Hi, wohin muss ich mich wenden, wenn ich eine Amateurfunk-Lizenz machen will? Wie aufwendig ist das? Muss man nur einen Test bestehen oder sind auch Unterrichtstunden pflicht? Und was kostet der Spass? Danke, John
:
Verschoben durch User
Die Prüfung nimmt dir die RegTP ab. Infos dazu findest du unter www.regtp.de. Grüsse
Erstmal würde ich normalerweise sagen, bißchen OT hier, geh' lieber zur Newsgruppe de.comm.ham. Allerdings ist diese Gruppe in den letzten Jahren mächtig von einigen Trotteln zugemüllt worden, so daß dort echte amateurfunkbezogene Themen mittlerweile schon ziemlich an den Rand gedränt worden sind. :-( Erstens: das Wort ,Amateurfunklizenz' gibt's nur in der Umgangssprache. Offiziell heißt das Teil mittlerweile ,,Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst''. Diese erhält man bei der RegTP nach bestandener Prüfung. Die RegTP findest Du im WWW (http://www.regtp.de/), dort findest Du auch die Dir nahegelegenen Außenstellen, die eine Prüfung abnehmen. Prinzipiell darfst Du aber zu jeder Außenstelle gehen, also nicht nur zu der, die Deinem Wohnort am nächsten liegt. Die zu beachtenden Gesetzlichkeiten findest Du ebenfalls dort, allerdings ist das ringsum einiges. Die Prüfungsgebühren sollten auch da zu finden sein (aus dem Kopf kenne ich sie nicht). An laufenden Gebühren verlangt man nachher von Dir eine sogenannte Frequenznutzungsgebühr (das ist der Anteil am Betriebsaufwand der RegTP, der nicht vom Staat getragen wird, umgelegt auf die einzelnen Nutzergruppen) und eine EMV-Gebühr, die der Deckung der Kosten der RegTP dient, die zur Erkundung und Behebung elektromagnetischer Störungen erforderlich sind und die nicht einem konkreten Verursacher angelastet werden können. Wenn beispielsweise Lieschen Müller einen Fernseher bei Ladi kauft und Dich damit dann später beim Amateurfunk beeinträchtigt, weil die Krücke ein kaputtes Schaltnetzteil hat, dann kannst Du für das Aufspüren dieses Geräts bei Lieschen Müller die RegTP in Anspruch nehmen. Da Lieschen aber kein Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen ist (das Ding hat ein CE-Blemblem drauf und Lieschen hat es im guten Glauben betrieben, daß damit alles in Ordnung sei), werden die Kosten letztlich von allen getragen. Umgekehrt gilt gleiches natürlich, wenn Dein Amateurfunksender die Nachbarschaft beeinträchtigt, Du aber Deine Verpflichtungen ordnungsgemäß eingehalten hast. Die größte Amateurfunkvereinigung des Landes ist der DARC (http://www.darc.de/). Der ist in sogenannten Ortsverbänden organisiert, und es ist im Allgemeinen keine schlechte Idee, beim nächsten dieser OVs mal mit Deinem Anliegen vorzusprechen. Manche Ortsverbände organisieren auch Lehrgänge für eine Prüfung, aber auch die, die sowas nicht selbst machen, können Dir vielleicht Tips geben. Die Mitgliedschaft ist nicht Pflicht für den Amateurfunkbetrieb, aber insbeonsdere, wenn Du am Austausch von QSL-Karten mit anderen Funkamateuren interessiert bist, solltest Dir Dir das ruhig mal überlegen, da dieser Verein seinen Mitgliedern das QSL-Büro mit der entsprechenden internationalen Anbindung zur Verfügung stellt. Man kann die Karten natürlich auch mit der Post versenden, aber das dürfte auf die Dauer auch teuer sein, und nicht jeder Funkpartner wird gewillt sein, die Karten auf dem Postweg zu senden. Der DARC sponsort auch eine Webseite mit einem Online-Lehrgang einschließlich Prüfungssimulation für die Klasse 3 (Einsteigerklasse, Betrieb auf 144...146 MHz und 430...400 MHz mit maximal 10 W effektiver Strahlungsleistung) unter http://www.amateurfunkpruefung.de/ (die Prüfungssimulation geht aber nur mit Internet Explodierer oder altem Netscape). Eine Prüfungssimulation für Klasse 1/2 (zwischen denen seit dem kürzlich international beschlossenen Wegfall der Morseprüfung als Voraussetzung für den Kurzwellenbetrieb nun praktisch kein Unterschied mehr besteht) gibt's unter http://www.online-amateurfunkpruefung.de/ . Selbst wenn Du nicht im DARC bist, solltest Du Dir zumindest unter http://www.darc.de/bandplan/ die Bandpläne mal zu Gemüte führen. Das ist die vom internationalen Amateurfunkverband empfohlene und von den Mitgliedsverbänden für ihre Mitglieder verbindliche Aufteilung der Amateurfunkbereiche für die einzelnen Betriebsarten. Es gehört daher auch für Nichtmitglieder der Verbände zum guten Ton, sich daran zu halten, und wird in der BRD offiziell dahingehend unterstützt, daß (obwohl es formal kein Gesetz ist) die Prüfung Fragen zum zulässigen Betrieb gemäß dieser Bandpläne mit eingebaut hat. Die Prüfung ist mittlerweile für alle Klassen eine ,,Kreuzelprüfung'' (multiple choice, also wie Fahrschule). Bis vor kurzem war Klasse 1/2 noch eine verbale Prüfung, bei der man zu jeder Frage was schreiben mußte. Hat beides Vor- und Nachteile. Theoretisch kann man