Hallo, ich hab mal ne Frage wegen Studiumsabbruch bzw. Abbruch wegen entgültigem Prüfungsversagen. Wenn man keine Ausbildung hat bzw. zu alt ist, weil man evtl. im letzten Semester durch eine Prüfung gefallen ist, hat man dann überhaupt noch Aussicht auf einen Job? Hat von Euch jemand vielleicht Erfahrungen damit gemacht? Gruss Johnjoe
Nö, einen richtigen Job findest du sicherlich nicht mehr. Kein Arbeitgeber bindet sich einen Studienabbrecher ans Bein, lieber holt er sich einen Billiginder. Vielleicht reicht es aber für Zeitung austragen oder Pizzadienst. Ansonten halt Hartz IV.
@Gelbbär: >Nö, einen richtigen Job findest du sicherlich nicht mehr. >Kein Arbeitgeber bindet sich einen Studienabbrecher ans Bein, >lieber holt er sich einen Billiginder. Vielleicht reicht es >aber für Zeitung austragen oder Pizzadienst. Ansonten halt >Hartz IV. Das ist der größte Nonsens, den ich jemals gelesen habe. Wir haben doch gerade Aufschwung! @Ein Forumnutzer: >Wenn man keine Ausbildung hat bzw. zu alt ist, ... Mitte oder Ende 20 sicher, oder??? Das ist die Blüte der Jahre, wo man noch so einiges richten kann. Wie wäre es mit einem zweiten Versuch? Den nimmt dir sicher niemand übel, außer das BaFög-Amt (wenn du davon abhängig bist). Diesmal mit purem Ehrgeiz, lernen aus der Vergangenheit. Immer schön locker bleiben!!! Von Staats wegen darf natürlich niemand mehr über 30 ausscheren und eigene Initiative entwickeln, da ab 30 keinerlei Förderung mehr: Hatte selbst nach Mitte 30 (1995) ein Studium begonnen, und mit 42 abgeschlossen. Es gab zwar nach erfolgreichem Studium mal einen mächtigen Durchhänger, mit Monaten völlig ohne Harz 4, vogelfrei, aber irgendwann klappt es mit dem passenden Job, mit Spezialgebiet, wo man interessiert ist. Jetzt geht es mir gut, ich lebe noch bzw. wieder. Mit einem Bewerber von 43 Jahren, schauen die Firmen natürlich erst mal skeptisch. Die Anzahl der Bewerbungsschreiben kann enorme Ausmaße annehmen. Aber, wenn man auf einem Spezialgebiet, das Mangelware ist, was kann, geht es irgendwann auch. Gruß Dietmar
> Aber, wenn man auf einem Spezialgebiet, das Mangelware ist, > was kann, geht es irgendwann auch. Aber gerade dann würde ich erwarten, dass man schnell zu Arbeit kommt. Oder ist es wirklich so, dass die Personaler erst aufs Geburtsdatum schauen?
Dann werden Netzwerke wesentlich wichtiger. Denn wer sich schriftlich bewerben muss, hat natürlich diesen Makel im Lebenslauf. Wer aber Jobs über Netzwerke (früher hiess das auch "Beziehungen" :-) ) bekommt, kann nach seiner Leistung beurteilt werden. Da zählt der Titel dann nicht unbedingt. Aber wer in so einer Situation keine Netzwerke hat, hat es schwer. Gruss Axel
Hallo Ich stand auch mal kurz davor mein Etechnik-Studium abzubrechen. Ich musste in die mündliche in Mathe2. Die zu bestehen schaffen bei uns nicht allzuviele. Darum hab ich mich im Vorfeld schon gut erkundigt. Hier mal die Haupterkenntnisse: 1. Du kannst das gleiche Studium an einer anderen FH neu anfangen und dir deine Prüfungsleistungen anerkennen lassen. Ob du eine FH findest die dich nimmt ist natürlich eine andere Frage. 2. Du kannst ein ähnliches Studium an der gleichen FH machen. Ich hab mich damals bei Maschinenbau erkundigt und hätte sehr viel anerkannt bekommen. Sehr beliebt bei uns ist auch pysikalische Technik. 3. Du kannst auch wenn du schon etwas älter bist noch eine Ausbildung anfangen. Die dauert aber genauso lange wie ein Studium bei dem man schon was anerkannt bekommt. 4. Ohne Ausbildung arbeiten würde ich nicht empfehlen.
