Verehrtes Forum, ich möchte eine 6-stellige 7-Segment-Anzeige via SPI mit einem Mega48 ansteuern. Es wird mehrere solcher Anzeigereihen geben, die möglichst nahe zueinander (übereinander) angeordnet werden sollen und die Bautiefe sollte 30-40mm nicht überschreiten. Die meissten Artikel zum Thema 7-Segment-Anzeigen in diesem Forum habe ich bereits gelesen. Da ich die Anzeigen (14.2mm, Common Anode) bereits gekauft habe, scheidet wohl (leider) auch die von vielen favorisierte Variante mit dem Max7219 bzw. Max7221 aus. Nachdem ich einige (auch erfolgreiche) Versuche mit Schieberegister und auch mit dem Multiplexbetrieb hinter mir habe, bin ich auf einen (ich finde eleganten) Lösungsansatz gestossen, wo jemand für jedes einzelne Display ein 74HC595 Schieberegister (SOIC) vorsieht, welches rückseitig zwischen der Anzeige montiert ist. Die Schieberegister werden vollständig ohne Vorwiderstände direkt an das Display anggeschlossen. Nun (endlich) zu meiner Frage: Lt. Spec können die einzelnen Pins bis zu 35mA Segmentstrom vertragen, was auch zu einer ausreichenden Helligkeit der Anzeigen führt. GND darf jedoch nur mit max. 70mA belastet werden. Im Falle einer 8 mit Dezimalpunkt wird dieser Wert jedoch um den Faktor 4 (!) überschritten (280mA bei 3.9V). Mein Testaufbau läuft in diesem Setup (280mA) seit Stunden problemlos. Aber wie Lange hält der 74HC595 das durch? Hat jemand bereits Erfahrungen mit einem ähnlichen Aufbau (keine Vorwiderstände, kein Multiplex-Betrieb) gesammelt? Danke!
Hallo, ohne Vorwiderstand? Das ist schlecht! Es gibt 2 Möglichkeiten der Ansteuerung: 1.LED leuchtet wenn du eine 1 am SR Ausgang hast - belastbar mit max. 35mA Rv LED Masse ____ ___ SR |-----|____|---->|----------| 595 : : ...... 2. LED leuchtet, wenn du eine 0 am SR Aushang hast - es darf ein Strom von max. 70mA in das Register fließen. Rv LED Vcc ____ ___ SR |-----|____|----|<---------->> 595 : : ...... Ich gehe davon aus, du nutzt die erste Möglichkeit, aber ohne Rv. Der Strom fließt allerdings nicht wieder in das Register hinein, sondern nach Masse ab. Gruß
Du solltest die Grenzdaten des Herstellers schon einhalten. So ein kleines Gehäuse kann sich schnell überhitzen. Da macht es schon Sinn, den Großteil der Verlustleistung auf externe Vorwiderstände auszulagern. Für 280 mA Gesamtstrom ist der HC595 aber zu schwach. Bei 6-stelligen Anzeigen würde ich sowieso Multiplexbetrieb vorziehen, das läßt sich mit µPs sehr elegant machen. Du brauchst dann nur 8 Segmenttreiber (PNP-Emitterfolger mit je einem Vorwiderstand) und 6 Anodentreiber (NPN-Emitterfolger) und natürlich eine entsprechende Interruptroutine, die die Anzeige ausreichend schnell ansteuert. Was spricht dagegen ? Jörg
Hi, ich würde in jedem fall die vor/nach wiederstände vorsehen (jenachdem wies vom layout besser paßt. Widerstandsnetzwerke nehmen dann auch nicht zu viel platz ein. Wichtiger finde ich noch experimentell zu bestimmen welcher strom denn tatsächlich pro segement fließen muß damit die anzeige gut ablesbar ist. die meisten leds kommen auch mit weniger als dem maximal zulässigen strom zurecht ;-) - das schont dann die umwelt und den schalt/linearregler. gruß Alex
Guck mal in der Codesammlung nach der Jumbo-Uhr. Da hat PeDa einen Schaltplan veröffentlicht - allerdings mit Multiplexbetrieb. Da hat er ein "Leistungs-Schieberegister" verwendet. Wieso willst du den Spass nicht multiplexen (oder habe ich da was überlesen?)?
