Hallo, ich schreibe gerade eine Seminararbeit zum Thema Produkthaftung, und da stelle ich mir mal privat die Frage: Wie sieht es eigentlich mit der Brandgefahr von selbst gebastelten Schaltungen aus (Betriebsspannungen <= 12V)? Gibt es hier irgendwo Informationen, welche gefährlichen Fehler man machen kann? Habe gelesen, dass z.B. Tantal-Kondensatoren gefährlich werden können, wenn man sie falsch einsetzt (Verpolung, Spannungsspitzen). Habe im Netz allerdings immer nur Bügeleisen, Herde, Toster, ... oder so als Brandursache gefunden. Bernd
naja wenn ein tantal kondensator falsch eingesetz wir, wird man dies schon beim testen der schaltung merken, von dem her ist das bezüglich brandgefahr nicht so wild...
Hi, die größte Gefahr dürfte von falsch dimensionierten Kabeln/Leiterbahnen ausgehen, dem Fehlen von Schutzschaltungen oder Sicherungen (Hitze/Strom) und dem fahrlässigen Verlegen von Verbindungskabeln innerhalb des Gehäuses (z.B. mehrere Stromführende Kabel, die einen heißen Spannungsregler berühren und so einen Kurzschluss hervorrufen können. Leider alles schon gesehen in industriell gefertigten Geräten aus Fernost). Gerade schlecht gefertigte Elektrolyt-Kondensatoren sind dafür bekannt, dass sie nach mehreren Jahren bei hoher Temperatur platzen und so in seltenen Fällen Folgeschäden anrichten können. Also lieber alles ein wenig großzügiger dimensionieren und keine billigen Restposten von dubiosen Anbietern kaufen, wenn man sich keine Gutachten, Anwälte und Versicherungen für die Absicherung solcher Fälle leisten kann.
Hallo! Das ein Elko mal bei Überbelastung irgend einer Art kaput geht passiert, ist aber nicht weiter gefährlich! Anders sieht es bei Tantal-Kondensatoren aus. Besonders bei starken Impulslasten (z.B. in der Nähe von Schaltreglern!) kann es sein, dass er irgend wann in Flammen aufgeht. Deswegen sollte man immer wenn man einen Tantal verbaut einen Karamik parallel dazu schalten. Verbaut man ihn an stellen, wo besonders hohe Impulse zu erwarten sind, sollte man überlegen ob man nicht mit einem vielschicht C auch hin kommt, oder dem Tantal einen Vorwiderstand verpassen. Ich persönlich vermeide Tantal wo es nur geht. Mir ist es schon mal passiert, dass nach gut einem Jahr plözlich viele Baugruppen zurück kamen, wo anstadt des Tantal nurnoch ein schwarzen Fleck zu finden war. Und das an einer Stelle, wo eigentlich kaum belastungen für den Tantal auftreten sollten. Nach einem Jahr stellt das noch kein Probelm dar! Aber stell dir mal vor die Tantals gehen erst nach Jahren in Flammen auf, in der Schaltung hat sich schon richtig Staub und Dreck angesammelt, da kann es schon mal sein, dass da mehr brennt als nur der C. An sonsten muss ich Unfuture beiplichten. Die größere Gefahr stellen andere Fehler dar. MfG Owz
Hi, danke für Eure Antworten. Die Frage war eigentlich nicht speziell auf Tantals ausgelegt (Ich hatte nur zufälligerweise einen Thread gefunden, wo es um Tantals ging). Es geht mir allgemein um alle erdenklichen Fehler mit (schweren) Folgen. Z.B. Sind Gehäuse von elektronischen Bauteilen z.B. Spulen mit Lacküberzogen oder Relaisgehäuse, Kondensatorgehäuse und Innereien (ELKO) brennbar? Wenn ein Halbleiter oder anderes Bauteil aufgrund eines Kurzschlusse etc. sich überhitzt und zerplatz, können dann glühende Splitter/Fetzen wegfliegen? Die Sache mit dem Staub ist auch interessant. Kann ich Sicher sein, dass wenn ich die maximalen Ströme durch Sicherungen und Vorwiederstände so begrennze, dass die maximale Verlustleistung aller verwendeten Bauteile nicht überschritte wird, dass NIE etwas passieren kann? Ich habe beispielsweise mal ein paar Kabelbinder (absichtlich) angezündet, und sie haben sich zu reinen Flammenwerfern entwickelt. Das gleiche Spiel habe ich dann auch mal mit verschiedenen Kabeln (Koax, und anderen) probiert, die waren aber selbstverlöschend. Wie sieht es eigentlich mit Kunststoffgehäusen und Kunststoffbefestigungsmaterial sowie Lötlack und Plastikspray aus? Sind die Brennbar? Vielleich weiß ja jemand näheres, ansonsten muss ich es bei Gelegenheit mal ausprobieren. Bernd
Mal ein Idee: Wir haben doch in Deutschland das Amt für Materialprüfung (oder wie die heißen). Vielleicht findest Du auf deren Seiten die Infos zu Werkstoffen die Du benötigst. Eventuell findet sich auch ein freundlicher Ansprechpartner.
Was ich schon öfters beobachtet habe ist, das bei zerschossenen Schaltnetzteilen sich Graphithaltige Brandspuren gebildet haben. Die haben den fiesen Effekt, das sie unter Umständen elektrisch Leitend sind und zum ersten Kurzschluss (Auslöser der Brandspur) sich ein zweiter, strombegrenzter (durch die Graphit Bahn) gebildet hat. Es kann sich jeder vorstellen was das für ein kleines Feuer gab. Da helfen leider auch keine selbsverlöschenden Kunstoffe, wenn die Stelle sich quasi selbst entzündet. Gut, ist ein Worst-Case Szenario, da ansich nach dem ersten Kurzschluss die Sicherung das ganze getrennt haben sollte.
...also ich musste mal ein Netzgerät (230VAC -> 5V/30A) durch eine UL-Abnahme bringen. Da gibt es eine ganze Reihe von Vorschriften über zu verbauende Isolierungsmaterialien, maximal erlaubte Temperaturen, vorgeschriebene Messpunkte und wo zu Testzwecken welche Bauteile überbrückt werden müssen (mit manchmal recht fatalen Folgen bei einem Schaltnetzteil, aber Hauptsache ist immer dass nichts brennt). Die Amis mit ihren sehr oft in Holzbauweise errichteten Häusern haben eine panische Angst vor Bränden (wahrscheinlich nicht ohne Grund). In andern Ländern sind dagegen wieder andere Dinge interessanter (so wollten die Aussies für eine Zulassung einen Nachweis über die Korrosionsfestigkeit der Erdungsschraube!).
>Wie sieht es eigentlich mit Kunststoffgehäusen und >Kunststoffbefestigungsmaterial sowie Lötlack und Plastikspray aus? Sind >die Brennbar? Vielleich weiß ja jemand näheres, ansonsten muss ich es >bei Gelegenheit mal ausprobieren. Bitte nicht! :)
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