Hallo, wenn man sich bewirbt, möchten ja viele Firmen, dass man ihnen zusätzlich einen Bewerberbogen ausgefüllt mitschickt. Da stehen so Fragen drin, wie * Sind sie verschuldet? * Liegen Pfändungen vor? * Mitglied in einer Gewerkschaft? * Ist ihr Ehepartner berufstätig? * Sind sie Mitglied der Scientology? * Geburtsdatum der Kinder * Wurden sie in den letzten Monaten ärztlich untersucht? * Entbinden sie den Arzt von seiner Schweigepflicht? Beim besten Willen, aber ich halte das schon für sehr extrem. Das kommt ja schon fast einem Offenbahrungseid gleich. Haltet ihr diese Fragen für angemessen? Muß man die tatsächlich beantworten? Jens
Man muss es nicht. Bei einigen (zB Geburtstag der Kinder) bin ich mir nicht ganz sicher, aber sowas wie Scientology, ärztliche Untersuchungen etc muss definitiv nicht beantwortet werden. Ich weiß, dass es sogar Fragen gibt, auf die man bewusst lügen darf. ZB bei der Frage an eine Frau, ob sie in der nächsten Zeit Kinder plant. Vermute, dies trifft auf einen Teil deiner genannten Fragen auch zu. Ob dies auf alle deine Beispielfragen zu trifft, kann ich nicht sagen. Besonders den Punkt mit der Entbindung von der Schweigepflicht finde ich sehr kritisch. Dem würde ich auf jeden Fall nicht zustimmen. Ich wage aber zu bezweifeln, dass VIELE Firmen, einen solchen üblen Fragebogen verschicken. Wenn die Jobaussichten nicht ganz so schlecht aussehen, würde ich dem entsprechenden Personaler sofort, mit Hinweis auf den Fragebogen, auffordern meine Bewerbungsunterlagen zurückzuschicken.
>Ich wage aber zu bezweifeln, dass VIELE Firmen, einen solchen üblen >Fragebogen verschicken. Die Fragen wurden einem Bewerberbogen entnommen, den ich vorgestern per Mail erhalten habe. Zugegeben, es war der erste, der nach Gewerkschaftstätigkeit, Entbindung der Schweigepflicht sowie Geburtsdatum der Kinder gefragt hat.
Ich hab so den Eindruck, dass diese umfassenden Informationen gerade auch der Familienangehörigen dazu dienen sollen, den Bewerber bis ins kleinste zu durchleuchten zumal sich ein amerikanisches Unternehmen dahinter verbirgt. Wäre schon denkbar, oder?
Ich denke aber nicht, dass sie das machen, um einen evtl terroristischen Hintergrund zu erkennen, falls du das meinst. Das wird eher so eine Wal Mart mäßige Unterdrückung der Mitarbeiter sein: - keine Gewerkschaften! - krank? Was ist das? - als Kind etwa Windpocken gehabt? Sowas können wir nicht brauchen! - macht dein Frauchen schön den Haushalt? Wenn nicht, du denkst ja wohl nicht daran, auch nur einen Tag Erziehungsurlaub zu nehmen! - deine Kinder sind noch Säuglinge? Die könne sich doch wohl aber 8 Stunden am Tag selbst versorgen, oder? - Schulden? Kannst du etwa nicht mit Geld umgehen? Das einzige auf das ich mir keinen Reim machen kann, ist die Scientology Frage. Wenn die aus Sicht des Unternehmens "voll cool" sind, wäre es gut, wenn du Mitglied bist, andersrum halt nicht. Also ich würde es mir GANZ stark überlegen, ob ich mir weiter Mühe mache dort angestellt zu werden. Das muss schon so ein Spitzenjob sein, den ich nie wieder in meinem Leben kriegen würde, damit ich überhaupt nur mit dem Gedanken spielen würde. Denke aber, die vernünftigste Entscheidung wäre dort nicht anzufangen. Selbst wenn du denen mit dem Fragebogen die Hucke volllügst, wird sich deren Verhalten nach deiner Einstellung ja nicht ändern. Ich würde mich nicht auf ein entspanntes Arbeiten einstellen!
>Schick das doch mal anonym an Spiegel oder Stern TV.
