Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einstellbares Netzteil "spinnt"


von Mark K. (mamikoe)


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Hallole,
vielleicht könnt ihr mir etwas weiterhelfen:
Ein etwas entfernt wohnender Neffe, den ich vor Jahren mit dem 
Elektronikbastel-Bazillus anstecken konnte, hat irgendwoher ein altes, 
selbst gebautes einstellbares Netzteil (vulgo: "Labornetzteil") 
abgestaubt. Nach Angabe des Überlassers, der es seinerzeit, vor 
Ewigkeiten, gebaut hatte, habe es viele, viele Jahre ordentlich 
gearbeitet und irgendwann zu "spinnen" angefangen. Erfreulicherweise hat 
er noch den Schaltplan und mitüberlassen, so daß wir nicht völlig im 
Regen stehen; ich habe ihn beigefügt. Das sieht mir sehr nach einer 
alten Elektor-Schaltung aus; auf dem Scan nicht sichtbar steht "S.40" 
und "Buch 70". Egal.
Die mit Bleistift eingezeichneten Teile sind wohl eine zusätzliche 
Kurzschluß-/Überstromsicherung, bei der aber ein nach Schilderung meines 
Neffen vorhandener Reset-Taster nicht eingezeichnet ist. Außerdem ist, 
soweit er es erkennen konnte, vom Schleiferanschluß des Potis P1 nach 
Masse ein 10nF-C gelötet.
An sich, so mein Neffe, funktioniert das Gerät, hat aber die folgende 
Macke(n):
Bei jeder Änderung der Spannung, also jedem Drehen am Poti P1, springt 
die Spannung laut Anzeige am (natürlich analogen) Voltmeter kräftig nach 
oben, so 5 bis 10V, und häufig löst dann auch die Sicherung aus (Lampe - 
links, am Gleichrichter eingezeichnet, geht an, Ausgangsspannung geht 
auf Null); wenn die Sicherung nicht auslöst fällt die Spannung relativ 
langsam (1 - 2 sec.) auf die eingestellte Spannung zurück (auch wenn 
eine Last angeschlossen ist). Einmal eingestellt funktioniert es aber, 
abgesehen davon, daß die Sicherung wohl recht empfindlich auf Störungen 
im Netz (Lichtschalter usw.) reagiert.
Mein Neffe würde das Gerät gerne behalten und benutzen und dazu die 
Macke abstellen, weiß aber nicht recht, wo er suchen und anfangen soll; 
und auch mir fällt leider nicht mehr ein als auf Verdacht die Mehrzahl 
der Bauteile sukzessive auszutauschen. Ein mehr zielgerichtetes Vorgehen 
wäre aber natürlich besser (und auch lehrreicher). Habt ihr einen heißen 
Tip?

von HabNix (Gast)


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Poti setzt aus beim Betätigen. Evtl. mal etwas Kontaktspray in das Poti 
sprühen und dabei immer betätigen, bis sich die Schleiferbahn gesäubert 
hat. Bitte nicht baden. Sollte es wieder funktionieren, mit einem 
kleinen Schraubendreher einen Kleks Vaseline in das Poti befördern und 
mit einem Fön erwärmen, damit das Gel verläuft.
Viel Erfolg

von michael_ (Gast)


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Bitte nicht mit Kontakt 60!
Kontakt 61 oder Tuner 600 geht.

von Mark K. (mamikoe)


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Bingo! Danke! Genau das war´s. Mangels Kontaktspray hat er ein ein 
Sprühöl verwendet, nicht Ballistol oder WD40 sondern etwas auf 
Silikonbasis (?).
Das Alter, jetzt erinnere ich mich, schon vor zig Jahren gelernt zu 
haben, "unerklärlichen" Phänomenen bei Potis, Schaltern und 
Inkrementalstellern zunächst auf diese Weise zu Leibe zu rücken. Bei 
Inkrementalstellern und Schaltern lag mir der Gedanke daran aber auch 
näher, da dort die Kontaktgabe mehr im Bewußtsein ist.
Ich nehme an, bei dem Poti ist es ebenso wie bei Potis an Verstärkern, 
bei denen sich dies durch Krachen, Knacken und Aussetzern unverkennbar 
äußert.
Das ist gelebte Nachhaltigkeit! ;-)

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