Mein alter PC (AMD 800MHz) stürzt sportisch immer wieder ab, ca aller 30 Minuten. Es geht einfach der Monitor aus und das wars, es hilft nur ein Neustart. Ich wollte mir desshalb die Grafikkarte mal anschauen, und habe dabei uf dem Mainboard 6 ausgelaufene und oben geplatzte Elkos(105° Typen) endeckt. Was ist der Grund dafür? Wenn es einfach nur das Alter ist könnte ich sie ja evtl noch austauschen, oder vermutet ihr einn anderen defekt auf dem Motherboard? Oder werden jetzt Tag für Tag immer wieder welche ausfallen?
>> sportisch
lol
es wurden zu billige kondis verbaut -> kann schon vorkommen, dass die
dann mit der zeit hops gehen -> alte auslöten, neue/bessere rein
> Neustart. Ich wollte mir desshalb die Grafikkarte mal anschauen, und > habe dabei uf dem Mainboard 6 ausgelaufene und oben geplatzte Elkos(105° > Typen) endeckt. Was ist der Grund dafür? Wenn es einfach nur das Alter > ist könnte ich sie ja evtl noch austauschen, oder vermutet ihr einn > anderen defekt auf dem Motherboard? Oder werden jetzt Tag für Tag immer > wieder welche ausfallen? Die meisten Grafikkarten und Mainborads haben das gleiche Design. Trotzdem unterscheiden sie sich im Preis. Die billigen Teile aus der Wühlbox haben meistens keine teuren Low-ESR-Elkos drauf. Diese können die hohen Impulsströme nicht abfangen und erwärmen sich dadurch intern stark. Infolge dessen fangen sie an, auszugasen. Der Gasdruck steigt und sie platzen an der Sollbruchstelle auf. Wechsle diese Elkos durch Low-ESR-Typen aus.
Die Kondensatoren sind Low-ESR-Typen, auch in den billigsten Mainboards. Ohne die würden die Hochleistungsschaltregler für die Prozessorkernspannung nicht funktionieren. Allerdings wurde über einen längeren Zeitraum von einigen asiatischen Kondensatorherstellern ein minderwertiges Elektrolyt verwendet, ohne daß das sofort herausgefunden wurde: http://www.heise.de/ct/aktuell/data/ciw-04.03.03-000/ Die Kondensatoren auszutauschen ist eine löttechnische Herausforderung, da sie mit den Versorgungsspannungs- und Masselayern im Motherboard verbunden sind, die eine sehr große thermische Last darstellen. Das zerstörungsfreie Auslöten erfordert Geduld, einen sehr leistungsfähigen Lötkolben (die 50W einer Magnastat reichen nicht) und Übung; wird rohe Gewalt angewandt, dann kann die Platine (genauer: die Durchkontaktierungen) beschädigt werden. Die neuen Kondensatoren müssen mit so kurzen Anschlussdrähten wie nur möglich eingebaut werden, daher muss die Bauform exakt passen. Unterschiedliche Drahtabstände durch "Aufbiegen" anzupassen ist nicht ratsam, ebenso das "Hinlegen" zu großer Kondensatoren. Der Sinn von Low-ESR ist der niedrige Widerstand, ohmsch und induktiv, also so kurze Leitungen wie nur möglich.
Hab mich lange nicht gemeldet, weil ich erst auf die Kondensatoren gewartet habe. Da das Mainboard eh nicht mehr viel Wert war habe ich es mal versucht. Es stimmt, die Multilayer Platine zieht viel Wärme weg, aber dennoch habe ich sie aus und wieder einlöten könnnen. Und das mit einem 15 Watt Ersa Lötkolben! Und der Computer läuft sogar wieder. Ich werde ihn jetzt einen Langzeit Test (10 Stunden oder so) unterziehen, mal schauen ob er stabil läuft. Aber eine Frage habe ich noch. Die neuen Kondensatoren sind eine Nummer größer als die originalen. Desswegen ist zwischen dem Deckel des Kondensators und dem Kühlblech der Grafigkarte nicht ganz ein Millimeter. Könnte das gefährlich werden? Welches Potential hat der Deckel? Duchgang zu einem Anschlußdraht hat er nicht ( ca. 100kOhm).
