Hallo, seit einiger Zeit bekomme ich vermehrt Angebote von sogenannten Consultingfirmen auf der Arbeit. Darin wird einem dann verklickert das diese Firmen Leute bzw Ingenieure suchen die dann beim Kunden eingesetzt werden sollen. Meine Frage: Wie ist dieser Begriff "Consulting" eigentlich definiert? Sind das Vermittlungsfirmen die versuchen Ingenieure für andere Firmen abzuwerben oder sind das Dienstleister, die die Leute dann selber einstellen und diese dann nur "ausleihen"? Hoffe hier hat jemand Erfahrung und kann mir da mal auf die Sprünge helfen. Gruss Christian
>Sind das Vermittlungsfirmen die versuchen >Ingenieure für andere Firmen abzuwerben Eher selten. >oder sind das Dienstleister, die >die Leute dann selber einstellen und diese dann nur "ausleihen"? Consulter sind in der Regel Dienstleister, also Firmen, die nicht unbedingt etwas anfassbares herstellen, sondern Kontakte haben oder über besonderes (Fach-)Wissen verfügen. Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Consultant Häufig produzieren sie heisse Luft und lassen sich das gut bezahlen.
Okey...dann weiss ich wie ich bei dem nächsten Angeboten du handeln habe ;) Danke für die Hilfe Rahul
> Wie ist dieser Begriff "Consulting" eigentlich definiert?
Labersäcke die alles besser wissen, aber vom Tuten und Blasen keine
Ahnung haben. Ähnlich wie BWLer, PR-Fuzzis usw.
Also es gibt Consultants und Contractors, beide Externe einer Firma. Waehrend der Consultant die grossen Rechnungen schreibt, das Lob eines Durchbruches einheimst, mit dem Chef essen geht und natuerlich keine Verantwortung uebernimmt, schreibt der Contractor die kleinen Rechnungen, macht die schlecht bis unbezahlten Uberstunden, kriegt die Pruegel wenn was nicht geht und er darf waehrend der Arbeit ueber den Mittag noch rasch einen Fischburger reindruecken. Dh man sollte unbedingt schauen zu den Ersteren zu gehoeren.
Ich sehe immer zu, daß ich bei den Firmen sitzen, die BEAUFTRAGEN und nicht bei denen, die BEAUFTRAGT WERDEN. Damit kann ich den Zulieferen, die mit Contrators arbeiten, immer schön in den Arsch treten.
Also wenn ich schon so einen Blödsinn lese wie den von Unbekannter: "Labersäcke die alles besser wissen, aber vom Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Ähnlich wie BWLer, PR-Fuzzis usw." dann kommt mir echt die Galle hoch. Ja, ich bin das, was man gemeinhin als "Consultant" bezeichnet. Auf Deutsch auch Berater oder Unternehmensberater. Zwar kein BWLer, sondern Physiker, aber ansonsten wohl das Gleiche. Um es mit mit seiner Vulgärsprache auszudrücken: Ich werde konsultiert, wenn im Unternehmen keiner "vom Tuten und Blasen keine Ahnung" hat. Genau dann bringe ich denen das bei. Und natürlich kostet das, oberflächlich betrachtet, sehr viel Geld und manch einer versteht das nicht. Wenn aber so ein ahnungsloses Unternehmen Knowhow in Kürze braucht und nicht hat, so ist es trotzdem viel billiger, als jemanden dafür zu suchen und dann für einen begrenzten Zeitraum einzustellen. Jemand mit solchem Spezial-Knowhow würde das als Angestellter mit Zeitvertrag sicherlich nicht unter 500.000 Euro pro Jahr anfangen, wenn überhaupt. Ich kann verstehen, wenn hier im Forum oft solche Vorurteile auftauchen. Wenn man liest, wie niedrig die Gehälter der "einfachen" Ingenieure hier im Forum im Vergleich zu einem Berater sind, dann kann da schon schnell Frust aufkommen, wenn man sein Gehirn nicht einschaltet. Es steht aber auch jedem Ingenieur frei, sich Spezialwissen anzueignen und das dann auf eigene Rechnung frei zu verkaufen und dann mit 500.000 im Jahr anstatt mit lausigen 50.000 nach Hause zugehen. Leider wird das allzu häufig vergessen.
Ich hatte mich mal bei so einer Consulting Firma beworben und erhielt eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Dieses sollte in einem Hotel stattfinden, doch leider konnte ich diesen Termin nicht wahrnehmen und bat um Verschiebung, was auch gelang. Das Gespräch sollte nun in einer anderen Stadt wieder in einem Hotel stattfinden und da habe ich meine Bewerbung zurückgezogen. Das ganze machte auf mich keinen seriösen Eindruck. Diese Consulting Firma hatte massenhaft Stellen in diversen Jobbörsen geschaltet und ich hatte mir mittels Google Earth mal die Konzernzentrale angesehen. Es war ein kleines Haus in einem reinen Wohngebiet eines Frankfurter Stadtteils.
