Hallo. Ich wollte als kleines Übungs-Projekt einen TDA1557Q beschalten und habe nach Beispiel-Schaltplänen gesucht, die eben nicht dem super-simplen Beispiel in dem Datasheet entsprechen. Dabei bin ich auf die Schaltung im Anhang gestoßen. Die sieht ja zunächst mal so aus, als hätte sich da jemand wirklich Gedanken dazu gemacht die zu optimieren. Mich würde interessieren, was ihr dazu meint. Ungewöhnlich finde ich z.B. dass am Eingang (links) 24 Ohm Widerstände in reihe zu 2,2 mikroF Elekos geschaltet werden, wo doch das Datenblatt 0,22 mikroF Kondensatoren vorschlägt. Auch die Beschaltung am Ausgang (rechts) ist so im Datenblatt nicht vorhanden.
Da hat sich zwar jemand vielleicht Gedanken gemacht, aber offensichtlich tw. falsche Gedanken, oder diese Prinzipien einfach von irgendwoher aus einem anderen Schaltplan blind übernommen. Als da wäre: - die RC-Reihenschaltung zw. den Ausgängen (Boucherot-Glied) braucht der IC nicht. Zumindest enthält das DB nichts dazu. Scheint wohl eine Angstschaltung zu sein - macht aber auch keinen Schaden. - C5+C6 sind absolut sinnlos - wozu soll das gut sein? Hatte da jemand Angst, daß die paar mV Gleichsspannung zw. den Ausgängen seine Lautsprecher zerstören könnte? Oder für den Fall, daß der IC-Endstufe mal durchbrennt? Jedenfalls begrenzen diese Dinger sinnlos die untere Grenzfrequenz. - R4+R5 könnte man evtl. als Strombegrenzung im Moment des Ansteckens einer sehr niederohmigen Quelle bei voll aufgedrehten Poties betrachten, bis die kapazitiven Ausgleichsströme in paar ns abgeklungen sind. Als HF-Filter taugt das aber mit der dimensionierung auch nicht - hat also eher nur akademischen Wert. Naja ... - und die 2,2µ sind vielleicht das einzig sinnvolle, denn die Werte lt. Datenblatt würden in Verbindung mit der Eingangs-Impedanz zu einer rel. hohen unteren Grenzfrequenz führen (um die knapp 100Hz). Mit 2,2µ sind wir eher bei 10Hz. Das ist aber wieder für die Katz', denn die Ausgangs-Elkos begrenzen ja wiederum die untere Grenzfrequenz auf vielleicht 50Hz bei 4Ohm ... - dafür sind die Potis am Eingang im Vergleich zum Eingangs-Impedanz des IC recht groß ausgelegt. Aber vielleicht wollte er ja eine annähernd logarithmische Kennlinie mit linearen Potis erreichen (belasteter Spannungsteiler) ...
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Danke dir für die Analyse. Ich bin da nicht so firm (merkt man ja auch offenbar ^^) und für jeden Ratschlag dankbar. Du schreibst R4 + R5 - du meinst vermutlich aber R3 + R4? Also um eine brauchbare Schaltung zu erreichen schmeiße ich demnach C5, C6, C7, C8, R3, R4, R5 und R6 komplett raus. Bei den Potis kann ich ja noch etwas experimentieren. Hab einen dualen 50k gerade hier liegen ... C1 und C2, schreibst du ja, machen in der Dimension Sinn, also behalten. C3 und C4 behalte ich dann auch? Oder sind diese überflüssig? PS: Warum sind die Symbole für R3 bzw. R4 und R5 bzw. R6 eigentlich unterschiedlich? Ich hab das in der Form noch nie gesehen ... Derjenige schaltet die Masse komplett zusammen. Ich habe aber in diversen Anleitungen gelesen, dass man die Signal-Masse dringend von der Stromversorgung trennen sollte, um ein sauberes Signal zu erhalten. Macht zumindest auf den ersten Blick auch Sinn. Oder sollte man es wirklich über die Elkos zusammen schalten?
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>Du schreibst R4 + R5 - du meinst vermutlich aber R3 + R4? Ja, das meinte ich. >Also um eine brauchbare Schaltung zu erreichen schmeiße ich demnach C5, >C6, C7, C8, R3, R4, R5 und R6 komplett raus. Zumindest C5 und C6 ja, wenn es einem um rel. niedrige untere Grenzfrequenz geht. Der Rest ist zumindest nicht störend. >C3 und C4 behalte ich dann auch? Oder sind diese überflüssig? 2nF hinterm Poti (je nach dessen Stellung) dürften schon an der oberen Grenzfrequenz kratzen. Ich würde die auf 1n verkleinern (ich hatte gestern geschrieben, daß die als HF-Filter nix taugen, aber das war nicht ganz richtig. Um die Potimitte herum filtern die beiden Cs durchaus eingestreute HF weg - ist aber eben Potistellungs-abhängig). >Warum sind die Symbole für R3 bzw. R4 und R5 bzw. R6 eigentlich >unterschiedlich? Ich hab das in der Form noch nie gesehen ... Das sind Symbole, die die nötige Mindest-Belastbarkeit der Rs angeben. Sind sicherlich irgendwo aufgelistet. War zumindest früher recht üblich. Aber ob das richtig standardisiert ist, kann ich nicht sagen. >Derjenige schaltet die Masse komplett zusammen. Ich habe aber in >diversen Anleitungen gelesen, dass man die Signal-Masse dringend von der >Stromversorgung trennen sollte, um ein sauberes Signal zu erhalten. >Macht zumindest auf den ersten Blick auch Sinn. Oder sollte man es >wirklich über die Elkos zusammen schalten? Trennen kannst Du das überhaupt nicht in solchen Schaltungen. Irgendwo mußt Du die immer zusammenschalten. Da gibt's unterschiedliche Varianten. Wenn die Schaltung ihre eigene Stromversorgung bekommt, dann am besten alles am Massepin des IC sternförmig zusammenschalten, auch den Elko bzw. KerKo möglichst kurz da dran. Signalquelle bzw. irgendwelche Vorstufen auch da ran. Wobei man dann nicht unbedingt jede einzelne Stufe separat da hin führen muß, sondern kann gebündelt werden (solange es nur Signalstufen sind, nicht Leistungsstufen).
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