Hallo liebe Wissenden! Ich: Begnadeter Bastler, kann mit Lötkolben umgehen, kann Schaltpläne lesen und nachbauen, bin mir über die Funktion der "normalen" elektronischen Bauteile im klaren, sehe mich aber außerstande, Schaltungen abseits von allereinfachster TTL-Logik selber zu entwickeln. Problem: Ich hab mir ein Haus gekauft - eine alte, stillgelegte Dorfsparkasse. Massiver Umbaubedarf, ein Hausbus-System kann ich da noch problemlos "nebenbei" installieren (womit ich erst mal nur die Verkabelung meine). Projekt: Zunächstmal geht's mir nur um eine automatische Beschattung der riesigen Süd-West- und Süd-Ost-Fenster-Fronten mit Schutz der Markiesen vor zu hohen Windgeschwindigkeiten. Also in etwa: Wenn Innentemperatur > [22°C] Und Schalterstellung neutral (also nur wenn ich je nach Laune nix anderes Vorgebe) Und direkte Sonneneinstrahlung [Licht-Sensor] Und Windegeschwindigkeit < [5 m/s] Dann Markiese runter Wenn Windegeschwindigkeit > [5 m/s] Dann Rolläden runter Wenn Windegeschwindigkeit > [5 m/s] Dann Markiese hoch Naja, so ungefähr jedenfalls. Da es ingesamt um drei Markiesen und neun Rolläden geht helfen mir die Fertig-Lösungen der Markiesen-/Rolladenhersteller nicht wirklich weiter bzw. sind in der Summe für jedes einzelne Fenster viel zu teuer und zu unflexibel. Mehr ist zunächst mal nicht geplant (Licht etc. kann ich auch von Hand schalten, da halte ich persönlich eine Bussteuerung für übertrieben. Das soll keine Wertung sein, wer sowas haben will, der soll es sich ruhig zulegen). Allerdings ist mir schon klar, das der Appetit beim Essen kommt, von daher will ich die ganze Sache schon großzügig = einigermaßen Zukunftsicher/Erweiterbar dimensionieren. Wobei ich damit erst mal nur die Verkabelung (also die "Drecksarbeiten") meine, wenn ich später bei einer extremen Erweiterung (beispielsweise Heizungssteuerung) die eigentliche Steuerung austauschen muss, ist das akzeptabel. Angedacht ist erst mal ein großzügig bemessener Bus überall dahin, wo evtl. mal Schalter oder Geräte sein könnten und großzügig Leerdosen für Schalter/Sensoren/Aktoren. Ein oder zwei Kilometer Klingeldraht kosten ja nicht die Welt (wobei ich sicherheitshalber Leerrohre geplant habe). Problem: Eigentlich hab ich absolut Null Ahnung . . . :D Frage: was würdet ihr mir für meine derzeitigen Wünsche für ein System empfehlen? Nach meinen Recherchen der letzten paar Stunden scheint EiB oder SPS für meine derzeitigen Vorstellung hoffnungslos oversized (und auch zu teuer) zu sein, bei der Siemens Logo bin ich mir nicht so ganz darüber im klaren, ob das wirklich ein Bussystem mit Aktoren vor Ort ist, oder ob ich zu jedem zu schaltenden Gerät eine Last-Leitung legen muss. Eine Steuerung über einen kleinen Linux-Rechner halte ich auch für recht interessant, allerdings muss ich gestehen, das ich da noch nicht mal weiss, wo ich anfangen soll . . . ;) Irgendwelche Anregungen/Vorschläge? Kann mir vieleicht jemand eine (private) Webseite empfehlen, auf der jemand (s)ein ähnliches Projekt ausführlich - idealerweise mit Verdrahtungs-/Schaltplänen - beschrieben hat? Heissen Dank für alle Tipps! Ach ja: Der Vollständigkeit halber: Mein Häuschen ist ein vollständig unterkellerter Bungalow - also nur eine Etage. Ich hab eh vor, den größten Teil der Verkabelung (Strom, Satellit, Netzwerk, Telefon, Boxen etc.) unterflur in abgedeckten Kästen im Boden zu versenken, jeweils mit Kabeldurchführung senkrecht nach unten in den Keller, dort liegen dann die Kabel in Schienen offen unter der Decke. Von daher kann ich jederzeit mit geringstem Aufwand nachverdrahten, sollte sich die Notwendigkeit ergeben.
