Hallo, in meinem Keller gibt es Steckdosen - leider weiß ich nichts über die Installationsweise meines Vorgängers (Querschnitt, Länge der Leitung, ...). Ich kenne nur die Sicherung an der alles hängt. Aber ob dass ein Fachmann dimensioniert hat???? Das ganze läut vom 1. Stock in den Keller, gezogen durch unerreichbare Kanäle/Rohre/etc. Frage: Wie krieg man raus wieviel Leistung ich da max. ohne Gefahr ranhängen kann. Konkret geht es darum einen Kondenstrockner im Keller aufzustellen... Eine "Neuverdrahtung" wäre sehr aufwendig und scheidet zunächst aus. Gibt es da Messverfahren? Wie heißt das? Wer macht das? Bin für Tipps dankbar...
Das Messverfahren heisst VDE0100 Prüfung, im speziellen Fall Schleifenwiderstandsmessung. Dabei darf dein Spannungsfall auf der Leitung nicht mehr als 3% betragen. Gute Meßgeräte können auch den Rs zwischen L und N messen.
3% Spannungsabfall @ Nennlast Trockner - oder bei welcher Belastung?
Dumm gefragt: Ist das Messverfahren wirklich sinnvoll ? Selbst bei 0,1mm² kann man 10A drüber jagen, ohne dass man mehr als 3% Spannungsabfall bekommt: Die Länge des Kabels muss nur ausreichend kurz sein.
Die korrekte Dimensionierung und Absicherung einer Leitung ist gar nicht soo einfach. Es muss die Verlegeart berücksichtigt werden(aufputz, unterputz, Häufung, Umgebungstemperatur), es müssen die max. 3% Spannungsabfall vom Zähler zum Verbraucher eingehalten werden und schliesslich müssen auch die Abschaltcharateristik der Automaten (B,C,D usw) so gewählt werden, dass diese beim Kurzschluss innerhalb einer bestimmten Zeit abschalten. Dazu muss der Schleifenwiderstand und damit der Kurzschlussstrom mitberücksichtigt werden. Selektivität der Automaten ist dann auch noch zu berücksichtigen. Wenn das alles passt, hast du eine korrekt dimensionierte Leitung (bei üblichen Umständen und für 16-A-Automaten ist das durchaus 2,5²)
das ist ja dass Problem... ziemlich komplex... Frage ist nur immer noch wie ich bei unbekannten Daten sicherstellen kann, dass da nicht irgendwann die Socken trocken sind, aber dafür dann das Haus abfackelt.
Ich behaupt mal, das kann nur ein Fachbetrieb mit den entsprechenden Messmitteln. Wenn du so einen hinzuziehst, informier dich vorher, was der zu messen hat und stell dich daneben- ansonsten wird mit einer Glühlampe mal kurz der FI getestet und dafür gibts dann das e-check-Siegel :D Ansonsten halt mal den Querschnitt, die geschätzte max. Länge, die Sicherungsart und die Leistungsaufnahme des Trockner ermittlen, daraus kann man zumindest abschätzen, ob die Leitung für den Kondenstrockner reicht. Verlegeart wird halt(gehäuft) im Kanal sein, das ist eher ungünstig...
>Verlegeart wird halt(gehäuft) im Kanal sein, das ist eher ungünstig...
Aus Interesse: Warum ist das ungünstig?
Es geht dabei vor allem um die Wärmeabfuhr für die Leitung. Im Putz ist sehr gut, auf Putz bisschen schlechter und Freiluft recht übel. Kanal hat zusätzlich das Problem, dass so ziemlich keine Frischluft ran kommt->Lufttemperatur im Kanal wird steigen. Wenn du bei Google die Suchworte elektroinstallation und verlegearten eingibst, kriegst du auf dem ersten Link ein pdf von ABB, wo die entsprechende Tabelle drin ist. Soweit ich weiss, gelten die Werte dann für eine max. CU-Temp von 70°C, was das Isolier-PVC wohl auch über längere Zeiträume übersteht. Steigt die weiter, wird das Zeug mit der Zeit brüchig. Und wird ein Kurzschluss nicht rechtzeitig abgeschaltet, schmilzt das Zeug natürlich auch.
Okay, sowas hatte ich mir schon gedacht. Aber für eine spätere Erweiterbarkeit etc. ist eine Verlegung in PVC Rohren doch vorteilhafter, oder?
Die 3% Spannungsfall lassen sich auch mit 0,1qmm erreichen, das ist wohl richtig, nur liegt der Strom dann bei wenigen mA. Die 3% beziehen sich nach TAB übrigens auf den Abschaltstrom des vorgeschalteten Überstromschutzorgans. << (bei üblichen Umständen und für 16-A-Automaten ist das durchaus 2,5²) Durchaus, wenn der Leitungsweg die 15m überschreitet. Da die Installation vom Vermieter übergeben wurde, muss sie in der Regel den Bestimmungen der VDE0100 genügen. Viel interessanter ist die Frage ob sie noch irgendwohin abzweigt, oder direkt in den Keller geht. Wenn Du mit dem Schleifenwiderstand zwischen L und N einen Spannungsfall von < 3% bei Nennlast Deines Wäschetrockners errechnen kannst, passen auch die Abschaltzeiten und -stöme alle übrigen Daten.
<< Es geht dabei vor allem um die Wärmeabfuhr für die Leitung. Im Putz ist sehr gut, auf Putz bisschen schlechter und Freiluft recht übel. >> Komisch! In meinen Tabellen hat Gruppe E immer noch die höchste Dauerstrombelastbarkeit und den kleinsten Minderungsfaktor.
>> >> (bei üblichen Umständen und für 16-A-Automaten ist das durchaus 2,5²) >>Durchaus, wenn der Leitungsweg die 15m überschreitet. Ne, auch dann ,wenn die Leitung nen Meter lang ist... Für die Auslegung der Leitung und Absicherung sind eben 3 Kriterien zu erfüllen, und die 3% sind nur eine davon.
>> Es geht dabei vor allem um die Wärmeabfuhr für die Leitung. Im Putz >>ist >>sehr gut, auf Putz bisschen schlechter und Freiluft recht übel. >> >Komisch! In meinen Tabellen hat Gruppe E immer noch die höchste >Dauerstrombelastbarkeit und den kleinsten Minderungsfaktor. Mae Culpa... Ist halt doch schon ne Weile her ;)
tex wrote: > Die 3% Spannungsfall lassen sich auch mit 0,1qmm erreichen, das ist wohl > richtig, nur liegt der Strom dann bei wenigen mA. Nein ! Rechne noch mal: 3% Spannungsabfall bei 230V sind 6,9V. Bei 10A wären das maximal 0,69Ohm die das Kabel haben darf. Bei 0,1mm² sind das etwa 3,8m. Deiner Definition sind also 0,1mm² geeignet, wenn sie kürzer als 3,8m sind. Wobei man ja die Länge halbieren muss, da es auch den Rückweg gibt, also 1,6m.
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