@Jürgen (Gast), so ganz unschuldig ist die Beraterbranche an den Vorurteilen nicht. Ich habe in den letzen 9 Jahren sowohl mit McKinsey als auch ATKearney zu tun gehabt, und zwar als Mitarbeiter der diesen Leuten Auskunft geben musste, um die firmeneigenen Prozesse zu „optimieren“. Diese Leute mögen für sich durchaus intelligent sein. In den beiden Fällen, die ich erlebt habe, wurden Ideen der Mitarbeiter abgefragt, nach Powerpoint transferiert und dann der Hierarchie präsentiert. Das Ende vom Lied war ein ca. 25%iger Personalabbau. Am meisten hat mich iritiert, daß die Berater in der Regel frisch von der UNI kamen. Für eine seriöse Beratertätigkeit hätte ich eher gestandene Leute mit Erfahrung erwartet. Auch wenn das Buch ziemlich tendeziös geschrieben ist, "Nieten in Nadelstreifen" von Ogger gibt trotzdem einige Einblicke in die Beratertätigkeiten. Darf man fragen, welches Spezialwissen Du Dir angeeignet hast.
Sag mal Jürgen welches sogenannte Spezialwissen hast du dir denn angeeignet. Es wäre nett wenn du uns das mitteilen würdest, weil wir wollen natürlich auch so oberschlau werden wie du.
Und dann unter ->Berufsspezifisch * Ingenieure * Unternehmensberater Da haben wir dann auch die Consultants ganz gut im Bild :)
Ich hab auch die Nase voll von C., ähnliche Kategorie wie Anlageberater. Wenn einer ein Business starten will, dann soll er es doch machen. Er könnte sich auch Softwarebüro nennen. Ist für mich synonym zu arbeitslos/auftragslos. Nepper und Hochstabelixe pfuigack.
Auf der letzten Bonding-Messe (Firmenkontaktmesse für Studenten) waren mehr als 1/4 der dort anwesenden Firmen Consulting. Darunter auch größere der Branche. Mit 3 von denen habe ich mich unterhalten. Wenn da ältere Ingeneure wären, die 20 Jahre oder so auf ihrem Gebiet geforscht haben, macht das Sinn. Statt dessen sind junge Betraterteams gefragt. Ich frage mich, was für ein Spezialwissen ein Student, der gerade mit der Uni fertig ist, haben soll? Damit pack ich mich an die eigene Nase.
>Ich frage mich, was für ein Spezialwissen ein Student, der gerade mit >der Uni fertig ist, haben soll? Damit pack ich mich an die eigene Nase. Der macht eine Studie, sprich er sammelt Daten die dann so angeordnet werden, dass das herauskommt was man will. Wie vertickt man den eigenen Leute, dass sie viel zu teuer sind, dass man eigentlich lieber nach Indien oder so auslagern wuerde ? Man macht es nicht. Das gaebe zuviel Widersatand, von Gewerkschaften, von Betriebsraeten usw. Nein, man holt ein junges Team von klug aussehende Leuten, die machen was und am Schluss kommt raus - abbauen. Tja. das sind die Spezialisten, die muessen's wissen. So geht das. Ich bin Beides, Contractor und Consultant, je nach Projekt. Einmal war ich Contractor und hab eine Loesung fuer ein Problem praesentiert, die hat 1000Euro gekostet. In eine Schachtel und weg. Sie haben's nicht gerafft. Dann kam ein anderer Consultant, der hat das Problem aufgebohrt und ein EU Forschungsprojekt fuer 100kEuro draus gemacht. Das gab dann 6 Monate Arbeit, leider nicht fuer micht.
Consultant schipft sich doch heute jeder. Heiss ja auch nur, daß er angesprochen werden darf :-). Ob er auch was drauf hat, zu beraten, muss der Kunde selber entscheiden. Man darf aber davon ausgehen, daß ein Ingenieur etwas drauf hat - ganz anders als Kienbaums und McKinsey oder Ernst&Young: Das sind BWLer und Juristen die das Management verarschen.