Hallo Falk, Hausbussystem sind nicht so dezentral, wie man anfangs glauben mag, da war ich auch auf dem Holzweg. Der Leistungsteil, nennen wir ihn Aktor, sitzt fast immer in der Verteilung. Es ist billiger, dort mehrere zu bündeln, als an jeden Rolladen oder jede Lampe den Bus zu legen und ein Elektronikkästchen zu setzen. Auch hat man die Verlustleistung dort wohl besser im Griff. Alle zu steuernden Verbraucher und auch geschaltete Steckdosen sind also einzeln (mit eigenen Leitungen bzw. Phasen) in die nächstgelegene Verteilung zu führen. Paradoxerweise hat man im Bushaus so mehr Kupfer statt weniger wie im Auto. Bei den Eingängen (Sensoren) kann es schon eher nach echtem Bus aussehen. Da gibt es Module für in der Wand, an die man mehrere Schalter/Taster anschließen kann. Dann hat man nur ein durchlaufendes Buskabel zu den Schalterplätzen. Wenn Du dich noch nicht festlegen willst, dann bau so wie der Vater eines Freundes von mir es damals in der 70er Jahren gemacht hat, der nun ohne es zu wissen ein potentiell perfekt bustaugliches Haus hat: Alle Verbraucher zentral zur Verteilung, aber auch die Klingeldrähte aller Taster. Dort hat er seinerzeit ganz viele Eltako-Stromstoßschalter gesetzt, einige Verknüpfungen mit Relaisschaltungen gebaut. Wenn man das heute renovieren/nachrüsten wollte könnte man dort die Taster auf breite Eingangsmodule legen, die Verbraucher an Ausgangsmodule, fertig. Alles weitere ist Software, jedes System wäre einsetzbar.
mein Fovorit: www.IPsymcon.de older http://www.lcn.de preiswert und ausbaufähig Anderes: http://hauscomputer.gmxhome.de/ http://www.fendtbus.com/default.htm http://www.iuse.org/ http://www.rs485-hausbus.de.vu/ http://users.skynet.be/DCI_Site/dcibus_e.html http://web.mac.com/tostmann/iWeb/Web-Site/House%20Unit.html http://www.thelastinstance.de/elek/project03_3.phtml Ein einfaches aber gutes Projekt von Jochen: Beitrag "HAUSBUS MEINE VERSION RS485 Atmel max485" Wenn man alles fertig hat, kann es so funktionieren: http://media.putfile.com/WizardsofWinter-SM
Einen wichtigen habe ich noch vergessen: X10 http://www.intellihome.be/deutsch/homeautomation.asp?menu=1
Hallo! Bis hierhin erst mal heissen Dank! Jörg wrote: > Alle zu steuernden Verbraucher und auch geschaltete Steckdosen sind also > einzeln (mit eigenen Leitungen bzw. Phasen) in die nächstgelegene > Verteilung zu führen. Paradoxerweise hat man im Bushaus so mehr Kupfer > statt weniger wie im Auto. Jo, das hab ich mir zwischenzeitlich mit einem Freund (der auch gerade baut) auch überlegt. Jeden Schalter, jede einzelne Lampe, jede einzelne Steckdose und jeden einzelnen sonstigen Verbraucher mit seiner eigenen Leitung zu einem zentralen Kasten in den Keller legen. Dann kann man dort zusammenschalten, wie man lustich ist. Und später mit einem "normalen" Schalter auch mal ne Steckdose schalten. Oder mit Eltakos einen zentralen "Verschußzustand" definieren (Alles überflüssige aus und Rolladen runter, wenn ich das Haus verlasse - vieleicht noch nicht mal mit einem handbedienbaren Schalter, sondern vollautomatisch mit einem Schalter im Schloß der Haustüre). Oder, oder, oder . . . Hat vor allem den riesengroßen Vorteil, das ich die Grundfunktionen Markiese und Rolladen erst mal mit ner handvoll Eltakos, die man billigst auf ebay schiessen kann, realisieren kann und die eigentlich gewünschte vollständig programmierbare Lösung erst mal verschieben kann. Schließlich hab ich in der Bude noch mehr als genug zu tun ;) Vielen Dank erst mal für diesen ausgeprochen konstruktiven Vorschlag! der andere Gesichtspunkt wrote: > http://hauscomputer.gmxhome.de/ Den find ich ja auch klasse. Ne olle DOS-Muschel lässt sich aus meiner Altmetall-Kiste auf jeden Fall noch zusammenstellen. Irgendjemand 'ne Ahnung, ob das auch in einem Fenster unter Win95 oder so läuft? Denn dann könnte man die ganze Sache auch via VNC fernsteuern, bei genügend Mut zum Risiko sogar übers Internet. Das wär doch was - wenn's so richtig warm wird, eine Stunde vor Feierabend zuhause schon mal die Klimaanlage über's Web anwerfen :) Weitere nützliche/witzige/kluge Anregungen/Vorschläge/Kommentare?