Es muss nicht unbedingt an den Kondensatoren auf dem Board liegen. Wenn dein Schaltnetzteil anfängt ein unsaubere Spannung 'rauszugeben, dann sterben als Folge die Elkos auf dem Board (werden warm, bauen Druck auf und 'entleeren' sich). Miss also vorsichtshalber die Spannungen des Netzteils mit einem Oszilloskop!
>Und das mit einem 15 Watt Ersa Lötkolben!
Ja die Ersa sind da meilenweit überlegen. Wollte auch mal mit der
leistungsstarken Magnastat Elkos tauschen, keine Chance! Ersa Analog 60
hergenommen und die Sache war geritzt.
Das mit dem Netzteil ist natürlich auch eine Möglichkeit. Leider habe ich kein Oszi. Laut Bios sind die Werte stabil, obwohl das wenig aussagend ist. Ich hoffe das es wirklich an einer schlechten Serie von Elkos lag, weil nur die 1500µ 6,3V Typen davon betroffen waren, alle anderen Elkos sehen zumindest optisch gut aus. Die defekten Elkos waren auch über das gesamte Board verteilt: CPU, Ram, Grafigkarte, einfach überall.War vielleicht (hoffentlich) ein Produktionsfehler und der Rest ist OK. Aber wie sieht es jetzt mit dem Potential des Kondensator Deckels aus? Und was wenn es wirklich mal den Kühlkörper der GPU berührt?
>Ja die Ersa sind da meilenweit überlegen. Wollte auch mal mit der >leistungsstarken Magnastat Elkos tauschen, keine Chance! Doch das geht: 9er Spitze ! Am besten die massive, 2,2mm breite. Kann man auch als Schraubendreher verwenden. Mit ner langen dünnen 7er wird man da nix. Die klebt an der Lötstelle fest :(
>Aber wie sieht es jetzt mit dem Potential des Kondensator Deckels aus?
Der Deckel (Becher) ist normalerweise - des Kondensators (GND).
Scheint so als wäre nur die 5V-Versorgung betroffen.
Evtl. hilft auchdas Messen mit Multimeter um Schwankungen zu erkennen,
ist aber mehr Kaffeesatzlesen.
Naja ganz so heiß wie Rufus die Sache sieht ist es dann meistens zum Glück doch nicht. Ich habe schon mehrmals Mainboards mit diesem defekt wieder hingebogen. Im übrigen wurden diese billig Elkos von Asrock sogar noch vor einem Jahr verbaut. Bis jetzt hatte ich vor allem solch ein Fehler bei Mainsborads für den AMD Sockel A XP+ Prozssor gehabt. Bei meinem eigenen Mianborad, was jetzt gute 4-5 Jahre alt sein dürfte von Leadtek sind die Kondensatoren vor ca. 2 bis 3 Jahren ausgefallen. Da ich damals keine Lust hatte neue Elkos zu bestellen griff ich also in meine Bastelkiste und habe entgegen aller Warnungen Standardelkos 105° reingebaut. Bei zwei Elkos hatte ich nichtmal den richtigen Typen vorrätig und nährte mich notgedrungen dem Wunschwert durch die Prallelschaltung mehrer Elkos an. Eingeschaltet - lief auf anhieb wieder, alle Fehlerscheinungen waren verschwunden (spontane Abstürze, Tasturausfälle etc.). Durch diesen Erfolg, mit solch unprofessionellen Einsatz habe ich inzwischen für einige Kumpels ähnliche Mianborads repariert. Keines der von mir Reparierten Mainboards ist bis heute ausgestiegen, was mich bei den Standardelkos ja selbst verwundert. Ursprünglich war es eben nur eine Notlösung, die zur Dauerlösung wurde. Vor gut einem Jahr baute ich mir mit einem alten Sockel A Athlon einen neuen Rechner zusammen. Dabei kaufte ich mir für 30 EUR die letzte Sockel A Serie von