Hallo, ich habe da einige Verständnisfragen bezüglich Resonanzwandler. Ein Resonanzwandler ist doch ein "besserer" Halbbrückenwandler, oder? Was ich nicht verstehe, wozu man die Resonanzfrequenz der beiden Bauteile Ls und Cs braucht?
Hallo Andy, zunächst mal hier was zum lesen: http://www.trifolium.de/netzteil/kap10.html Der Resonanzkreis sorgt einmal dafür, dass die Transistoren im Stromnulldurchgang ein- und ausschalten und außerdem wird der Srom begrenzt. Der Resonanzwandler ist daher bedingt kurzschlußfest, was die Schutzschaltung erheblich vereinfacht. Insbesondere bei großen Leistungen kann man durch das Schalten im Nulldurchgang sehr viel Verlustleistung in den IGBTs sparen. Bei besseren Resonanzwandlern schalten die Transistoren nur für die Dauer einer Halbwelle des Resonanzkreises ein. Dann kann man durch Herabsetzen der Frequenz die Leistungszufuhr drosseln. Der Resonanzkreis ersetzt dann auch noch die Speicherdrossel eines Halbbrücken-Flußwandlers. Jörg
ich habe bereits alle möglichen Seiten abgegrast, aber ich glaube, mein Problem liegt in der Therminologie. Für mich ist ein Resonanzkreis etwas, was schwingt. Bei dem Resonanzwandler fliesst der Strom nur, wenn einer der Transistoren leitet, d.h. die Spannung über dem Kondensator Cs steigt bis auf U+, der Strom steigt und fällt dann wieder. Hier sehe ich aber die Wirkung der Induktivität Ls nicht, ich würde sagen, das Verhalten des Kondensators würde sich nicht ändern, wenn Ls fehlen würde oder? Was ist mit der Induktivität des Trafos, die ist doch viel grösser als die des angeblichen Schwingkreises, da spielt doch die kleine Induktivität keine Rolle, oder? Und wo ist der Schwingkreis? Der Kondensator kann sich nur entladen, wenn der andere Transistor leitet usw.. Mir gehts ums Detail, das, was ich in den Dokus nicht gefunden habe.
"Für mich ist ein Resonanzkreis etwas, was schwingt" Das tut er bei Resonanzwandler auch, jedoch mit 2 Unterbrechungen pro Periode (bei konstanter Einschaltdauer). "Bei dem Resonanzwandler fliesst der Strom nur, wenn einer der Transistoren leitet, d.h. die Spannung über dem Kondensator Cs steigt bis auf U+, der Strom steigt und fällt dann wieder. Hier sehe ich aber die Wirkung der Induktivität Ls nicht, ich würde sagen, das Verhalten des Kondensators würde sich nicht ändern, wenn Ls fehlen würde oder?" Ohne Spule würde sich der Kondensator schlagartig über den Trafo entladen. Das mögen die Transistoren überhaupt nicht und außerdem würde ein großer Teil der Energie verloren gehen (Stichwort Kondensator-Paradoxon). Mit Spule steigt der Strom langsam an, erreicht sein Maximum und geht wieder auf null zurück. Idealerweise schaltet der Transistor auch genau im Nulldurchgang wieder ab und erzeugt wenig Schaltverluste. Theoretisch geht bei diesem Vorgang, bis auf das, was der Trafo in den Sekundärzweig abgibt, dem Resonanzkreis auch keine Energie verloren. Was ist mit der Induktivität des Trafos, die ist doch viel grösser als die des angeblichen Schwingkreises, da spielt doch die kleine Induktivität keine Rolle, oder? Und wo ist der Schwingkreis? Der Kondensator kann sich nur entladen, wenn der andere Transistor leitet usw.. Die Hauptinduktivität des Trafos ist natürlich sehr groß, aber das zählt nicht. Sobald ein Strom durch den Trafo fließt, baut sich eine Spannung auf, bis der Sekundärgleichrichter leitet und so die Sekundärspule über den Siebelko wechselspannungsmäßig kurzschließt. Primärseitig wirkt deshalb nur die sehr viel kleinere Streuinduktivität des Trafos. Übrigens ein weiterer Vorteil des Resonanzwandlers: Man braucht keine streufeldarmen Trafo sondern kann die Spulen sauber voneinander isolieren. Die Streuinduktivität addiert sich dann einfach zur Drosselinduktivität. Letzere fällt dann eben etwas kleiner aus. Im Idealfall kannst Du Dir das so vorstellen: Der Schwingkreis schwingt immer nur eine halbe Periode zwischen zwei Stromnulldurchgängen (während einer der Transistoren leitend ist) und wird dann für längere Zeit (je nach Energiebedarf) eingefroren. Da kein Strom fließt, bleibt die Ladung im Kondensator solange konstant. Du mußt Dir das mal aufzeichnen, das kann man so schlecht erklären. Die Dioden am Kondensator kannst Du Dir erstmal wegdenken, die verhindern nur eine "Resonanzkatastrophe" bei Überlastung. Jörg
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