Jetzt passt mal Obacht! Ich werde diesen Thread jetzt mal gewaltig auf Länge bringen! Was folgt, könnte, was die Quantität betrifft, fast eine Studie einer Unternehmensberatung sein. Der Beitrag darf anschließend auch gerne wieder gelöscht werden, bevor er Andreas Festplatte sprengt. Und ab geht die Post ... These 1: Einer, der Ahnung hat, wie man Geld gewinnbringend investiert, berät nicht andere, sondern behält sein Wissen für sich und investiert selber. So nach dem Motto: Selber fressen macht fett. These 2: Einer, der Ahnung hat, wie man ein Unternehmen zum Erfolg führt, gründet selber eins und streicht die Kohle zu 100% ein, anstatt bei einer Unternehmensberatung andere reich zu machen. Deswegen finden die Beratungsfirmen kaum Mitarbeiter mit Industrie-, Berufs- und Lebenserfahrung. Diejenigen mit Unternehmergeist machen sich früher oder später selbstständig, die anderen fühlen sich als Angestellte in einem Industriebetrieb besser aufgehoben als in einem Beratungsunternehmen, weil in ersterem der Anteil der Labersäcke und Dummschwätzer tendenziell immer noch etwas geringer ist. Also woher dann den Beraternachwuchs nehmen? Richtig, bei den Hochschulabsolventen und Uni-Institutsmitarbeitern, die gerade ihre Promotion abgeschlossen haben. Diesen armen Teufeln wird in den schillerndsten Farben gebetsmühlenartig das Blaue vom Himmel herunter versprochen: - Ihr werdet raketengleich die Karriereleiter emporschießen. - Ihr werdet in kürzester Zeit auf Firmenkosten die ganze Welt bereisen. - Ihr werdet ständig nur mit den tollsten und einflussreichsten Menschen dieser Welt zu tun zu haben. Und da sie bisher nichts anderes in ihrem Leben gesehen haben, unterschreiben sie natürlich sofort den Arbeitsvertrag. Kurze Zeit später stellen sie fest, dass die Versprechungen nicht einmal gelogen waren: - Sie erklimmen tatsächlich die Karriereleiter. Leider reicht sie gerade mal ca. 20 cm tief in den Rektalausgang ihres direkten Vorgesetzten. - Sie reisen auch viel. Sogar bis ans Ende der Welt. In irgendwelche Käffer, wo sie, fernab von ihrem Bekanntenkreis, monatelang jeden Abend in irgendwelchen trostlosen Hotels dahinsiechen. - Sie haben auch Umgang mit wichtigen Persönlichkeiten. Nämlich mit dem schmierigen Firmenmanager, der die Beratung in Auftrag gegeben hat. Leider interessiert sich der keinen Millimeter für ihre Arbeit, sondern nur für das Ergebnis der Untersuchung, das aber bei der Beauftragung bereits feststand, und eigentlich bei jeder Studie das gleiche ist: "Die Konkurrenzfähigkeit der Firma kann nur durch nachhaltige Umstrukturierung erhalten werden.", was nichts anderes bedeutet, dass 30% der Mitarbeiter auf die Straße gesetzt werden sollen. Nachdem der junge Berater erkannt hat, wie der Hase läuft, würde er gerne einen anständigen Beruf ergreifen. Also bewirbt er sich bei einer bodenständigen Firma, die noch nie externe Beratungsdienstleistungen in Anpruch genommen hat, was von einem immensen Weitblick der Firmenleitung zeugt. Aber genau dieser Weitblick hat zur Folge, dass die Firma eher einen Gewerkschaftler einstellen würde als einen ehemaligen - und dazu noch erfolglosen - Mitarbeiter einer Unternehmensberatung. Bei der nächsten Firma, die bereits Kunde bei Beratungsunternehmen ist, blitzt er ebenfalls ab. Warum? Weil er für die der Exmitarbeiter einer Hurenfirma ist. Diese ist zwar gut genug, Studien zu verfassen, in denen den Firmenmanagern für viel Geld der Schwarze Peter und das nicht existierende schlechte Gewissen für die Generierung von Massenarbeitslosigkeit abgenommen wird. Aber sich mit so einem Menschen das eigene Nest beschmutzen? Da hat selbst diese Firma Skrupel. Was bleibt? Ja, da gibt es doch noch eine letzte Anlaufstelle, wo eigentlich fast jeder genommen wird. Sie heißt Hartz IV. Immerhin ist auch diese Einrichtung in enger Zusammenarbeit mit Beratungsunternehmen entstanden. Diese wären ja schön blöd, wenn sie mit so lukrativen Themen wie der Arbeitslosigkeit nicht zweimal Geld verdienen würden. Da müsste der arme Exberater doch willkommen sein. Aber weit gefehlt: Erst jetzt wird ihm bewusst, dass er seinen Arbeitgeber ja freiwillig verlassen hat. So bleibt leider auch diese Tür für ihn verschlossen. So, bevor jetzt gleich die Tränen fließen, höre ich jetzt lieber mit dem Erzählen auf. Aber aufgepasst: Stattdessen kommen jetzt die absolut genialen Monsterratschläge für euch! Nämlich: Lernt was rechtes und schafft was damit! Und das ist durchaus wörtlich gemeint: Nur wer etwas rechtes schafft, schafft auch Werte, und nur wer Werte schafft, ist auch sein Geld wert. War das nicht weise gesprochen, eh? Ich bin gerade selber perplex ob dieses unglaublichen Geistesblitzes =8-o , aber kann ja mal passieren Und mal ganz ehrlich: So etwas würdet ihr von keiner Unternehmens- beratung der Welt auch nur im Ansatz erfahren! Und bei mir bekommt ihr diese Beratung, von der ihr euer ganzes Leben zehren werden, sogar HUNDERTPROZENT GRATIS! Deswegen bastelt jetzt an euren coolen Mikrocontrollerschaltungen weiter. Ich wünsche euch, dass ihr stinkreich damit werdet :-)
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