Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stern-/Dreieck Anlauf, Unklarheiten bei Verschaltung der Steuerung


von chris (Gast)


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Hallo,

ich versuche gerade eine Stern/Dreieck Anlaufschaltung zu verstehen die 
ich bei einer alten Anlage vorgefunden habe, die wieder in Betrieb 
genommen werden soll.

Der Aufbau ist identisch zu der Schaltung im Screenshot, die so aus dem 
Schaltungsbuch von Klöckner-Möller übernommen ist.

An sich denke ich, mir ist die Funktionsweise halbwegs klar:

Wenn der Start-Taster betätigt wird, bekommt K1 Strom und schaltet über 
Q15-21-22 das Sternschütz Q13 ein, sodass ein gebrückter Sternpunkt 
zustande kommt.

Ebenso öffnet Q13-21-22 sodass das Einschalten von Q15 verriegelt wird, 
was zu Kurzschluss führen würde.

Weiterhin schließt Q13-13-14 und schaltet so über den Start-Taster das 
Netzschütz Q11 ein.

Über die beiden Schließer Q11-13-14 und Q11-43-44 geht Q11 in 
Selbsthaltung, ab jetzt ist eine Bestätigung des Start-Tasters 
irrelevant.

Nach Ablauf der Wartezeit schaltet K1 Q13 ab, wodurch Q15 wieder 
freigegeben wird, und schaltet Q15 ein.

Q15 schaltet den Motor in Dreiecksbetrieb und verriegelt mit Q15-21-22 
gegen ein Wiedereinschalten von Q13 was zu einem Kurzschluss führen 
würde.

Es ist nun ein stabiler Betriebszustand erreicht und der Motor läuft im 
Dreiecksbetrieb.

Wenn der Stopp-Taster betätigt wird, wird die Spannungsversorgung zu 
allen schützen unterbrochen, die Schütze fallen ab, und die Schaltung 
ist nun wieder im Initialzustand.

Was mich an dieser Schaltung noch irritiert:

Im Normalbetrieb, wenn alle Schütze richtig funktionieren, erschließt 
sich mir der Sinn der Strecke Q15-13-14 nicht, da Q11 sich zum Zeitpunkt 
des Einschaltens von Q15 bereits selbst hält, wenn es über Q13 bereits 
aktiviert wurde.

Generell Frage ich mich, wieso man Q11-A1 nicht direkt mit dem gleichen 
Netz wie K1-A1 verbindet, sondern hat da die drei parallel geschalteten 
Hilfsschalter dazwischen?

Eine Idee meinerseits ist, dass damit verhindert werden soll, dass ein 
Defekt des Sternschütz einen Schweranlauf im Dreiecksbetrieb zu Folge 
hat.

Dafür wäre die Strecke Q15-13-14 als Einschalter für Q11 jedoch 
kontraproduktiv.

Mit dieser Strecke in der Schaltung wird dafür gesorgt, dass der den 
Motor beim Versagen von Q13 wenigstens noch im Schweranlauf startet, 
genau dann wenn der Start-Taster lange genug festgehalten wird, um die 
Stern-Zeit zu überbrücken.

Ist letzteres tatsächlich die Idee hinter der Einbeziehung von 
Q15-13-14?

Gehe ich richtig dass man Q15-13-14 nicht als Einschalter von Q11 
geschalten sollte, wenn man in keinem Fall einen Schweranlauf möchte?

Vielen Dank,
Chris

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