Sollte dieser Beitrag kein Witz sein, sollten o.g. Zeitschriften davon
wirkli ch in Kenntnis gesetzt werden.
Soweit ich weiß, ist die Frage nach der Zugehörigkeit zu einer
Gewerkschaft bei Einstellungsgespräcken nicht zulässig und darf vom
Bewerber falsch beantwortet werden.
Ob Fake oder nicht: Laßt euch nicht zur Schnecke machen!!!
Grüße,
Stefan.
Naja, ich glaube nicht, dass der Spiegel sich dafür so interssiert. Sowas neues ist das jetzt auch nicht! Es gibt immer mal Berichte bei den einschlägigen Stellen darüber, dass Bewerber auf diese Art und Weise ausgequetscht werden.
Erst mal vielen Dank für eure Einschätzungen. Eine weitere Frage ist, in welcher Krankenkasse man ist und ob man die Absicht hat, diese in nächster Zeit zu wechseln. Eigentlich kein Problem, nur hatte ich diese Frage auch noch nie in so einem Bewerberbogen. Was will denn der Arbeitgeber mit dieser Infomation anfangen?
Er will wissen, ob man bereit ist in eine günstigere KK zu wechseln. Das bedeutet für ihn geringere Lohnnebenkosten. Ist zwar keine schöne Frage, aber die kann ich aus Arbeitgebersicht nachvollziehen. Die Frage ist nur, ob man trotzdem eine Chance hat, wenn man sagt man will bei seiner teureren Kasse bleiben.
Nun ich denke, dass viele dieser Fragen sehr privater Natur sind und auch wenn sie für den Arbeitgeber von interesse sein könnten haben sie ja nichts mit dir als Arbeiter/Angestellten im Allgemeinen zu tun und gehen für meinen Geschack zu tief in die Privatsphäse... Ein Arbeitsgeber der als Bedingung für eine Einstellung die Beantwortung der Fragen (egal ob wahrheitsgemäß oder durch "Notlügen") vorraussetzt zeigt damit ja eine bestimmte Ausrichtung, wie er seine Arbeitsnehmer sieht... als Humankapital und nicht als Mensch mit Privatsphäre. Das mag ja durchauis legitim sein für einen Arbeitsgeber einen Arbeitnehmer so zu betrachten, spricht allerdings nicht dafür, dass die Arbeitsatmosphäre dort besonders gut ist oder? Denn solch ein Arbeitsnehmer möchte nur die Arbeitskraft für sien Unternehmen und legt keinen Wert auf den Menschen, der diese leistet. Sobald es eine Möglichkeit gibt diese Arbeitsleistung von der menschlichen Seite zu trennen wird er sie nutzen... Daher würde ich folgendes Vorschlagen: Entweder ist es dir egal ob dein Arbeitsgeber dich als Menschen oder bloß als Humankapital betrachtet, dann beantworte die Fragen wie du denkst und hoffe, dass du den Job bekommst. Wenn du jedoch lieber als Mensch, so wie du nunmal bist, wahrgenommen werden willst, dann solltest du den Bewerbungsvorgang zwar Fortsetzen doch die Fragen die dich stören nicht beantworten. Wirst du daraufhin angesprochen, die restlichen Fragen auch noch zu beantworten, weist du auf die Privatsphäre hin. Falls es nicht klappt suchst du dir eben eine andere Firma, die dich als Menschen sieht. Ich vertrete nunmal die Meinung, dass kein Mensch ein Roboter ist und damit gibt es die Arbeitsleistung nicht für "lau" und genauso wie man bei einer Maschiene mit dessen Produktionsspezifischen Vor- und Nachteilen leben muss, sollte dich dein Areitgeber eben so nehmen wie du bist, mit deinen Stärken und Schwächen. Ein Arbeitgeber der deine Arbeitsleitung und Qualifikation wirklich schätzt, der akzeptiert dich so und ein Arbeitgeber der meint, dass Arbeitleistung und Qualifikation austauschbar ist, der wird dich dann unter umständen ablehnen - aber will man wirklich bei solch einem Arbeitsgeber arbeiten? Nicht wenn es Alternativen gibt und dank Wirtschaftsaufschwung gibt es ja inzwischen bei in einigen Bereichen zum Glück wieder genug Alternativen.