Im Multiplexbetrieb teilt sich aber der Geamtstrom auf alle LEDs auf, Bsp. man errechnet einen Rv, so dass nur 30mA fließen können, dieser muss aber noch durch die Anzahl der Ziffern geteilt werden. Da bleiben bei 6 Tiffern nur noch 5mA pro Ziffer Bernhard
Im Multiplexbetrieb ist zwar der Strom / LED geringer, dafür kannst Du die LEDs getaktet aber mit einem viel höheren Strom betreiben. Im Ergebnis wird die Helligkeit dadurch größer, nicht kleiner. Aus diesem Grund werden auch viele Systeme mit LEDs großer Helligkeit (z.B. KFZ LED Bremslicht oder Rückleuchten) getaktet betrieben. Gruß, Marcus
@Bernhard deshalb nimmt man im Multiplexerbetrieb ja auch Treiber, die den 6-fachen Strom, z.B. 180 mA pro Segment abgeben können, damit im zeitlichen Mittel wieder 30 mA pro Segment überbleiben. Normale LEDs sind für diese Betriebsart ausgelegt. Die Multiplexansteuerung muß natürlich zuverlässig funktionieren und bei teuren Anzeigen ggf. mit einer Schutzschaltung versehen werden, damit der Multiplexer nicht "hängenbleibt" und den gesamten Strom permanent auf ein Segment abgibt. Jörg
> Da bleiben bei 6 Tiffern nur noch 5mA pro Ziffer
Nein, denn es wird nicht der Strom aufgeteilt, sondern die Zeit bei
vollem Strom. Und das erscheint dem Betrachter bedeutend heller.
Trotzdem sind die Anzeigen meist mit dem halben zulässigen Strom hell
genug. Wenn nicht, dann wurden die falschen Anzeigen beschafft.
...
Jetzt bin ich selber etwas in's grübeln gekommen. Natürlich kann eine LED im Pulsbetrieb wesentlich höhere Ströme verkraften, einige 100mA sind keine Seltenheit. Aber Die Abgestralte Lichtenergie (Helligkeit), also Leistung pro Zeit kann im Impulsbetrieb nicht vergrößert werden, oder sehe ich das falsch?
>Die Abgestralte Lichtenergie (Helligkeit), >also Leistung pro Zeit kann im Impulsbetrieb nicht vergrößert >werden, oder sehe ich das falsch? Doch, in gewissen Grenzen schon...Das geht dann aber auch immer etwas auf die Lebensdauer. Energie (Joule oder Nm) ist übrigens Leistung * Zeit...(Ws)
>Doch, in gewissen Grenzen schon...Das geht dann aber auch immer etwas >auf die Lebensdauer. Das muss ich mal mal experimentell ausprobieren. Eine LED wird mit einem konstanten STROM von 1mA betreiben und anschließend mit einem Strom von 20mA eine 20-tel Sekunde. Mal sehen, wie das menschliche Auge diese beiden Betriebsarten wahrnimmt >Energie (Joule oder Nm) ist übrigens Leistung * Zeit...(Ws) Das ist natürlich korrekt
Das mit der Lebensdauer bezieht sich auf die "Übersteuerung". Wenn die zu groß gewählt wird, verfärbt sich die LED (bis hin zu schwarz).
Wäre es nicht theoretisch möglich eine LED mit 10A Strom-Impuls zu beaufschlagen, wenn die Zeit nur klein genut ist? Was ich meine: Kann man einen beliebig hohen Strom wählen, wenn die Pulsdauer nur klein genug und die PulsPause danach groß genug gewählt wird? In den Datenblättern ist der Puls z.B. 10ms Warum nicht nen Puls mit 1us und höherem Strom? Konstant-Betrieb oder Puls beim gleichen mittleren Strom wird also unterschiedlich hell empfunden, bei gleicher Lichtenergie. Kann es sein, dass das Auge je höher die (kurze) max. Intensität ist umso länger braucht bis diese Chemie im Auge wieder regeneriert ist?
