Hallo, Ich habe soeben in Wikipedia etwas über die Funktionsweise und Aufbau von Tiefsetzstellern gelesen. Als Anwendungsbeispiel wurde z.B. das Erzeugen von kleineren Spannungen (12 V, 5 V) aus 24 V (LKW, Industrienetzteile) erwähnt. Was ich jetzt nicht so genau nachvollziehen kann, warum man ausgerechnet dafür ein Tiefsetzsteller bauen muss!? Man könnte doch einfach eine Spannungsquelle (Transformator, Gleichrichter) bauen, welches direkt die 12V liefert, dabei ohne eine DC-DC Wandlung vorzunehmen... was spricht hierfür dagegen? best thxs, Alex
"Tiefsetzsteller" Das dürfte die ungebräuchlichste Bezeichnung für einen Abwärtsregler sein. Die Begründung für die Existenz von Abwärtsreglern hast Du doch schon selbst gebracht: Man hat eine Spannung A, benötigt aber eine niedrigere Spannung B. Der primitive Weg des Linearreglers wird aus Effizienz- und Wärmegründen vermieden ("Verheizen"). Wie stellst Du Dir die Funktion eines Netzteiles mit Gleichspannungseingang genauer vor?
Wenn keine Steckdose vorhanden ist, muss man wohl DC-DC wandlen (zb. Batterie).
Ok jetzt klingelts bei mir langsam ... :-) Ich konkretisiere mal mein Problem: Ich habe eine Gleichspannungs- quelle, welches Ausgangsseitig 30V@5A liefern kann. Diese will ich jetzt zwischen 0 und 30V varieeren oder regeln können. Dazu bräuchte ich doch im einfachsten Fall einen Tiefsetzsteller (ok ein Linearregler ist noch einfacher, den will ich aber -wie rufus schon sagt- aus wärmetechnischen Gründen nicht haben). Bezüglich der Dimensionierung der Spule im Tiefsetz- steller müsste ich folgende Formel anwenden: L= 1/(deltaI) * (Ue-Ua)* Ua/Ue * 1/f hierbei sind: Ue = Eingangsspannung vom Abwärtswandler Ua = Ausgangsspannung vom Abwärtswandler deltaI = Welligkeit des Laststroms 1/f = Abtastfrequenz Will ich nun am Ausgang 30V haben (also Ausgangsspannung genausogroß wie die Eingangsspannung), so liefert mir die Formel das Ergebnis für die Induktivität L=0 ??? Was mache ich falsch? Wo liegt der Denkfehler? Vielen Dank im Voraus, Alex
L=0 passt doch. Wenn Eingang = Ausgang, brauchts auch keinen Energiespeicher, sondern ein Stück draht.
Hallo! @rufus: Ich mag den Begriff "Tiefsetzsteller" auch nicht. Aber er wird nach wie vor verwendet, auch an Unis. @Alex: Ein Schaltnetzteil muß für den "Worst Case" dimensioniert werden. Dabei legt der Entwickler fest, was als "Worst Case" zu gelten hat. (Beispiel: Computernetzteile müssen soweit ich weiß so große Kondensatoren haben, daß sie eine oder auch zwei ausfallende Netzhalbwellen überbrücken können, ohne daß der Rechner abgeschaltet wird.) Vorteile eines Abwärtswandlers: - Wirkungsgrad bis über 90 % möglich - hohe Ausgangsströme möglich: Beim Längsregler sind Eingangs- und Ausgangsstrom immer gleich. Wer also an einem 0-30 V - Längsregler 1 A bei 5 V ziehen will, VERBRÄT (30-5) V * 1 A = 25 Watt. Bei nicht ausreichender Kühlung würd das der LM317 z. B. gar nicht mitmachen. Ein Abwärtswandler mit 80 % Wirkungsgrad kann aus 30 V, 1 A 30 * 0,8 = 24 Watt sekundär machen, das wären bei 5 V sekundär dann fast 5 Ampere! Nachteile: - Viel größerer Aufwand - Als Anfänger steht man vor einer Riesenwand - EMV-Probleme - ... Hilfreich ist vielleicht die Seite http://schmidt-walter.fbe.fh-darmstadt.de/snt/snt_deu/sntd_pdf.html (Weitere Erklärungen) und http://schmidt-walter.fbe.fh-darmstadt.de/smps/smps.html (Dimensionierung von SNT) Noch ein paar Dinge dazu: Die Idee, eine stellbare Spannung mit einem Abwärtswandler hinter einem Netztrafo zu erzeugen, macht Sinn. Ich selbst habe vor ein paar Wochen so ein Gerät aufgebaut: http://www.pauliunterstrom.de/haupt/elektro-div/SNT/LN-1.htm (Leider sind die Erklärungen noch nicht ganz vollständig.) Dazu muß ich aber sagen, daß ich mich monatelang in die Materie eingearbeitet habe, und trotzdem noch so gut wie am Anfang stehe! Das ist ein sehr, sehr weites Feld. Das komplette Gegenteil von AVRs (nämlich Plug&Play, zum Glück wars bei mir so...) Ohne eigenes Oszi kann man eigentlich nur Bausätze nachbauen. Auf jeden Fall mit Billigbauelementen anfangen, denn zu Beginn wird einiges durchbrennen! (Das ist genausoschlimm wie das Gegenteil, nämlich daß gar nichts geht. Irgendwo dazwischen liegt der grüne Bereich :-) ) Ehrliches Fazit: Wenn Dein Interesse an Leistungselektronik eher "peripher" ist, baue keinen Schaltregler, du wirst dich nur ärgern. (Ausnahme: Bausatz) Wenn du es drauf anlegst, und dich in die Materie einarbeitest, eröffnet sich dir ein riesiges Anwengungsfeld. Viele Grüße und frohes Schaffen, Stefan.
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