Hallo zusammen, ich möchte hier ein paar Hinweise zum Aufbau und Betrieb des aktuellen Keystone DAB Modul T4B-6D60CDB anbieten. Ich habe mich jetzt rund ein Jahr mit diesem Modul beschäftigt und mir damit einen netten Tuner gebaut, den ich in ein altes Sony ST-D777ES Gehäuse gepflanzt habe, damit es auch hübsch ausschaut. Ein paar Bilder habe ich angehängt. Bei der Entwickluung bin ich über einige Dinge gestolpert, von denen ich mal annehme, daß das auch Andere interessieren könnte. 1. Moduleigenheiten und Bugs 2. Empfangsoptimierung und Störquellen. Zu 1. Grundsätzlich arbeitet das T4B ganz gut, aber hier und da hakelt es auch mal. Immerhin hat das Module eine recht gute Empfindlichkeit. Ich kann damit hier in Heidelberg inzwischen auch den Hessischen Rundfunk empfangen. Da war es aber ein weiter Weg bis dahin, weil mir diverse Störquellen den Empfang vermiesten. Zum Modul selbst. Das Kommunikationsprotokoll macht zwar einen etwas überladenen Eindruck, funktioniert aber soweit gut. Leider funktioniert das sogenannte "Notification" Feature nicht. Schön wäre es ja, wenn das Modul von sich aus meldet, wenn neuer Radio Text verfügbar ist. Den meldet es dann auch. Nur, daß das Modul dann öfter mal vergisst den Text auch in seinen Speicher zu laden. Es liefert dann eben den alten Text wieder ab. Irgendwann geht es dann mal wieder und dann hängt es wieder. Nun gibt es auch die Möglichkeit, das Eventflag für den Radio Text im "Play-Status" Byte zu pollen, um nicht jedes Mal den gesamten Text pollen zu müssen. Das funktioniert ... fast. Nach einem Senderwechsel wird das Eventflag leider nicht gesetzt und man muss entweder warten, bis der Text mal wechselt oder mann pollt solange, bis man den ersten Text bekommen hat und schaltet dann auf das Eventflag Polling um. Den Notification Bug hatte mir übrigens der Monkeyboard Support auch bestätigt. Da das Modul ja auf den Clock des DAB Signal synchronisieren muss, hat es da einen VCXO auf dem Modul. Die dazugehörige Kapazitätsdiode scheint im Prozessor intergriert zu sein. Zumindest habe ich keine auf dem Board gefunden. Von Zeit zu Zeit (2-3 mal im Monat) rastet die PLL nicht richtig ein. Das macht sich dann durch regelmäßige Dropouts im 5-10 Sekundentakt bemerkbar. Ein kurzes Verstellen zu einem anderen Sender behebt das Problem in der Regel. Leider kann man an den Quarzanschluss kein externes Clocksignal einspeisen, weil das dann mit der PLL gar nicht mehr funktioniert. FM geht zwar noch, aber DAB krächzt nur alle paar Sekunden mal kurz. Eigentlich wollte ich da gerne den Clock von meinem DAC einspeisen, den ich mit einem phasenrauscharmen Crystek-Oscillator betreiben wollte. Pustekuchen. Ist aber logisch ;-). Störquelle Nummer 1: LED Lampen. Die Dinger sind echt Teufelszeug. Als mir ein Antennenfachmann das erzählte, habe ich das zunächst gar nicht glauben wollen. Komisch war, daß bei mir der Empfang immer Abends, wenn es dunkel wurde in die Knie ging. Eigentlich hatte ich es anders herum erwartet. Bis ich irgendwann dann doch mal auf die Idee kam, mein 2W LED Lämpchen in meinen Bücherregal auszuschalten. E voila, da waren die Sender wieder alle da :-O. Diese 2W LED Lämpchen steht ca. 4m von meinem Tuner entfernt und schafft es trotzdem, mir mit seinen popeligen 2W die Antenne zuzumüllen. Ich habe das Teil aufgemacht. In dem kleinen Schaltregler war ein kleiner Keramikkondensator drin. Der hat dann die ganze EMV wohl nicht wegfiltern können. Ich habe inzwischen LED Lämpchen mit größeren Tantalkondensatoren gekauft und damit geht der Empfang jetzt auch. Es lohnt sich also bei schlechtem DAB Empfang mal die heimische LED- Beleuchtung unter die Lupe zu nehmen. Störquelle Nummer 2: Alle Arten von Schaltnetzteilen und Schaltendstufen machen EMV Dreck! Leider ist in meinen Aktivboxen beides verbaut. Ich habe die deshalb mit Abschirmfolie beklebt. (Teures Zeug!) Hat leidern nicht wirklich viel gebracht :-/. Dafür haben's dann die Ferritkerne gemacht, die ich über das Netzkabel UND über das Audiokabel geklemmt habe! Störquelle Nummer 3: Das Modul selbst! Das Modul bietet ja Ausgänge für I2S (für einen externen DAC) und auch einen SPDIF Ausgang. Den SPDIF Ausgang sollte man tunlichst ausgeschaltet lassen, wenn man weiter entfernte Sender empfangen möchte! Dieses Signal stört den Empfang leider heftigst. Ich hatte das Kabel extra mit viel Folien umwickelt. Das hat aber fast nichts gebracht. Der I2S Ausgang stört ebenfalls, ist aber für mich unverzichtbar, da ich einen externen PCM1792A Doppel-DAC an dem Modul betreibe. Antenne: Entgegen der Annahme Lambda-Viertel Stäbe wären optimal, benutze ich jetzt eine 1,3m Teleskopantenne. Für die ortsnahen Sender reicht die kurze Antenne zwar völlig aus, aber den Hessischen Rundfunk bekomme ich nur mit der langen Antenne! Die kleinen Magnetantennen mit dem Kabel sind übrigens Vollschrott. Damit funktionieren nicht mal die Ortssender optimal. Aufstellungsort: Wenn ich meinen Tuner um einen halben Meter nach links verschiebe, ist der Hessische Rundfunk wieder komplett weg. Dafür bekomme ich dann in der Wohnzimmermitte die Südhessichen Sender, die ich dort, wo der Tuner jetzt steht, nicht bekomme :-/. Ich habe jetzt sicher noch Etliches vergessen. Ggf. schreibe ich dann irgendwann mal einen Fortsetzungsroman ;-). Viele Grüße Dirk
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Hallo Dirk, ich versuche auch in das Thema einzusteigen, habe aber ein paar Startschwierigkeiten. Mein Modul findet beim Suchlauf keine Sender. Die 1,2V Versorgung habe ich nicht verdrahtet, weil es als optional bezeichnet wurde. Ist diese vielleicht doch notwendig? Gruß, Karl (betagter Maschinenbauer)
Problem gelöst. Das Monkey-Board findet bei verbundener Antenne auch Sender. ;-) (Der Kontakt hatte sich gelöst.) Die 1,2V-Versorgung war nicht notwendig. Scheint tatsächlich optional zu sein. Gruß, Karl
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