Hallöchen! Ich suche nähere Informationen zu dem 48-Pinner von Siemens auf dem Foto. Vermutete Bezeichnung ist SCL1003, Baujahr 1989. Der Baustein wurde (mindestens) in der Sinumerik 810 verwendet und findet sich auf fast allen Einschubkarten. Mich würde Funktion/Pinlayout interessieren, weil ich langfristig meine CNC-Maschine auf LinuxCNC umstellen und dazu die Busansteuerung der digitalen I/O-Baugruppen ermitteln möchte. Damit wäre das vermutlich deutlich einfacher. Eine Suche brachte bisher leider nur Chip-Ausschlachter, die außer völlig überteuerten ICs auch keine weiteren Infos zu haben scheinen. Falls hier niemand helfen kann - gibt es bei Siemens vielleicht eine Anlaufstelle? Oder rückt Siemens grundsätzlich auch bei uralten Dingen nichts raus? Besten Dank für jeden Tipp!
Das Firmenlogo ist aber nicht von Siemens sondern National Semiconductor.
Stimmt. Also vermutlich eine Art Custom-Chip im Auftrag von Siemens. Damit dürfte ich von TI wohl kaum weitere Infos erhalten. Bliebe nur noch Siemens selbst :-/
Kundenspezifischer Chip von National Semicondutor für Siemens gefertigt. Da gibt es wohl keine Chance an Unterlagen ran zu kommen.
Nun die Baugruppe der 810er ist von 1989. Die Entwickler sind wohl inzwischen alle in Renete. Aber ich würde es hier mal versuchen. http://sps-reparaturforum.eichler-gmbh.de/ Eichler setzt ja auch 810er uns Simatic S5 Baugruppen instand und könnte Infos haben.
Also wenn da ein mehrstelliger String im Label auftaucht, der mit einem Bindestrich anfängt, dann ist es mit Sicherheit ein kundenspezifisches Teil, der ein bestimmtes festprogrammiertes Programm enthält. Noch dazu, wenn das NS und Siemens zusammen auftaucht.
Dürfte sich um ein Gate-Array der SCX-Familie handeln. Das wurde von National Semi auch im DIP-48 angeboten. http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet_pdf/national-semiconductor/SCX6206_to_SCX6260.pdf
Danke! Das ist doch mal ein guter Tipp - ja, das könnte passen. Damit hat sich das Thema dann wohl erledigt. Nach den Eingangs- und Ausgangsleitungen zu urteilen, wird das Array wohl für die Adressdekodierung und Busumschaltung verwendet, da an den Einschüben nicht nur der I/O-Bus sondern auch EPROM-Speichermodule und die Eingabetastatur hängen. Ich habe jetzt zwar Siemens angeschrieben, glaube aber nicht, dass da irgendetwas kommt. Ist aber auch nicht so dramatisch - mittlerweile bin ich mit der Ermittlung der Busbelegung auch ohne die Chipdaten schon recht weit. Vielleicht noch zur weiteren Info ein Foto von einer I/O-Baugruppe. Es geht um Siemens 6FX1124-6AD02 (oder ähnliche) Jede dieser Baugruppen hat 64 Eingänge und 32 Ausgänge, jeweils für 24V. 24 Ausgänge können je 500mA treiben (TDE1798, inkl. Überlast-/Kurzschlussüberwachung) und mit Dioden geschützten Ausgängen und acht Ausgänge 100mA (UDN2982 gesockelt). Die Eingänge mit MC14049 haben auch eine entsprechende Schutzbeschaltung. Dazu gibt es noch eine schraubbare Feinsicherung und Fehleranzeigen. Jedes Modul lässt sich im Adressbereich in Eingängen und Ausgängen getrennt einstellen, so dass theoretisch bis zu zehn solcher Module übereinander gepackt werden können, wobei Siemens das damals auf drei limitiert hat (event. wg. der Gatterlast). Durch die Schraubbolzen geht das sehr schön. Der Bus besteht aus einem 50-poligen Kabel, wovon jeweils 25 Pins für 5V und Masse verwendet werden. Soweit ich durchgepiepst habe, gibt es einen 8-Bit-Datenbus und einige Adressleitungen, die über 74HC138 auf die 8-Bit-Register dekodiert werden (A0-A2 fürs Lesen und A0-A1 für das Schreiben). Durch die Drehschalter lassen sich mit 74HC85 die Adressbereiche einstellen. RD und WR meine ich auch schon ermittelt zu haben, ebenso wie RESET (wohl für definierte Ausgänge). Es ist noch etwas Hühnerfütter (74HC02) und drei unklare Leitungen vorhanden, aber das bekomme ich auch noch raus. Das schöne an diesen Modulen ist, dass sie komplett in TTL-Technik aufgebaut sind und sich auch zukünftig preiswert und problemlos reparieren lassen sollten. Wie oben angesprochen ist das Ziel, die Module in der CNC zu lassen und über den Bus per LinuxCNC und entsprechenden Mesa-Karten anzusteuern. Vielleicht ist das ja auch für Bastler interessant: die Module gibt es mit etwas Geduld sehr preiswert (meist im Dreierpack) für wenige Euro (€10-20) bei ebay. Natürlich darf man nicht die Mondpreise der CNC-Verwerter als Maßstab nehmen ;-) Im Prinzip könnte man die auch sehr schön über einen AVR etc. direkt ansteuern und hat dann eine äußerst robuste 24V-Schnittstelle für direkte Relais-Ansteuerung.
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Bearbeitet durch Moderator
Hallo, Hinter Siemens steht noch der Anwender: GWE= Gerätewerk Erlangen
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