@Cute Knut: >Aber gerade dann würde ich erwarten, dass man schnell zu Arbeit >kommt. Eben nicht, die Firmen versuchen auf Biegen und Brechen, zuerst mal jemand mit "normalem" Werdegang und auch Berufserfahrung auf dem erwarteten Gebiet zu finden. >Oder ist es wirklich so, dass die Personaler erst aufs >Geburtsdatum schauen? Ja, oft als erstes, dann wird schon nicht mehr weitergelesen. Und wenn sie für ihre Aufgabe eben keinen finden, ist es doch noch eine Chance. Sowas zieht sich bedauerlicherweise zeitlich sehr in die Länge. Dietmar
>im letzten Semester durch eine Prüfung gefallen ist, ... Ja, diesen Bammel hatte ich auch schon mal, bis zum Ende des Studiums. Das hätte mir durchaus auch passieren können. Hatte mir damals eine der Hammerklausuren (Theoretische Elektrotechnik, toppt alle Mathe-Klausuren) bis zum Ende des letzten Semesters "aufgehoben". Da hab ich mich dann ordentlich dahintergeklemmt, sämtliche auffindbare Übungsaufgaben und alle auffindbaren Klausuren der letzten Jahre durchgearbeitet, und diese Klausur dann sogar noch als Bester und mit Bestnote bestanden:-) Marco wrote: >1. Du kannst das gleiche Studium an einer anderen FH neu >anfangen und dir deine Prüfungsleistungen anerkennen lassen. >Ob du eine FH findest die dich nimmt ist natürlich eine >andere Frage. Die Chancen stehen gar nicht mal schlecht, denn mit jedem Studenten kommt doch für die Uni oder FH auch Geld in die Kassen, nämlich die Studiengebühr. Allerdings nur, wenn die nicht schon überbelegt sind. Statistisch gesehen, verursacht zwar jeder Student Kosten, aber das sind oft sehr merkwürdige Rechnungen. >2. Du kannst ein ähnliches Studium an der gleichen FH machen. >Ich hab mich damals bei Maschinenbau erkundigt und hätte sehr >viel anerkannt bekommen. Im Maschinenbau gibt es oft auch Fachrichtungen, die auf die E-Technik zielen. Das wäre sicher eine gute Alternative, und wenn man einiges anerkannt bekommt? >4. Ohne Ausbildung arbeiten würde ich nicht empfehlen. Die Arbeitslosenzahl besteht überwiegend aus Menschen ohne Qualifikation. Welches Fachgebiet hast du eigentlich studiert? Bei denen, die bei uns das Studium vorzeitig verlassen mußten, grassierte immer die Vorstellung, es dann bei den Architekten nochmal zu versuchen. Im Gegensatz zu uns, feierten die ständig Partys, und es ist anscheinend weniger mathematiklastig. Aber dort ist Kreativität gefordert. Ob das dann wirklich erfolgversprechender und kein Zitronenhandel ist? Dietmar
Wenn du vor dem (E-Technik-)Studium schon eine Fach-Ausbildung gemacht hast sollte es doch kein Problem sein, einen Job zu bekommen. Einen halben Ingienieur für einen Facharbeiterlohn stellen die Firmen doch bestimmt gerne ein. In der Ausbildung hatte ich zwei Mitauszubildene um die 30, die ihre Ausbildung auch gut abgeschlossen haben, davon ein Studienabbrecher. Allerdings wurden laut Aussage der Ausbilder auch einige Ältere, die einen super Einstellungstest gemacht haben nicht genommen weil es menschlich gar nicht passte. Also: Nicht den Sand in den Kopf stecken! ;-) Irgendwas lässt sich schon finden.
