleicht kennt das jemand, wenn man stutzt, nachdenkt, alles in Frage stellt und dann gar nichts mehr weiß... Es geht um Stabilitätsbetrachtung. Da kenne ich als zwei Haupt-Kriterien 1) Phasenreserve (wie weit ist die Phase von 180 Drehung weg wenn die Verstärkung durch 1 geht) 2) Verstärkungsreserve (bei einer 180 gedrehten Phase könnte ich diesen Betrag an Verstärkung dazu geben bis dieser 1 ist. Werden die Plots für diese Kriterien diese eigentlich jetzt bei einem Gegengekoppelten Verstärker mit geschlossener Schleife gezeigt bzw gemessen? Oder was sehe ich da. Bei der Frage hat mich meine Verwirrung zurück auf Los geschickt als ich darüber nachdachte, dass wenn es um das geschlossene System geht, die Messung ja schwer ist falls das System schwingen kann. Denn an der Stelle bräuchte ich an sich ja keine Reserve betrachten, weil die Messung direkt kaputt ist. Oder habe ich gar etwas nicht begriffen bei A_0, A_closed, beta, 1/beta... Das hat mich, auch wenn es sich lustig anhört, heute Nacht wirklich um den Schlaf gebracht. 3) Ich meine mich zu erinnern, dass ein Kriterium für Stabilität ist, dass die open-loop Verstärkung von der 1/beta Kurve nur unter -20dB/dekade geschnitten werden darf. Zwischen -20dB/dekade und -40dB/dekade gibt es immer mehr Instabilität und > -40dB/Dekade schwingt das System. Ist das so richtig abgespeichert? Dabei ist für mich das Vorstellungsproblem, dass ich ja A0, also die Leerlaufverstärkung ohne irgendeine Gegenkopplung im Zielsystem messen muss. Das geht doch gar nicht so einfach, da bräuchte ich zumindestens ein Dämpfungsteil, weil wenn ich an einen OP denke schicken Verstärkungen über 100 dB denke, schwierig ein Eingangssignal drauf zu geben. Und zuletzt: wie misst man eigentlich jetzt die Schleifenverstärkung. Ich lese da immer 'dazu wird die Schleife an einer beliebigen Stelle aufgetrennt'.. Ja und jetzt mal Konkret bei einem invertierenden Verstärker mit Operationsverstärker. Da habe ich die Zwei Gegenkoppel Widerstände. Wo trenne ich die auf und wo speise ich ein. Das war ein langer post und ich hoffe jemand hat die Muße dafür gefunden. Vielleicht platzt ja bei mir der Knoten, denn ich glaube da ist irgendwo noch Sand im Getriebe bei dem Thema. Peter (lustisch)
Man öffnet die Gegenkopplungsschleife und mist ohne Gegenkopplung die Verstärkung und die Phase gegenüber den Eingang. Bei Operationsverstärker mit irrsinnig hohen Leerlaufverstärkungen muss man gegebenfalls eine Gegenkopplung realisieren, welche eine extrem niedrige Frequenz hat, damit der Verstärker durch DC-Offset am Eingang nicht in die Begrenzung getrieben wid. Für den AC Anteil sollte die Gegenkopplung aber unwirksam sein, um das Bodediagramm zu ermitteln. Intern kompensierte OPs fällt die Leerlaufverstärkung im Frequenzgang schon ab niedrigen Frequenzen mit oft 20db/ Dekade ab, die Phase hat sich dann erst bei Leerlaufverstärkung von weit unter 1 um 180° gedreht, und haben dadurch genügend Phasenreserve. Diese kann aber bei kapazitiven Lasten am Ausgang ungünstig beeinflusst werden. Nicht kompensierte OPS muss man extern kompensieren, weil sonst die Phasenreserve nicht ausreicht, um gegenzukoppeln. Oft sind Komperatoren nicht kompensiert, um sie schneller zu machen. Ralph Berres
Hier ist eine Reihe ganz guter Artikel zum Thema: https://www.allaboutcircuits.com/technical-articles/negative-feedback-part-9-breaking-the-loop/
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