Bei mir häufen sich in letzter Zeit Angebote, im benachbarten EU-Ausland z.B. Dänemark, Italien oder Österreich zu arbeiten. Da frage ich mich, welche Konsequenzen das haben kann, wenn man z.B. zwei Wohnsitze hat oder später gar ganz umsiedelt. Nach welchen Modalitäten wird man z.B. verteuert, wenn man noch einen Wohnsitz in D behält? Wie sieht es mit den Sozialversicherungen aus und der RV? Wenn ich z.B. in Italien arbeite und dort arbeitslos werde, bringt es mir dann etwas, in das dortige System eingezahlt zu haben, bzw. haben die sowas überhaupt? Im Sozialstaat Dänemark sollen ja die Steuern sehr hoch sein, lohnt das überhaupt? Was ist mit Österreich? Was ist mit Rente, Abgaben und Pflegeversicherung und natürlich Krankversicherung?
Wage diesen Schritt, stell dir Deutschland in 50 Jahren vor, über 60% Rentner was glaubst du, was du noch an Rente bekommen wirst. Dein Renteneintrittsalter wird dann bei 75 Jahren(in der staatlichen Hoffnung .. zu stirbst früher) auf Hartz 15 Niveau liegen. (es wird übrigens die allgemeine Raucherplicht eingeführt) Du wirst also in eine private Renten und Pflegeversicherung einzahlen müssen! Bei deutschem Einkommen!? unmöglich! Amerikanische Pensionäre möchten schliesslich auch Ihre Rendite aus deutschen Aktienfons ausgezahlt bekommen. Da unsere Politik Probleme nicht löst, stattdessen nur Vertagt, such dir besser ne Demokratie die diesen Namen auch verdiehnt. Du wirst also keine andere Wahl haben als dieses Land zu verlassen. Lach ich weiss, ziehmlich schwarz/weiss gemahlt, ich habe es bisher jedenfalls nicht bereut. Der Rest Europas ist bei diesem Trend bald sozialer wie unser "Musterland" Deutschland. Du musst mal schauen wo die Asylantenzahlen steigen z.B. Österreich, die zieht ein soziales System magisch an. Während die Zahl der türkischstämmigen Asylanten in Deutschland abnimmt steigt Sie in Österreich rapide an (sind auch an Wien nicht gescheitert). Ansonsten sind alle anderen Europäischen Staaten keine grossen EU-Nettozahler, auch wenn die Steuern höher sind, verdienst du mehr (wenn du was kannst). Nachteile werden dir bei dieser deutschen Entwicklung wohl kaum entstehen.
Wenn du im Ausland gemeldet bist, kannst du keinen Zweitwohnsitz in Deutschland haben (meines Wissens nach). Ein Anruf beim Einwohnermeldeamt bringt Gewissheit. Mit den Versicherungen: Wenn du was Einzahlst, hast du später auch einen Anspruch. Ob das reicht, hängt vom Zielland ab.
Da Dt keine zwei Staatsbürgerschaften zulässt, musst Du Dich für eine entscheiden. Das ist dann das Land in dem Du Deine Steuern und Sozialabgaben leisten musst und nach dessen Gesetzgebung Du im Fall der Erwebslosigkeit Leistungen aus dem Staatskässel beziehst. Beispiel: Du arbeitest in Italien bleibst aber in Dt gemeldet. Dann musst Du Deine Einkünfte in Dt dem Finanzamt, der Krankenkasse und dem Rentenamt mitteilen, damit sie Dich derer berauben können. Einkäufe und Lebensunterhalt in It kannst Du nicht mehr von der Steuer absetzen, weil das Schennener Abkommen mit Italien gilt. Du musst Dich aber schlau machen ob Du in It eine Arbeitserlaubnis brauchst, vermutlich ja, um den Jungs in Uniform zu beweisen dass Du kein Schwarzarbeiter bist. (Ausnahme Du bist Schornsteinfeger;-) Umgekehrt wird es noch problematischer. Wenn Du Deine Staatsbürgerschaft nach Italienn verlegst und später wieder in Dt arbeiten willst, bist Du ein Ausländer und musst erst mal 1600 Euro in einen Integrationskurs investieren. Dann brauchst Du noch eine Arbeitserlaubnis.... Solange Du im europäischen Raum herumvagabundierst ist es vermutlich egal welcher Regierung Du Dich anschließt, wenn wir mal Schweiz, Schweden und Dänemark ausklammern. Wie lange diese allerdings noch dem Würgegriff der Brüssel-Mafia stand halten steht auf einem anderen Blatt. Planst Du den Auszug aus dem eurokratischen Verbund, sieht die Sache ggf anders aus.
Für Steuern gilt das Herkunftslandprinzip. Wenn Du länger als 180 Tage irgendwo arbeitest, dann darfst Du dein Einkommen auch in diesem Land versteuern, Unabhängig davon welche anderen Leistungen auf Dich zukommen. D.h. als Deutscher Staatsbürger arbeitest Du in .. Mexiko. In Mexiko gelten 4 % Lohnsteuer pro Jahr. Dein Renten und Krankengedöns schüttest Du brav weiter in die Deutsche Finanzgrube. Die Lohnsteuer drückst Du dann an den Mexikanischen Fiskus ab. Einzelheiten kann Dir Dein Steuerberater mitteilen.
Bei mir heisst es auch bald : Good bye Germany! Good Bye EU! Ausreiseantrag nach Kanada (war eine Menge Papierkram) ist gestellt und nun heisst es warten. Meine Frau hat schon einen totsicheren Job und ich suche noch! Meine Frau und ich (Dr. und Dipl.-Ing.) haben die Schnauze voll und das schon seit einiger Zeit! Natürlich gibt es noch andere Länder in die man gehen könnte, nur hat eben meine Frau schon dort einen Job gefunden.
Kanada ist wunderschön ... und die nehmen lange nicht jeden. Herzlichen Glückwunsch wenn es klappen sollte.
Auch wenn es vielleicht nicht klappt, dann werden wir schon einen Flecken Erde finden, in dem es sich Leben lässt und in dem man Arbeit findet. Meine Frau ist Wissenschaftlerin in einem Bereich der in Deutschland von der Politik nur sehr ungern in den Mund genommen wird (kommt einem politischer Selbstmord gleich-> Gentechnik). Was bleibt da einem anderes übrig, als sich ins Ausland zu orientieren?! In den Staaten und in Kanada gibt es massenweise Jobs im Bereich Gentechnik. Jedenfalls werden wir die Braindrain-Statistikzahlen wieder nach oben schrauben. Warum ich gehe? Darüber könnte ich ganze Bücher füllen (Job ist nur ein Grund).
Die Gentechnik ist doch kein Grund zu ge(h)n. :-) Duck und weg Paul
Ok, lassen wir Canada mal beiseite und reden mal von naheliegenden Dingen wie Österreich. Wie hoch ist denn da der Steuersatz, vorausgesetzt, es werden mehr als die 180 Tage? Wenn ich in die Ö Arbeitslosenversicherung einzahle, kriege ich dann was, auch wenn ich wieder in D bin ? Was wäre denn das Beste, soll man den Wohnsitz verlagern? Österreicher will ich nicht gleich werden, ich weiss ja nicht wie lange es in der Firma klappt. Bin im Übrigen auch Ingenieur, aber ohne Doktor.
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