Also, ich hab mein Informatikstudium auch nicht geschafft. Eine Ausbildungsstelle zu finden hat zwar eine ganze Weile gedauert, und es ist schon doof wenn man mit 27 im zweiten Lehrjahr ist und entsprechend wenig verdient, aber was bleibt mir denn? Unmöglich ist es jedenfalls nicht.
Wenn du aber mal ein Studium sehr erfolgreich absolviert hast, und es auf Grund von Arbeitslosigkeit mit dem vorher erlernten Beruf wieder versuchen möchtest, hast du schlechte Karten auf Grund von Überqualifizierung. Du kannst deinen Lebenslauf dann auch nicht verleugnen. Der alte Job ist dann für die Katz. Auf Grund gegenseitiger Interessen, möchte dich dann doch niemand mehr einstellen. Obwohl du sehr gut qualifiziert bist. Gruß Dietmar
Mach doch eine Techniker-Ausbildung, Du verdienst genausoviel oder am Ende noch mehr als ein Dipl.-Ing, leider kein Witz! So paradox ist unsere Welt. Anderes Studium wird in der Regel vom Personaler negativ bewertet. Oder mach eine Lehre in einem Mangelberuf. Letztendlich entscheiden das Alter und Beziehungen oder wie Axel das so treffend formuliert hat, Netzwerke, über spätere Einstellung. Und Dietmar hat eben Glück gehabt - Glück gehört auch dazu, das ist aber nicht die Regel! Du kannst Dich auch bewerben bis das Du schwarz wirst ohne irgendeinen Erfolg, darüber sollte man sich im Klaren sein. Na ja, ansonsten mach Hartz IV.
@Smörre: >Mach doch eine Techniker-Ausbildung, Du verdienst genausoviel >oder am Ende noch mehr als ein Dipl.-Ing, leider kein Witz! >So paradox ist unsere Welt. Ja, die Tendenz ist steigend, die Grenzen verwischen immer mehr. Und die Rentenlücke, die durch das Studium entsteht, will irgendwie auch noch aufgefüllt werden. Allerdings, wenn wir in der Einheitsrente mit Grundsicherung enden, spielt dies wiederum kaum eine Rolle. >Und Dietmar hat eben Glück gehabt - Glück gehört auch dazu, das >ist aber nicht die Regel! Da war auch noch ein wenig Spezialisierungsgebiet mit im Spiel, das ist im Löwenanteil der Unternehmen, dem kleineren Mittelstand, wichtig, die nicht jemand erst aufwändig neu ausbilden können. Die E-Technik ist Schlüsseltechnologie, und darauf habe ich immer vertraut. Und ein wenig Zufall, denn manchbal bin sogar ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort:-) >Du kannst Dich auch bewerben bis das Du schwarz wirst ohne >irgendeinen Erfolg, darüber sollte man sich im Klaren sein. >Na ja, ansonsten mach Hartz IV. In meiner Zeit als Monteur hatte ich auf dem Bau immer auch allerhand Typen getroffen, z.B. einen Dolmetscher um die 30 mit Studiennote 1,0, der ging ohne Vertrag tageweise als Hilfsarbeiter Räume anstreichen, um die gerade anstehende Zimmermiete zahlen zu können. Andererseits, bin ich im Zuge von Bewerbungen auf ehemals gut situierte mittelalte Ingenieure gestoßen, z.B. einen Berliner (war bei der Handy-Firma, die letztens in den Schlagzeilen war) der jetzt am südlichen Ende der Republik jobbt und seine Familie mit Kindern nur noch alle 6 Wochen für ein Wochenende sieht. Also, das Thema betrifft nicht nur die, die auf Grund abgeschlossener Ausbildung aktuell suchen. @Axel: Netzwerke in allen Ehren: Wie helfen eigentlich Netzwerke bei sehr dünn gesäten Berufen, wenn man auch noch in strukturschwachem Bundesland wohnt??? Als hundsgewöhnlicher Elektriker, einem weit verbreiteten Beruf, kenne ich jemanden, der einen kennt... Und das hatte auch schon mal funktioniert. Auch die Ossis, haben "Bakschisch" von der Pike auf gelernt. Also Beziehungen, was sie gründlich zum Überleben lernten, konnten nicht alles ausrichten, wie man heute sieht. Gruß Dietmar
