Mir ist schon mehrmals aufgefallen, dass manche Entwickler unbenutzte Eingänge oder Enable Eingänge von Logikbausteinen über Widerstände auf VCC bzw. GND hängen. Muss man das tun? Bei mir funktionierts nämlich auch ohne... Warum macht man so etwas? Zum Strom begrenzen? Wie dimensioniert man diese Widerstände bei einem üblichen 74HC Gatter? Ist das nötig, damit die Eingangsschutzbeschaltung funktioniert? Baut man eine Schutzbeschaltung mit antiparallelen Dioden braucht man ja auch einen Widerstand zum Begrenzen des Stromes. Fragen über Fragen...
Das hatte unser Lehere alter Schule auch noch so gemacht und behauptet, die Widertände seien unbedingt nötig. Ich halte das für Blödsinn. Mag sein, dass 1973 die TTLs noch so empfindlich waren, dass die Widerstände gebraucht wurden. Bei CMOS fliesst ausser zum Laden der Gates sowieso kein Strom. Falls die Pegel an den besagten Anschlüssen beim Ein- oder Ausschalten allerdings schneller oder langsamer als die Betriebsspannung hoch/runterfahren, sind die Widerstände unbedingt nötig! Gruss rayelec
Den zweiten Teil deines Postings habe ich nicht ganz verstanden... Wann kann dieser Zustand eintreffen?
Wenn aus irgendwelchen Gründen die Versorgungsspannung zusammenfällt, bevor der Pegel an einem Eingang 0 ist, dann fliesst massiv Strom in den Pin hinein, da dann die Schutzdioden leitend werden. Umgekehrt (Signal da, bevor Betriebsspannung oben) gilt natürlich dasselbe. Deshalb braucht es in diesen Fällen die Widerstande zum Schutz. 1mA ertragen die meisten Eingangsstufen problemlos. Gruss rayelec
Hm... interessante Diskussion. Ich denke aber dass viele von diesen (moderneren) Bausteinen schon interne Pullups/Pulldowns besitzen, denn letztlich geht es hier ja um einen externen Pullup/Pulldown. Da koennte das Datenblatt wohl im Einzelfall Aufschluss darueber geben. Interessanter duerfte wohl die Frage sein, was passiert, wenn man Eingaenge erst garnicht beschaltet, ob die dann "undefiniert" sind oder einen festen Zustand annehmen - mit nem internen Pullup/down waere das ja gewaehrleistet... gibt es da Meinungen? Michael
Bei allen mir bekannten CMOS-ICs schreiben die Hersteller ausdrücklich im Datenblatt "Unused Inputs must be held high or low. They may not float." Wenn der Baustein bereits intern Pullups enthalten würde, wäre diese Fußnote überflüssig. Insofern hat der Lehrer der alten Schule absolut Recht. Bei den alten TTLs war das nicht nötig, da dort ein Strom von teilweise mehr als 1 mA fließen musste, damit das Gatter reagierte. Für eine Bastellösung mag es bequem sein, wenn man z.B. das eine nicht benutzte NAND im 74HC00 unbeschaltet lässt. Da die Bausteine aber recht schnell sind, können sie schon einiges an Störungen abstrahlen, wenn sie durch unbeschaltete Eingänge ins Schwingen geraten. Beispiel: Ein alter 74132 (TTL 4 NAND mit Schmitttriggereingängen) (bei dem beide Eingänge mit dem Ausgang direkt verbunden sind) mit einen 10cm langen Draht am Ausgang stört im Umkreis von 3m den Radioempfang auf ca. 100 MHZ. Hat man in 20 sec auf einem Steckbrett aufgebaut. Das sollte man bedenken, wenn die nächste Leiterbahn nur wenige mm entfernt liegt!
@rayelec: und damit diese Dioden nicht kaputt werden, weil die halten ja auch nicht alles aus brauch ich einen seriellen Widerstand am Eingang oder? Ist der Eingang auf VCC gelegt scheint mir das sinnvoll, aber braucht man den für GND auch?
Unbeschaltete Eingänge direkt auf VCC oder GND legen, ohne Widerstand. Der Widerstand hat keinerlei Funktion und ist reine Geld-, Zeit- und Platzverschwendung.
Hi, wenn die Schaltung und das Programm zueinander passen stimmt das mit der "...-verschwendung" vielleicht. Was aber, wenn das Programm mal ein Update erfährt, Fehler enthält oder Ähnliches. Dann kann es durchaus passieren, dass der falsche Pin high/low wird, und dann raucht was ab. Als Sicherung vor Programierfehlern haben die Widerstände dann doch noch ihre Berechtigung. Sollte ich falsch liegen, dann bitte erklären warum. Aus fEhlern wird man klug.... Gruß Fred
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