Hallo, ich habe gestern an einem alten Elektromotor "eine geschossen" bekommen. Vorweg: der Motor wurde darauf hin sofort ausser Betrieb genommen! Naja, auf jeden Fall hatte einer der Wicklungen einen Schluss aufs Gehäuse - (wobei ich nicht verstehe warum die Sicherung nicht ausgelöst hat!?) Fi sitzt keiner davor. Als ich dann den Motor berührte wars dann schon heftig, hatte noch gute 10min später einen leichten Schmerz und dieses Kribbeln im Arm. Was ich mich nun Frage ist, wie lang hätte die "Einwirkzeit" des Stroms sein müssen, damit ich enrnsthaften Schaden nehme? - der Motor läuft eigentlich mit 380 bzw. 400V - gegen den Fußboden hat eine Wicklung ja aber nur 230V. D.h. 230V bei einem Körperwiderstand mit 3K ergibt das 76mA - (Den genauen Widerstand hab ich gestern nicht gemesen, aber ich glaube irgendwo mal gehört zu haben dass das ein Durchschnittswert ist, oder!?) Da ich jetzt auch mal gelernt habe dass 75mA schon zu Herzkammerflimmern und dem Tod führen können, frage ich mich "wieviel Glück" ich gehabt habe? - die Zahlen habe ich gerade nochmal bei Wiki nachgeschaut und decken sich mit dem, was ich mal in meiner Ausbildung gelernt habe - was ich aber nicht weiß ist, wie lange muss der Strom auf den Körper einwirken bis etwas schlimmeres passiert? - Gibt es hier Richtwerte oder irgendwelche offiziellen Angaben? Ich denke ich hatte eben auch Glück dass wahrscheinlich nicht die gesamte Spanmnung am Gehäuse lag, die Wicklung selbst hatte wahrscheinlich auch noch einen Widerstand so dass ich vielleicht 100-150V abbekommen habe. Kurios ist es aber schon, der Motor lief nichtmehr, bestromt war er aber, als ich anschließend den Durchgangs aufs Gehäuse gemessen habe, zeigte mein Multimeter 0 ohm an!
Mit sowas sollte man nicht leichtfertig umgehen. Das kann auch Spätfolgen nach sich ziehen ==> ein Arztbesuch ist anzuraten, erst recht wenn das im betrieblichen Umfeld passiert ist (Stichwort Berufsgenossenschaft, Versicherung).
ich weiß! die Pumpe war bei uns in der Firma und war sehr alt - ich wurde dann eben nur angerufen dass die nicht mehr läuft und dass ich doch mal dannach schauen soll. Wer die angeschlossen hat oder wie alt sie ist weiß ich nicht. Ich habe mich eben auch auf den Schutzleiter verlassen den es dann aber nicht gab - was alleine schon Grund genug für mich gewesen wäre, die Pumpe still zu legen. Umso mehr ich darüber nachdenke, desto mehr denk ich eben dass ich richtig Dussel hatte. Es ist zwar nicht dass erste mal das ich einen Schlag bekommen (hab wahrscheinlich schon drei oder vier mal zuvor in meinem Leben einen Stromschlag aus dem Netz bekommen), aber gestern hatte ich eben richtige Schmerzen - deswegen die Frage nach der Dauer eines Stromschlages bis Probleme entstehen. Ich habe mich beim hin knien mit der vollen Handinnenfläche auf dem Motor abgestützt - hatte also eine rel. grosse Übergangsfläche und könnte eben auch nicht sofort die Hand wieder weg ziehen da ich mich ja darauf stützte
Geh lieber mal zum Arzt, soweit ich weis wird bei solchen Zwischenfällen eine EKG bzw. Langzeit-EKG gemacht. Ich hab auch schon mal hier und da eine gepfeffert bekommen, aber das hat danach keine anhaltenden Schmerzen hinter sich hergezogen.
