Der vor einiger Zeit begonnene Trend der Filialschließungen im Hause Conrad kommt nun nach Österreich: fünf der sechs Filialen im Alpenland werden geschlossen. Eine Softwareerweiterung bringt dem RP2040 CAN bei, während die Gerüchteküche von einem neuen OrangePi auf Basis des RK3588S-Achtkernprozessors berichtet.
Conrad Österreich: Schließung aller Filialen mit Ausnahme des Megastore Linz
Die in Deutschland durch das Schließen der meisten Filialen eingeleitete Transformation zu einem B2B-Anbieter (Stichwort SOS Electronics) kommt nun auch nach Österreich – bis Ende des Jahres werden alle Filialen bis auf den Megastore in Linz geschlossen. Der Weiterbetrieb ist dabei “Bis Ende Dezember 2022.” sichergestellt. In der Presseaussendung zitiert Conrad seinen Geschäftsführer Dr. Markus A. Zettl folgendermaßen:
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“Diese Entscheidung ist uns vor allem wegen unserer Mitarbeitenden sehr schwer gefallen, aber letztlich kommen wir an diesen veränderten Einkaufsgewohnheiten nicht vorbei. Wir sind dadurch aber keineswegs weg, sondern nur woanders”, führt er weiter aus. Denn Conrad Kunden finden nach wie vor hoch attraktive Sortimente und Services auf conrad.at und im Megastore Linz. |
Orange Pi 5 – Raspberry Pi-Alternative mit acht Kernen
Der in Sachen OrangePi gut informierte Branchennewsdienst cnx berichtet unter https://www.cnx-software.com/2022/07/15/orange-pi-5-most-affordable-rockchip-rk3588s-sbc/ von einer neuen Variante des Orange Pi 5, die statt den normalerweise verwendeten AllWinner-Chips auf einen RK3588S aus dem Hause RockChip setzt. Es handelt sich dabei um ein SOC mit vier Cortex-A76-Kerne (Maximaltakt 2.4GHz) und vier A55-Kerne (Maximaltakt 1.8GHz) kombiniert. Im Bereich des Arbeitsspeichers legt sich CNX noch nicht fest, Ausbaustufen von 4, 8, 16 und 32GB sind im Gespräch.
(Bildquelle: CNX)
Shenzhen Xunlong spendiert auch dem OrangePi 5 “direkt” auf der Platine befindlichen Flashspeicher, was im industriellen Umfeld das Hantieren mit SD-Karten einspart – der Remanentspeicher ist hier 32GB groß. Zum Anschließen externer Hardware setzt Shenzhen Xunlong nun wieder auf einen 26 Pin breiten Header, der – je nach Konfiguration - 15x GPIOs, 2x UART, 3x PWM, 2x I2C und 1x CAN-Port bieten soll. Da der OrangePi derzeit noch nicht auf der Webseite von Shenzhen Xunlong gelistet ist, gibt es keine belastbaren Preise – cnx gehen von einem Preis im Bereich 130USD aus.
PicoVoice Octopus: Schlagwortsuche in Sounddateien
PicoVoice – wir haben das Start-Up hier in der Vergangenheit mehrfach behandelt – erweitert die hauseigene Speech-to-Text-Technologie nun in Richtung einer Suchmaschine. Unter dem Namen Octopus steht ein Produkt am Start, das das Unternehmen folgendermaßen beschreibt:
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If you’re looking for technology similar to the Google search engine that enables keyword search by crawling audio files instead of websites, then meet Octopus, Picovoice’s Speech-to-Index Engine that enables voice search. |
Der eigentliche programmiertechnische Aufbau erschließt sich am Einfachsten anhand des Java-Beispiels – angemerkt sei, dass es natürlich auch eine reine C-Variante der API gibt:
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Octopus octopus = new Octopus.Builder() |
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.setAccessKey(accessKey) |
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.build(appContext); |
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OctopusMetadata metadata = octopus.indexAudioFile(path); |
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HashMap <String, OctopusMatch[]> matches = octopus.search( |
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metadata, |
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phrases); |
Can2040: CAN-Engine unter Nutzung des PIO-Peripheriegeräts
Ebenezer Upton’s Mannen verteilen den Raspberry Pi Pico auf der EmbeddedWorld freigiebig – beim Verteilen des CAN-Controllers im Peripheriegerätekomplement war man weniger freigiebig.
(Bildquelle: Autor)
Die PIO-Einheiten des Controllers erlauben allerdings – insbesondere im Zusammenspiel mit einem der beiden ARM-Rechenkerne – eine vergleichsweise effiziente Implementierung verschiedener Kommunikationsprotokolle. Auf GitHub findet sich unter https://github.com/KevinOConnor/can2040/blob/master/docs/API.md nun eine CAN-Implementierung, die folgende technische Daten verspricht und dabei mit nur einer der beiden PIOs auskommt:
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The code supports reading and writing CAN 2.0B data frames at rates up to 1Mbit per second. |
Bis auf das Fehlen von Interruptsicherheit – die verschiedenen Methoden der API dürfen nur aus dem “linearen” Teil des Codes aufgerufen werden – wirkt das System sonst durchaus komplett. Kritisch ist daran vor Allem, dass die Lizenzierung unter GNU General Public License v3.0 erfolgt: eine klassische virale Lizenz...
(Bildquelle: https://github.com/KevinOConnor/can2040)
Schnelleres ESP32-Linux
Dass der ESP32 durch Nutzung eines RISC-V-Emulators zur “Ausführung” - Aushumpelung ist wahrscheinlich der bessere, aber nicht im Duden enthaltene Begriff – befähigt ist, dürfte bekannt sein. Unter https://blog.drorgluska.com/2022/07/risc-v-linux-on-esp32.html findet sich nun eine neue Version des Softwarestacks, die einen Linux-Kernel in etwa eineinhalb Minuten starten kann.