Asrock, sogar schon mit SATA. Daraus wurde dann mein Heimserver mit Fastplatten im Raid 5 Betrieb. Suse 10.1 rauf, Samba, Apache, LDAP etc. lief alles super. Vor einem halben Jahr kam dann per Mail von meinem server die Meldung, dass eine der damals neugekauften Festplatten ausgestiegen sei. Also Festplatte raus und an anderen Rechner ran, Diagnosetool rüber - alles super, keine Fehler.. also wollte ich nochmal alle Steckverbindungen prüfen und sah mir dabei das MB mal genauer an.. und siehe da: Sämtliche Elkos um den SATA Controller waren aufgeblät. Was nun? Solange der Domainserver nicht läuft war an ein ordetliches Arbeiten in meinem Heimnetz nicht zu denken... also wieder in die bastelkiste gegriffen und Standardelkos verbaut. Seither läuft der Server im Dauerbetrieb wieder rund. Wenn die Elkos das nächste mal aussteigen, kommt halt ein neuer her. Also es muss nicht immer nur Low-ESR sein, mit etwas Glück geht auch mit Standard und selbst dann noch, wenn man die wildesten Kostruktionen veransteltet.. nur Garantie würde ich darauf nicht geben, also für mich selbst - ok, für einen Kumpel - ok, gegen Geld für einen Kunden jedoch nicht.. das klappt vielleicht 20x gut und einmal gehts schief und wenn dann mit dem MB auch noch der Prozessor oder die Graka oder so abraucht, dann will ich mich nicht vor einem Kunden restfertigen müssen...
...netbandit's Erfahrungen kann ich nur bestätigen ! Meine persönliche Methode/Erfahrung: Auf einem alten PIII-Mainboard waren die Elkos ausgelaufen (Rechner stand schön eingekeilt in einem winzigen Computerfach - wohl Hitzetod...) Da die Kontaktierung der Multilayer-Platinen schonmal bei mir Probleme machte, habe ich die Elkos ohne Lötkolben ausgehebelt (Kontaktstifte lösen sich aus dem Elko-Körper, der sich dann abziehen läßt). Anschließend die Elko-Kontakte in Ruhe angeschliffen mit 'nem Dremel (sonst hält kein Lötzinn darauf). Dann den Ersatzelkos (normale 105°) die Beine so weit wie möglich kürzen und mit reichlich (!!) Lötzinn auf den "alten" Kontaktstiften befestigen. ...geht wieder einwandfrei !
"Eigentlich" sollen da meist Low-ESR-Typen hin, die sich weniger durch ohmsche Verluste erwärmen (wegen der hohen Ströme, war glaub ich das Hauptargument), aber die Erfahrung zeigt, dass die originalen (low-ESR-)Elkos auch nicht länger halten. Hier wurde auf ähnliche Weise ein P3-Mainboard repariert, ich weiß nur nicht, ob das noch im Betrieb ist, war es nach der Umbauaktion mit Standardelkos jedenfalls noch ein paar Jahre.
Die billigen Dinger sind nur für 85°C spezifiziert, haben außerdem einen höheren ESR. Die 105°C Typen sind teurer und haben einen kleineren ESR.
Du meinst die "normalen" 105°-Typen (die von Reichelt oder so) sind schon welche mit geringerem ESR?
>Du meinst die "normalen" 105°-Typen (die von Reichelt oder so) sind >schon welche mit geringerem ESR? Das wäre natürlich eine Erklärung dafür, dass diese Elkos in den ganzen Rechnern noch nicht den Geist aufgegeben haben...
Die Temperaturverträglichkeit ist von der Spannung abhängig. 105°C normalerweise bei 40V und 85°C bei 63V (z.B.). So gab es damals SICOREL an.
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