die multiple choice Fragen auswendig lernen, ohne sie zu verstehen -- allerdings sind es wirklich recht viele. Zum Glück, Amateurfunk soll ja Experimentalfunk sein, so daß man vom Metier doch ein wenig Ahnung mitbringen möchte. Andererseits genügt natürlich ein winziger Schusselfehler bei einer Kreuzelprüfung, daß man eine Frage falsch beantwortet (und manche Fragen bei Klasse 1/2 muß man sich schon wirklich gründlich durchlesen), während in der verbalen Prüfung der Prüfer sehen konnte, daß der Prüfling das Thema verstanden hatte, und gut war's. Inhaltlich orientiert sich die multiple choice Prüfung an dem, was auch zuvor für Klasse 1/2 abgefragt worden ist. Ich habe beide Online-Simulationen neulich mal gemacht und in einem Bruchteil der Zeit beide Prüfungen erfolgreich ,,abgelegt'', auch nach > 20 Jahren Afu-,,Lizenz'', ohne Vorbereitung. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es also nicht so schwer. Meine Frau hat seinerzeit die komplette Klasse 1 Prüfung einschließlich der Morseprüfung innerhalb von 6 Wochen (gemessen am Beginn der Vorbereitungszeit) erfolgreich bestanden. Wir hatten etwas Zeitdruck, der nächste Prüfungstermin der RegTP stand fest, und die Genehmigung wurde für einen Auslandsaufenthalt in St. Petersburg gebraucht. (Gastlizenzen bekommt man generell nur unter Vorlage einer heimatlichen Lizenz. Lediglich bei längerfristigem Aufenthalt kann man im Gastland alternativ dann dort die Prüfung ablegen.) Dabei war allerdings das Erlernen der Morsezeichen für Prüfungstempo 60 ca. 80 % des Aufwandes... (Normalerweise hat man dafür eher 1 Jahr angesetzt.) 73 de DL8DTL
Ich hatte meinen Lehrgang damals beim örtlichen OV gemacht. Das war ein netter Kreis und immer sehr interessant. Mitlerweile habe ich die Lizenz zurückgegeben..... 73 ex DF8VA
> Mitlerweile habe ich die Lizenz zurückgegeben.....
Warum eigentlich? OK, sie wollen jedes Jahr paar Euros dafür, aber
selbst alte Bekannte, die schon seit geraumer Zeit praktisch nicht
mehr QRV sind, geben sie deshalb trotzdem nicht zurück.
>> Mitlerweile habe ich die Lizenz zurückgegeben..... >Warum eigentlich? OK, sie wollen jedes Jahr paar Euros dafür, aber >selbst alte Bekannte, die schon seit geraumer Zeit praktisch nicht >mehr QRV sind, geben sie deshalb trotzdem nicht zurück. kann ich auch nicht ganz nachvollziehen aber es wird bestimmt Gründe dafür geben. Nun ich bin froh das ich, wenn auch nur die kleine Lizenz seit Ende 1995 habe und befasse mich auch (Immerwieder monatlich aufgefrischt durch die Abo's 2er Zeitschriften) nebenher regelmässig damit. In der einen Zeitschrift ist zB. auch ein Kurs mittlerweile im 10. Teil über die Atmel-Controller. Soweit ich weiss gibts den aber auch im Web. Trotzdem das dieses Thema hier etwas OT ist, sind dort immer wieder Bauanleitungen und Beschriebungen (http://www.funkamateur.de/download/down3.htm) zu finden, wie zB. ein RTTY-Monitor oder ein I2C-Bus Monitor, mit Mikrocontrollern und LCD-Display einfachst und genau richtig für den Einstieg. 73 de DG9UBF, Andy in JN49GL
Kleine Ergänzung noch zum Zeitrahmen: Da ich es im häuslichen Umfeld damals irgendwie nicht gebacken bekommen habe, mich regelmässig in Ruhe mit dem Thema zu beschäftigen, habe ich einen dreiwöchigen Intensivkurs besucht. Hat sehr viel Spaß gemacht, weil man sich drei Wochen lang unter Gleichgesinnten nur auf's Hobby konzentrieren konnte und im Schnitt gehen über 90% der Teilnehmer mit der gewünschten und fast alle Teilnehmer mit irgendeiner Lizenz nach Hause. Und es wurde sehr viel Wert auf die Technik gelegt, so dass wirklich etwas hängen geblieben ist, was man praktisch nutzen kann. Ein Jahr später haben die Kenntnisse ohne Auffrischung jedenfalls auch noch für die kanadische Lizenz gereicht... 73 de DK2FL/VE3FLD Frank
>> Warum eigentlich? OK, sie wollen jedes Jahr paar Euros dafür, aber
Naja, ein paar Euro ist leicht untertrieben. Und wenn Du die CW-Taste
so wie ich schon 10 Jahre nicht mehr in der Hand hattest überlegst Du
Dir auch, ob due den Frequenznutzungsbeirtrag wirklich zahlen willst.
Ich rief also bei unserer Aussenstelle der RegTP an und machte mich mal
schlau. Ich konnte dadurch die Lizenz zurückgeben und erhielt im
Gegenzu für 20 eine Zeugnis das Bestätigt daß ich die Prüfung zur
Lizenzklasse 'B' (was ist das eigentlich heute ?) abgelegt habe. Das
heißt, ich kann jederzeit wenn ich mich wieder mit der Materie befassen
will (vielleicht als Rentner, wenn ich jemals einer werden sollte[Hallo
Herr SChröder]), ein Rufzeichen bekommen. OK, dann hab ich
höchtswahrscheinlich 3 Buchstaben im suffix, aber damit kann ich
leben.
Achja, falls jemand Interesse an einer FB33 hat, bitte melden....
73 DD
Beitrag #5418945 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5418967 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.