Hallo, der Widerstand mit 3000 Ohm scheint mir sehr (zu) klein zu sein, falls man nicht gerade gut leitende Ein-/Austrittsstellen am Körper hat. Miss mal mit dem Ohmmeter z.B. zwischen Hand-Hand: Du wirst vermutlich bei trockenen Händen um 100k .. 300k liegen, unter 50k ist eher unwahrscheinlich (bei "normalen" Körperbedingungen). Man geht aber vorsichtshalber immer von den schlechteren Werten, also kleinem Widerstand aus... Zur Schädigung: Stromstärke + Einwirkungsdauer (+Stromweg durch den Körper) bestimmen die Schädigungswirkung. Faustregel: 20mA ab 1000ms sind lebensgefährlich. Hier (oder im Roboterforum) gab es schon einmal eine Diskussion darüber. Ein Diagramm zum Zusammenhang I, t findest Du im Buch "Physik für Gymnasien", Cornelsen-Verlag, das ist aber sicher aus VDE- oder anderen Quellen. Also, weiter VORSICHT ...
Was Netbird geschrieben hat ist völliger Schwachsinn. Der Körperwiderstand liegt im Bereich von 1000-3000 Ohm. Die Werte vom Multimeter sind irrelevant, weil mit einer niedrigen Spannung gemessen wird. Bei 230 V spielt der hohe Hautwiderstand keine Rolle mehr.
>Die Werte vom Multimeter sind irrelevant, weil mit einer niedrigen >Spannung gemessen wird. Bei 230 V spielt der hohe Hautwiderstand keine >Rolle mehr. Falls das stimmen sollte -- wo kann man das nachlesen?
Hallo, nach Stromunfällen ist eine 24-stündige Überwachung auf der Intensivstation üblich! Hierzu google + 'stromunfall intensivstation'. Glaube zwar, dass diese Empfehlung von vielen Elektrikern ignoriert wird, fühle mich moralisch verpflichtet, das zu äußern...
also mit dem Multimeter habe ich auch 10k - aber wie Martin bereits sagt, durch die höhere Spannung wird der Hautwiderstand kleiner - so steht es im Wikipedia und so habe ich es auch vor gut 10 Jahre in meiner Ausbildung gelernt. Aber was da genau passiert weis ich nicht, theor. müsste ja dann die Oberhaut "verbrennen dass der Widerstand geringer wird, oder? Bzw. wie wird der Widerstand geringer wenn die Oberhaut nicht beschädigt wird! stimmt das mit den 100ms!? <- Das wäre meine eigentliche Frage!
Netbird wrote: > der Widerstand mit 3000 Ohm scheint mir sehr (zu) klein zu sein, falls > man nicht gerade gut leitende Ein-/Austrittsstellen am Körper hat. Miss > mal mit dem Ohmmeter z.B. zwischen Hand-Hand: Du wirst vermutlich bei > trockenen Händen um 100k .. 300k liegen, unter 50k ist eher > unwahrscheinlich (bei "normalen" Körperbedingungen). Man geht aber > vorsichtshalber immer von den schlechteren Werten, also kleinem > Widerstand aus... Ich würde eher noch niedriger gehen: Die paar 100kOhm die man misst, sind inklusive der Haut. Ab etwa 100V bricht diese durch und dann ist der Widerstand schnell um einiges kleiner. Es gibt bei sowas aber noch einen anderen Faktor: Den Widerstand zwischen Körper und Erde. Je nach Fußboden und Schuhwerk liegt dieser bei einigen kOhm bis zu mehrere MOhm. Teppich und PVC Boden isolieren meist sehr gut. Ebenso Gummischuhe. Dann fließt meist nur ein kapazitiver Strom, den man erst bei einigen kV spürt (ist mir selbst schon mal passiert). Beton oder gefließte Böden sind dagegen recht gut leitfähig. Man spürt bereits einige 100V. Das habe ich alles schon selbst erlebt. So wirklich schlimm ist dass aber nicht, da der Strom meist sehr gering ist. @ thorsten Deiner Beschreibung nach, würde ich vermuten, dass du mit der anderen Hand oder ähnlichem an einem geerdeten Metallteil warst. Also die vollen 230V abbekommen hast. Sowas ist wirklich heftig. Da würde ich dann auch mal den Arzt aufsuchen. Alleine schon wegen den Versicherungstechnischen Gründen in der Firma.