Hallo, mit der KV kommt nach meiner Erfahrung ziemlich oft vor. Du musst Sie ja eh nennen, damit der Arbeitgeber die Zahlungen machen kann... Lohnpfändungen muss der Arbeitgeber auch wissen, daher ist die Frage glaube auch zulässig. Alle anderen Fragen, soweit sie nicht unmittelbar zur Arbeit gehören, sind nicht zulässig...Können daher auch falsch beantwortet werden. Allerdings wenn man z.B. bei der kath. Kirche anfängt, ist die Frage nach Scientology berechtigt und muss dann wahrheitsgemäß beantwortet werden! Dasselbe Spiel mit der Gewerkschaft...Nur wenn man bei einer Gewerkschaft anfangen will ist diese auch berechtigt... Allerdings ist die Frage nach der Schweigepflicht der Hammer. Also ich würde echt überlegen bei einer solchen Firma anzufangen...Aber hängt natürlich immmer von den Alternativen ab... Gruß Christoph PS: Es werden in Bewerbungsgesprächen manchmal rechtswidrige Fragen gestellt, um zusehen ob man den Mut hat zusagen das man diese Frage nicht beantworten will und aufs BGB verweist...Von einer zukünftigen Führungsperson kann man das durchaus erwarten, dass dieser nicht einknickt...
* Sind sie verschuldet? - Nein, ich habe nebenher ein paar Pferdchen laufen. * Liegen Pfändungen vor? - Nein, den Typen lasse ich nicht rein, habe einen Pitbull. * Mitglied in einer Gewerkschaft? - Ja, ich bin Vorsitzender meiner eigenen, von mir gegründeten, Gewerkschaft zur Aufdeckung illegaler Fragetechniken in Firmen * Ist ihr Ehepartner berufstätig? - keine Ahnung, zu meiner alten habe ich keinen Kpntakt mehr und die neue kenne ich ja erst 2 Tage. * Sind sie Mitglied der Scientology? - nein, ich habe es nicht so mit Wissenschaften * Geburtsdatum der Kinder - 14.5.2017 und 23.8.2021 * Wurden sie in den letzten Monaten ärztlich untersucht? - nein, der Artz sagt, daß man mir nicht mehr helfen kann und das Therapien keinen Sinn mehr machen würden * Entbinden sie den Arzt von seiner Schweigepflicht? - in dringenden Fällen ja - sind Sie so ein Fall ? ---------------- Ausserdem noch folgende Infos über mich, die Sie vergessen haben zu erfragen: Meine Lieblingstonart in P-moll Meine Lieblingssportart ist: Chefs verspotten undKollegen anschwärzen Ich esse am liebsten : Kaninchen in Rotweinsosse, besonders , wenn ich die Kanickel selber totgehauen oder überfahren habe Ja, ich stehe auf perverse Sexpraktiken, wie z.B. sich dabei in Augen schauen und Lichtanlassen Nein, ich habe noch nie eine Verurteilung wegen Diebstahls in einer Firma bekommen, da man mich nie erwischt hat Nein, ich fahre nie zu schnell, nur manchmal zeigen die rot eingekreisten Schilder am Strassenrand meine Geschwindigkeit falsch an
Einige dieser Fragen tauchen auch bei einer Sicherheitsüberprüfung auf (Geheimhaltungsdingsbums). Dabei geht es dann "nur" darum, ob man Angriffspunkte für Spionage bietet. Die Frage mit der Gewerkschaft braucht man aber nicht beantworten. (Den Bewerberbogen könnte man auch einer solchen Vereinigung zukommen lassen...)
Für erlaubte bzw. nicht erlaubte Fragen siehe http://www.bewerbungsmappen.de/links/Arbeitsrecht_Uebersicht/arbeitsrecht_uebersicht.html insbesondere die Folgen 10 bis 12. Dort sollte eigentlich alles erklärt sein.
> http://www.bewerbungsmappen.de/links/Arbeitsrecht_...
Danke für diesen Link, eine sehr interessante Seite.
Psychologische Gutachten und Gentest...nicht zu fassen, das sowas
offensichtlich gemacht wird.
Selbst die deutsche Flugsicherung macht solche Gutachten nicht, und
Fluglotse ist wohl eine Mörderjob in Sachen Belastungsfähigkeit und
Multitasking.
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