@X.H. "Wäre es nicht theoretisch möglich eine LED mit 10A Strom-Impuls zu beaufschlagen, wenn die Zeit nur klein genut ist?" Ja, aber der Wirkungsgrad nimmt deutlich ab. Die LED hat einen nicht vernachlässigbaren Innenwiderstand und die Verlustleistung nimmt quadratisch mit der Stromstärke zu. "Was ich meine: Kann man einen beliebig hohen Strom wählen, wenn die Pulsdauer nur klein genug und die PulsPause danach groß genug gewählt wird? In den Datenblättern ist der Puls z.B. 10ms Warum nicht nen Puls mit 1us und höherem Strom?" Am Innenwiderstand fällt dann eine höhere Spannung ab, ohne dass sich die Helligkeit erhöht -> höhere Verlustleistung -> schlechterer Wirkungsgrad. "Konstant-Betrieb oder Puls beim gleichen mittleren Strom wird also unterschiedlich hell empfunden, bei gleicher Lichtenergie" Das Auge reagiert eigentlich nur auf die tatsächlich abgestrahlte mittlere Lichtleistung. Meine eigenen Versuche haben bisher ergeben, dass die größte Helligkeit/mittlerer Stromstärke und damit größte Wirkungsgrad im Gleichstrombetrieb erreicht wird. Bei extrem kurzer Einschaltdauer nimmt zusätzlich noch die Helligkeit ab. Natürlich kann es sein, dass das nicht für alle LED-Typen zutrifft. Kann es sein, dass das Auge je höher die (kurze) max. Intensität ist umso länger braucht bis diese Chemie im Auge wieder regeneriert ist? Sicher nicht. Das Auge ist da sehr träge und mittelt alles aus. Jörg
datenblatt von led lesen...hilft. zb bei > 400% vom dauerstrom wird lebensdauer geringer. hat die led zb 50ma max, wird pulsen bei 10a ihr nicht lange gefallen...bis da isse aber sehr hell.
@Jörg >Kann es sein, dass das Auge je höher die (kurze) max. Intensität ist >umso länger braucht bis diese Chemie im Auge wieder regeneriert ist? Nach meiner Meinung reagiert das Auge sehr schnell auf einen plötzlichen Lichtimpuls von dunkel auf hell, auch wenn er nur wenige ms Beträgt. Wird dagegen eine Lichtquelle (LED) für einige ms dunkelgetastet, nehmen wir diese Dunkeltastung nicht als Impuls war. Wir empfinden nur, dass die LED etwas dunkler leuchtet. Diese Eigenschaft wird im Multiplex-Betrieb ausgenutzt, sonst würde alles flimmern. Ich denke, dass das Auge eine dunkeltastung von ab ca. 20Hz (50ms) nicht mehr bemerkt. Bernhard
@Jörg >Am Innenwiderstand fällt dann eine höhere Spannung ab, ohne dass sich >die Helligkeit erhöht -> höhere Verlustleistung -> schlechterer >Wirkungsgrad Sehr gutes Argument!! Mich bewegt gerade der Wirkunksgrad <=== contra ===> Lichtempfinden des menschlichen Auges. Kann es vielleicht sein, dass man eine LED als heller empfindet, wenn sie nur leicht gepulst mit einem etwas höheren Strom? Bernhard
Hast du schon mal ins Datenblatt vom 74595 (kein HC-Typ) geguckt? die können meistens beachtlich was an Strom.
"Wäre es nicht theoretisch möglich eine LED mit 10A Strom-Impuls zu beaufschlagen, wenn die Zeit nur klein genut ist?" Ich meine nein ;) Bei so hohen Stömen muß man sehr sehr schnell die LEDs pulsen und bei so hohen Frequenzen schlägt die Kapazität der Diode zu. Diese ist nicht zu vernachlässigen. "Nach meiner Meinung reagiert das Auge sehr schnell auf einen plötzlichen Lichtimpuls von dunkel auf hell, auch wenn er nur wenige ms Beträgt." Korrekt und das ist ein Feature der Evolution. Uns interessieren statische Objekte im Überlebenskampf eher weniger dafür ab bedrohliche dynamische Objekte die sich schnell bewegen. Das Auge/Hirn verstärkt also solche Signale stärker als weniger veränderliche. Gruß Hagen
"Wäre es nicht theoretisch möglich eine LED mit 10A Strom-Impuls zu beaufschlagen, wenn die Zeit nur klein genut ist?" LEDs gehen in die Sättigung, d.h. ab einer bestimmten Stromstärke (im Datenblatt oft als surge current oder peak current bezeichnet) ist das Verhältnis Stromstärke zu Lichtintensität nicht mehr linear. Bei vielen LED-Typen nimmt die Lichtintensität sogar ab (verglichen mit der beim surge-current), wenn der Strom deutlich über diese Schwelle liegt. Dieser surge-current ist auch nur für eine gewisse Zeit (oft einige zehn µs) zulässig, danach schlagen thermische Effekte zu und reduzieren Lebensdauer und Lichtintensität.