Hallo, viele Beiträge hier sind richtig! - Der fließende Strom hängt vom Körperwiderstand und den Übergangswiderständen (Hautwiderstand/ -zustand, Eintrittsfläche, Fußboden/Schuhe ...) ab. Für den Körperwiderstand habe ich hier die Angaben Hand-Hand ca. 650 Ohm, Hand-Fuß ca. 1300 Ohm. - Es ist richtig, dass der Hautwiderstand bei Stromeinwirkung drastisch abnehmen kann, z.B. durch verbrennungen oder die wirkende Spannung, wie hier bereits gesagt wurde. - Zum Zusammenhang Stromstärke- Einwirkungsdauer habe ich eine Tabelle gefunden bei http://www.vetter-online.de/download/1000V.pdf in 8.2 auf S.15. Dort ist ein weiterer Literaturhinweis: EG-Report 479, Kapitel 2 (habe aber noch nicht nachgelesen). Mein Hinweis auf die Messung mit dem Ohmmeter könnte "verharmlosend" wirken, das war nicht beabsichtigt! Ich gehe beim Thema Sicherheit bei el.Strom im Zweifel immer vom schlimmsten Fall aus, also SEHR GROßE VORSICHT!!! MfG
Wie Eric oben schon geschrieben hat: Langzeit-EKG ist fällig! Im übrigen hast du, falls du eine Einweisung bekommen hast, bzw. 'Elektrotechnisch eingewiesenes Personal' bist, die 5 Sicherheitsregeln 1. Freischalten 2. Gegen Wiedereinschalten sichern 3. Spannungsfreiheit feststellen 4. Erden und Kurzschließen 5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken nicht beachtet. Also wegen Berufsgenossenschaft brauchst du dir keinen Kopf mehr machen, die ist da aus der Verantwortung. Wenn du nicht unterwiesen bist würde ich deinem Chef mal Feuer unterm Hintern machen.
Gehe einfach zum Arzt und fertig. Evtl. kannst du ja sogar Schmerzensgeld bekommen, war ja ein Arbeitsunfall bei zudem fehlerhafter Installation.
Hatschi wrote: > Evtl. kannst du ja sogar > Schmerzensgeld bekommen, war ja ein Arbeitsunfall bei zudem fehlerhafter > Installation. Das funktioniert aber nur, wenn thorsten nicht unterwiesen wurde. Dann kann sein Vorgesetzer Ärger bekommen, ansonsten war es seine eigene Schuld, denn an einem defekten Gerät zu arbeiten und einfach mal den Anschluss als richtig anzunehmen, ist fahrlässig.
Vorausgesetzt er hat den überhaupt schon zum arbeiten angefangen. Wenn man beim öffnen oder Berühren des Schaltschrankes/Pumpe einen Schlag abkriegt kann man kaum von fahrlässig oder "Nichtbeachtung der 5 Sicherheitsregeln" sprechen. BTW ist meines Wissens das 24h-EKG-Vorschrift.
also verklagen will ich eignetlich niemand und ich möchte hier niemanden die Schuld in die Schuhe schieben. Ich selbst bin mir aber auch nicht sicher ob ich fahrlässig gehandelt habe. Ich habe noch nicht angefangen zu arbeiten, ich hatte gerade die Werkzeugtasche abgestellt und wollte erst einmal nach einem Typenschild am Motor schauen bevor ich Anfange, und dan hats dann auch schon geschossen. Danke netbird, genau sowas hab ich gesucht da mir die Einwirkzeit des Stroms doch recht lang vorkam (gekrampft hab ich noch nicht!) Naja, auf jeden Fall hab ich heute mittag noch im Krankenhaus angerufen und die Situation erklärt, die meinten dann dass ich doch mal zu einem EKG vorbei kommen soll was ich dann auch getan habe. Gesehen hat man nichts und aufgrund der Tatsache, dass ich heute und gestern mittag/abend keine Schmerzen mehr hatten, liesen sie mich wieder nach hause gehen - mit dem Vorbehalt dass ich doch gleich anrufen soll wenn doch noch etwas wäre (Herzrasen, zu hoher Puls ect.)
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