Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motorola TEK23 Netzteil Historischer Geräte Bericht


von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

hier möchte ich Freunden alter Technik ein altes Tischnetzgerät für 
0-20V und bis 2A vorstellen, daß mir kürzlich zulief. Ich kann leider 
keine Unterlagen dafür finden um das Alter genau bestimmen zu können, 
vermute aber, daß es vor 1960 das Licht der Welt erblickte. Motorola 
erwähnt es in einem UKW-Funkgerät Service Manual für die Wartung aus den 
50er Jahren.

Momentan habe ich noch keine eigenen Bilder. Allerdings fand ich ein 
schlechtes Bild im Netz.

Zur Inbetriebnahme mußte ich einige Instandsetzungsarbeiten durchführen. 
Der Strommesser, ein Dreheiseninstrument war durchgebrannt, ließ sich 
aber zum Glück leicht reparieren und die 
Messbereicherweiterungswiderstände waren durchgebrannt. Das Instrument 
mißt um <5% genau. Die Elkos sind trotz des hohen Alters noch in 
Ordnung. Der Ripple am Eingangs-C betrug nur 2V. Eigentlich ist der gute 
Zustand aller Elkos bemerkenswert.

Zur Schaltung. Wie man im Anhang feststellen kann, besitzt es keine 
Regelschaltung im herkömmlichen Sinn. Die Spannungseinstellung lediglich 
setzt den Arbeitspunkt der Darlington Leistungsstufe fest, der von einer 
18V Zener Diode stabilisiert wird. Bemerkenswert ist auch, daß nur 90W 
Ge-Leistungstransistoren Verwendung finden. Ferner, werden 4 
Transistoren mit ihren CB-STrecken in Brückengleichrichterschaltung 
eingesetzt.

Ich habe die Schaltung aus Interesse heraus gezeichnet. Das Gerät ist 
komplett handverdrahtet und weist keine LP auf.

Was Eigenschaften betrifft, kann es sich mit geregelten Netzteilen 
natuerlich nicht messen. Immerhin kann man keinen Brumm mit einem HP400 
oder Oszi feststellen. Die Stabilisierung ist nicht sehr großartig. Bei 
voller Belastung bricht die Spannung um 0.5V ein. (Allerdings ist da der 
Widerstand der Strommesserschaltung mitverantwortlich). Strombegrenzung 
ist nicht vorhanden und man wird sich wahrscheinlich auf die 
Trafosicherung verlassen müssen. Ich habe zum Schutz des Strommessers 
eine 3A Diode parallel mit dem Instrument eingebaut um die Überlastung 
auf <150% zu begrenzen.

Für moderne Schaltungen ist das Gerät weniger gut geeignet, aber als 
Speisegerät für fertige Geräte oder zum Laden von gewissen Akkus 
durchaus noch verwendbar.

Ich habe das Gehäuse sorgfältig gesäubert und gewachst und es sieht 
wieder ganz ansprechend aus. Das Gehäuse ließe sich durchaus für eine 
Modernisierung verwenden. Ich sehe aber aus historischen Gründen davon 
ab.

Ich hoffe es hat jemand interessiert. Ich finde solche Sachen hin und 
wieder ganz niedlich.

Gerhard

Beitrag #7499898 wurde vom Autor gelöscht.
von Gerhard O. (gerhard_)


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