@Bernhard: "Nach meiner Meinung reagiert das Auge sehr schnell auf einen plötzlichen Lichtimpuls von dunkel auf hell, auch wenn er nur wenige ms Beträgt" Das liegt aber nicht daran, dass das Auge schnell reagiert sondern einfach daran, dass eine gewisse Lichtmenge ins Auge gefallen ist und registriert wurde. Das Auge kann nicht unterscheiden, ob diese Lichtmenge innerhalb von 10 ms oder 10 µs eingetroffen ist. Es kann auch nicht unterscheiden, ob es ein oder mehrere Blitze innerhalb von 10 ms waren, weil es dafür einfach zu träge ist. Du kannst auch einen kleinen Kondensator mit hoher Spannung aufladen und über ein Drehspulinstrument entladen. Selbst wenn der Kondensator innerhalb von µs entladen ist, kann das träge Instrument einen Ausschlag zeigen. "Wird dagegen eine Lichtquelle (LED) für einige ms dunkelgetastet, nehmen wir diese Dunkeltastung nicht als Impuls war" Das liegt genau daran, dass der Lichteinfall über einen längeren Zeitraum akkumuliert wird. "Diese Eigenschaft wird im Multiplex-Betrieb ausgenutzt, sonst würde alles flimmern" Nicht nur dort. Auch CRT-Monitore hören erst auf zu flimmern, wenn die Bildwiederholfrequenz genügend hoch ist. "Ich denke, dass das Auge eine dunkeltastung von ab ca. 20Hz (50ms) nicht mehr bemerkt" Das hängt auch sehr stark von der Lichtintensität ab. Bei sehr hellem Licht reagiert das Auge wesentlich schneller auf eine Dunkeltastung als bei geringer Helligkeit. Das ist z.B. ein Grund dafür, warum man an alten Computermonitoren trotz 50 Hz Bildwiederholfrequent noch ganz gut arbeiten konnte: Helle (grüne) Schrift auf dunklem Untergrund flimmert deutlich weniger als schwarze Schrift auf hellem Untergrund. Das wurde z.T. auch durch Phosphor mit langer Nachleuchtdauer unterstützt. "Mich bewegt gerade der Wirkunksgrad <=== contra ===> Lichtempfinden des menschlichen Auges" Das mußt Du unabhängig voneinander betrachten. Lichtsensoren, egal ob elektronisch oder biologisch akkumulieren die Lichtmenge. Da ist es egal, mit welchem Tastverhältnis die Lichtquelle arbeitet. "Kann es vielleicht sein, dass man eine LED als heller empfindet, wenn sie nur leicht gepulst mit einem etwas höheren Strom?" Wie gesagt, ist das experimentell nicht bestätigt. In gewissen Grenzen hängt die objektive und subjektive Helligkeit nur vom Mittelwert des Stromes ab und ist unabhängig vom Tastverhältnis. Bei extremen Tastverhältnissen nimmt die Helligkeit ab. Jörg
@Mechanikus Habe mal ein 2 mal 32 LED VU-Meter mit 4 Schieberegistern 74HC164 gebaut. Weil ich zu blöd bin, die Vorwiderstände zu berechnen, habe ich sie einfach weggelassen. Funktioniert prima, pro LED ca. 15mA. Noch nichts abgeraucht, alles kühl. Soweit meine Erfahrung, warum das geht, mußt du die anderen hier fragen.
vereinfacht : ((Vout des HC164)-(forward voltage LED))/(gewünschter strom) z.b 5V-2.7V/5mA -> 460 Ohm
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