Hallo! Ja, ich weiss, dass das Thema schon oft diskutiert wurde... Ich weiss auch, wie eine SPS funktioniert. Ich weiss, dass man eigentlich Aepfel nicht mit Birnen vergleicht, aber: Ich diversen Beitraegen ueber SPSen hier liest man immer wieder, dass sie extrem langsam seien. Vergleicht man z.B. eine S7-200 (z.B. CPU 226) mit einem AVR: Wie schnell muesste der AVR getaktet sein, damit er ungefaehr gleich schnell ist? 1MHz? Wie sieht es denn mit den hochpreisigen Modellen der oberen Baureihen aus? z.B. S7-400, CPU 417-4? Die muesste doch schneller als so einige Microcontroller sein. Ich habe mal eine CPU-222 auseinandergenommen und da waren ein uC (von TI, die Nummer die drauf steht, konnte ich nirgends im Internet finden), ein Flash-Baustein und ein RAM-Baustein drin. Wie ist wohl die CPU 417 aufgebaut? Ich kann mir kaum vorstellen, dass da nur ein einzelner uC drin ist. Vielleicht mehrere uC? Oder ein Custom-ASIC? Oder gar ein FPGA? Wie funktionieren eigentlich die redundanten SPSen? Z.b. bei der S7-400 werden dann zwei getrennte CPUs mit einem oder zwei Glasfaserkabel zusammengeschaltet. Aber wie ist das mit der Peripherie? Greifen z.B. beide auf die selben Ein-/Ausgabemodule zu (dann waere die SPS ja nicht redundant, da die E-/A-Module nur 1x vorhanden sind) oder ist alles zweimal vorhanden? Falls der letzte Fall zutrifft: Wie beschaltet man die Ein- und Ausgaenge? Die Eingangssignale koennte man ja an beide parallel anschliessen, aber wie ist das mit den Ausgaengen?
Der größte Unterscheid dürfte sein, dass in einer SPS ein Betriebssystem läuft und Dein Programm in einem Interpreter abgearbeitet wird (soweit ich mich erinnere). Beim µC werden IO und RAM direkt angesprochen.
Ein weiterer gravierender Punkt ist auch, das die meisten SPS einen 32-bit Prozessor besitzen. Das Betriebssystem kommt auch hinzu... dadurch hab ich eine fix vorgegebene Zykluszeit. Das Betriebssystem füllt die Zeit die nicht gebraucht wird mit Operationen auf, sodass nach Hausnummer ein Durchlauf 10ms braucht. Ein anderes Thema ist die Peripherie... Die SPS ist vollwertig beschaltet (Optokoppler bei E/A usw....), wenn man das selbe mit dem µC realisieren will gehört noch einiges an Elektronik Know-How dazu (Analog-Optokoppler z.B.) um auf den Stand der SPS zu kommen. Für Einzelmaschinen und Kleinserien wird man in der Industrie auf jeden Fall eine SPS nehmen, bis zu der Stückzahl und Anwendung wo man sagen kann das sich ein µC und der Entwicklungsaufwand lohnen würde...
Bei meinem Vater in der Firma werden verschiedene S7-400 in den Anlagen verbaut. Er hatte mal erzählt, dass die höheren S7-400 CPUs (416, 417) bei manchen Aufgaben deutlich schneller seien sollen als ein PC (war damals ein P4 3GHz) Andere Aufgaben (z.B. Qualitätskontrolle mittels Bilderkennung) sind mit SPSen nicht machbar...
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