> wenn wir in der Einheitsrente mit > Grundsicherung enden, spielt dies wiederum kaum eine Rolle. Du kannst davon ausgehen, daß irgend etwas in der Art früher oder später kommen wird, das ganze Rentensystem ist so wie bisher nicht mehr finanzierbar. > Die E-Technik ist Schlüsseltechnologie und darauf habe ich immer vertraut. Das stimmt sicherlich, nur die Konkurrenz (China, Indien, etc.) schläft nicht und ich sehe da nichts gutes kommen - heutzutage ist ein Fernseher, etc. doch schon ein Wegwerfartikel, Reparatur lohnt nicht mehr (das war früher mal anders) und Spezialisierung hin oder her, letztendlich bist auch Du und jeder andere Arbeitnehmer nur eine Kostenstellennummer. Erst ab einen gewissen Level (höhere Managementebene) hast Du eine gewisse Job-Sicherheit (oder natürlich Beamter - die wissen gar nicht, wie gut sie es haben). > z.B. einen Dolmetscher um die 30 mit Studiennote 1,0, > der ging ohne Vertrag tageweise als Hilfsarbeiter Räume anstreichen, um > die gerade anstehende Zimmermiete zahlen zu können das ist das, was ich meine! Ein Dolmetscher als Hilfsarbeiter - das hätte dieser Mann im Traum nicht gedacht und das zeigt auch wie es mit der Etechnik hierzulande enden könnte (die Betonung liegt auf können, nicht werden). Und das kann dir als diplomierter Etechniker im schlimmsten Fall auch drohen, täusch Dich da mal nicht. > Also, das Thema betrifft nicht > nur die, die auf Grund abgeschlossener Ausbildung aktuell suchen. Genau, nur das die noch mit Berufserfahrung, etc. aufwarten können - als Studienabrecher bist Du logischerweise die unterste Charge, welche Trümpfe kannst Du denn noch auspielen? Gar keine! > Wie helfen eigentlich Netzwerke bei sehr dünn gesäten Berufen, wenn man > auch noch in strukturschwachem Bundesland wohnt??? Mobilität ist natürlich Grundvorraussetzung, gerade in einem Beruf, der mit Etechnik zu tun hat. Wer auf Heimattreue schwört muß halt einen lokal gefragten Beruf erwählen. Ich denke aber mal Axel hat das etwas anders gemeint, nämlich Beziehungen auf höherer Ebene! Nehmen wir mal als Beispiel das Fernsehen: Der Sohn von Pleitgen (ARD Intendant) oder die Tochter von Kronzucker hätten Ihre Karriere sicherlich nicht so einfach ohne die Hilfe Ihrer Eltern starten können - das ist mal klar, und dagegen ist im Prinzip ja auch nichts einzuwenden, das sind eben u.a. Beispiele für Beziehungen oder zu neu Deutsch networks.
@johnjoe jedenfalls bist du einer unter 21 millionen über 15-jährigen in deutschland, die über keine berufsausbildung verfügen - und darunter sind sicher nicht nur abiturienten. im vergleich dazu stehst du also nicht allzu schlecht dar. ;) insofern: kopf hoch, da findet sich schon eine lösung. quelle ist übrigens das statistische bundesamt: http://www.destatis.de/basis/d/biwiku/bildab1.php
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