@Falk, "Das wär doch was - wenn's so richtig warm wird, eine Stunde vor Feierabend zuhause schon mal die Klimaanlage über's Web anwerfen :) Weitere nützliche/witzige/kluge Anregungen/Vorschläge/Kommentare?" Ja und genau das habe ich - und andere - vor zu entwickeln. Nur nicht mit soner alten-lauten-stromfressenden DOS Büchse, sondern mit nem kleinen,leisen,stromsparenden embedded Linux Rechner. Naja und das System soll gefälligst selber merken, wenn ich nach Hause unterwegs bin und das entsprechende Wohlfühlklima schaffen ;-) Lies einfach den Thread unter dem hier - also: Beitrag "Hausautomatisierung mit Embedded Linux" Gruss Mario
Wie wärs mit ner WAGO 750er? Nette SPS mit Ethernetschnittstelle (oder andere) ;-)
Es schadet nicht, wenn man sich über eine zukünftige Haussicherungsanlage auch gleich mal Gedanken macht. Das heißt: Jedes Fenster, jede Tür erhält einen (oder zwei) extra Kabelzuführung(en) (vierdrähtig) für einen Reedsensor (Fenster OFFEN) und eventuell einen Glasbruchsensor. Bewegungssenoren innen in den gefährdeten Bereichen (Kellerfenster, abgewandte Türen usw.), Temperatursensoren, Rauchmelder, Gassensoren usw. könnten auch noch irgendwohin. Und wenn man "Wohlfühlklime" bracht, erfordert die Temperaturerfassung und -regelung auch noch einpaar Kabel. Mein Haus ist auch ein Bungalow, voll unterkellert. Nachträglich läßt sich so ein Kabel schön aus dem Keller durch den Fußboden führen, aber schlecht an ein Fenster heranführen ohne die Wände neu zu schlitzen. Ach, noch was: Video - und Audio-Verkabelung nicht vergessen. 6qmm-Lautsprecherkabel einer 7.1-Anlage sehen freiliegend häßlich aus und die Videoleitung aus der Garage muß ja auch irgendwo zum TV oder Monitor. Blackbird
Noch eine Anmerkung zum einzeln-in-die-Verteilung-verdrahten: Da muß man kein Kupfer-Bergwerk aus Einzelstrippen bauen, es reicht ja wenn die Phasen ankommen. Mein Elektriker hat da mit recht hochpoligen Kabeln gearbeitet, die in den einzelnen Räumen zu einer Unterputz-Verdrahtungsbox führt. Dort laufen dann auch die diversen Verbraucher des Raumes zusammen. In der Box wird alles wie erforderlich zusammengeklemmt, danach muß man an die Box nicht mehr ran und sie kann im Putz veschwinden.
Hallo Jörg, der von dir vorgeschlagene Unterputzabzweigkasten darf lt. VDE-Vorschrift nicht eingeputzt werden. Klemmstellen müssen sichtbar und ohne Aufwand zu erreichen sein. Gruß Christian
"der von dir vorgeschlagene Unterputzabzweigkasten darf lt. VDE-Vorschrift nicht eingeputzt werden." Das heisst aber nur, dass man den Deckel öfnnen können muss. Da darf aber ganz normal drübertapeziert werden, so dass sie unsichtbar sind. Gruss Axel
Stimmt, die Boxen stecken auch nicht völlig im Putz, der Deckel schließt damit ab und wurde teilw. übertapeziert.
>bei der Siemens Logo bin ich mir nicht so ganz darüber im klaren,...
Schau Dir doch mal die Easy von Möller an. Oder allgemein die
Steuerrelais von Möller.
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