Hallo, ich habe einige Fragen zu einer Schaltung: Die Bauteilwerte sind hier nicht so wichtig. Es handelt sich um eine Verstärkerbrücke mit Ansteuerung. Die beiden Optokoppler werden invertiert zueinander angesteuert. An dessen Pins 5 und 8 muss jeweils die Versorgungsspannung anliegen, mit der das Gate geschalten werden soll. Wenn mich nicht alles täuscht, ist hier eine Bootstrapschaltung aufgebaut. Ich habe in Wikipedia nachgeschaut http://de.wikipedia.org/wiki/Bootstrapping_%28Elektrotechnik%29 allerdings ist dies nicht die gleiche Schultung. Ich habe hier noch ein Z-Diode. Für was brauche ich diese Schaltung genau? Kann mir wer in kurzen Stichpunkten beschreiben (so ähnlich wie in Wikipedia) was der Reihe nach passiert wenn zum Beispiel T2 leitet und dann T1 angesteuert wird. (Mit Potentialen und Kondensatorladungen). Welche Aufgaben haben die Bauteile? Ich bin für alle Tipps dankbar!
Also, ich fang mal an, zu erzählen, was ich da so sehe. Erst die untere Hälfte: R18, R17 und D2 bilden eine Konstantspannungsquelle für die für T2 genötigte Gate-Source-Spannung (typisch 10 bis 12 V, dies sollte die Durchbruchspannung von D2 sein). R17 und R18 hätte man auch als Einzelwiderstand realisieren können, dann wäre aber vermutlich auf Grund der hohen Versorgungsspannung von 150 V die Verlustleistung zu hoch geworden. So verteilt sich die Leistung auf zwei Widerstände. C26 säubert die Spannung von eventuellen Störungen, ist aber wohl nicht wirklich wichtig. Den Sinn von D3 verstehe ich überhaupt nicht. Sie ist vielleicht deswegen da, weil sie auch in der oberen Häft der Schaltung vorhanden ist. Ein positives Signal an Low_in bringt über den Strombegrenzungs- widerstand R12 die LED im Optokoppler zum Leuchten. Je nach Eingangspegel leitet entweder der obere oder der untere Ausgangstransistor des Optokopplers. Leitet der untere so ist die Gate-Source-Spannung an T2 nahezu 0, so dass T2 sperrt. Leitet der obere, so beträgt UGS ca. 10 V (s. o.) und T2 leitet. R14 dient dazu, den Stromstoß beim Umladen der Gate-Kapazität von T2 zu begrenzen und mögliche Schwingungen auf der Gateleitung auf Grund der Kapazität und der Leitungsindiktivität zu dämpfen. Nun zur oberen Hälfte: Das meiste ist gleich wie in der unteren Hälfte. Der einzige Unterschied liegt in der Erzeugung der Gate-Source-Spannung. Zwischen dem Massesymbol über dem Mosfet und der Source des Mosfets liegen nun keine konstanten 150 V wie in der unteren Hälfte an, sondern eine Spannung die zwischen +150 V und -150 V hin und her springt, je nachdem welcher der beiden Mosfets gerade leitet. Leitet T2, so wird C25 - begrenzt durch D1 - auf etwa 10 V aufgeladen. Leitet T1, verhindert D6, dass C25 anders herum aufgeladen wird. Solange T2 hin und wider leitet, bleibt C25 geladen und liefert die für T1 benötigte Gate-Source-Spannung. Die relativ kleine Ladung in C25 ist für diesen Zweck vollkommen ausreichend, da der nur durch Leckströme der umliegenden Komponenten und die sehr kurzen Stromstöße am Gate beim Einschalten von T1 entladen wird. T1 und T2 bilden einen Gegentaktausgang, an dem je nach Eingangspegel an Hi_in und Low_in eine Spannung von +150 V oder -150 V anliegt.
Danke für deine Antwort - hat mir sehr geholfen - super ausführlich und sehr verständlich - dankeschön
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