Hallo, kann jemand mich aufklären, wie die Ladegeräte für Handys etc. es hinbekommen die Akkus mit der richtigen Spannung zu laden ohne daß mit einem Schalter festgelegt wird, ob sie an 110V oder an 220V angeschlossen sind? Wird diese Spannung intern gemessen und dann mit einem elektronischen Schalter der passende Spannungsregler zugeschaltet? Oder ist die Schaltung einfach für 110V ausgelegt, und bei 220V wird die Hälfte der Leistung in einem Linearregler verbraten? Ein Link zu einer Funktionsskizze wäre Spitze. Vielen Dank Oliver
Das sind Schaltnetzteile mit Weitbereichseingang. Abhängig von der angelegten Spannung arbeitet die primäre Schaltstufe mit einem variablen Tastverhältnis und / oder variabler Frequenz auf den Übertrager (=Trafo).
Aha. Wenn ich nach Weitbereichseingang suche, finde ich jede Menge ebendieser Netzteile und auch ein paar Schaltregler-ICs, aber keine Erklärung der Funktion. Da du dich anscheinend mit diesen Geräten auch schon mal übers Einstöpseln hinaus beschäftigt hast, kannst du deren Prinzip etwas genauer erklären? Wird tatsächlich die Eingangspannung (indirekt) gemessen und danach das Tastverhältnis angepasst? Nach einem Suchergebnis wird dagegen die überschüssige Spannung über einen geregelten Widerstand vernichtet. Dies käme für mich nicht in Frage, da sich damit der Wirkungsgrad halbieren und die Verlustleistung zu groß würde. Kennst du den englischen Ausdruck für Weitbereichseingang? Dann könnte ich mich weiter auf die Suche machen. Oliver
Prinzipiell und knapp: (entsthende) Ausgangsspannung messen und so lange Regeln bis Sollwert erfüllt.
> so lange Regeln bis Sollwert erfüllt.
Da die Regelperiode kaum unter 1/(50 Hz) liegen kann, würde sich die
Ausgangsspannung also beim Umschalten der angelegten Primärspannung von
110V auf 220V erstmal für ca. 20ms verdoppeln?
evtl. hilft ja dieses Datenblatt mit Schaltbeispiel weiter: http://www.st.com/stonline/products/literature/ds/11714/viper100-e.pdf
>Primärspannung von 110V auf 220V erstmal für ca. 20ms verdoppeln? Das ist in der Tat ein Problem bei den Dingern! Auch wenn sich die Last ändert schwingen sie sich ein, das kann bei manchen Schaltungen äußerst unerwünscht sein. Für Superhelle LEDs die an ein solches Netzteil angeschlossen werden kann es sogar den Tod bedeuten.
Auch wenn die Regelperiode nicht über 50/60Hz liegen sollte (Oberwellen, THD) kann sie durchaus bei großer Unter- oder Überschreitung der Ausgangsspannung sehr schnell nachregeln.
Dieser Einschwingvorgang hat aber nichts mit der Netzfrequenz zu tun, diese wird zuerst gleichgerichtet und dann z.B. über einen VIPer50 und Ferrittrafo wie bei einem Schaltnetzteil üblich umgewandelt. Von der Eingangsbeschaltung abgesehen sind diese Netzteile von 70V~ bis 250V~ ausgelegt. Ich habe schon mehrere Schaltnetzteile aus Übersee von 120V~ auf 230V~ umgerüstet ohne die geringsten Probleme, man braucht zumeist nur den Elko nach dem Gleichrichter auf einen 400V Typ ändern und eventuell den Varistor im Eingang wenn vorhanden tauschen. Ich habe zwei originale Netzteile mit unterschiedlicher Eingangsspannung miteinander verglichen und es waren nur diese beiden Bauteile verschieden.
>Ich habe schon mehrere Schaltnetzteile aus Übersee von 120V~ auf 230V~ >umgerüstet ohne die geringsten Probleme Was hat dies nun mit Olivers Frage nach dem Weitbereichseingang zu tun? Ist es dir einfach nur ein Mitteilungsbedürfnis, oder habe ich hier die Fragen zu Festspannungsnetzteilen überlesen?
"würde sich die Ausgangsspannung also beim Umschalten der angelegten Primärspannung von 110V auf 220V erstmal für ca. 20ms verdoppeln?" Kommt das in deinem Stromnetz öfter vor? Im Ernst: Üblicherweise sind das ja Schaltnetzteile, und die haben da wo es drauf ankommt keine 50Hz sondern zig KHz. Wenn solch ein Netzteil beide Spannung verdauen kann, dann ist es vereinfacht gesagt so ausgelegt, dass die Ausgangsleistung bei 110V erbracht werden kann und die eingesetzten Komponenten bei 230V trotzdem nicht in Rauch aufgehen.
Hallo, letztlich ist es ein StepDown-Wandler, daß 1xx...3xx V in die gewünschte Ausgangsspannung wandelt und möglichst stabil hält. Ob es als Beispiel 8..16V auf 5V in einem Auto sind oder 150...300V auf 5V in einem derartigen Netzteil, ändert nur die Dimensionierung, das Prinzip bleibt gleich. Gruß aus Berlin Michael
@Hans Deine Mitteilung wird Oliver aber noch viel weniger helfen. Diese Schaltnetzteile für 120V~ sind mit der beschriebenen Einschränkung die selben wie die für 230V~ und daher ist es diesen Dingern ziemlich egal mit welcher Eingangsspannung sie betrieben werden. @Oliver In dem Datenblatt vom VIPer50 ist auch eine Applikation mit Beschreibung der Funktionsweise.
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