Hallo, hier im Forum wurden gelegentlich in einigen Beiträgen die Netzgeräte von Statron gelobt. Ich habe mich mal auf deren Internet-Seite umgesehen und bin dann beim "Statron 2229.5" hängengeblieben: http://statron.de/datenblaetter/D5-1.pdf Mit ca. € 310,- liegt es preislich nur ganz knapp über meiner theoretischen Schmerzgrenze von € 300,-. Ich bin Student und somit Hobby-Bastler, habe aber inzwischen schon einige halbwegs brauchbare Geräte zu Hause stehen (20 Mhz/100 MS/sec DSO, 10 Mhz Morphing Waveform Generator, 80 Watt geregelte Lötstation) und bastel in Phasen (wegen des Studiums) sehr gerne mit Mikrocontrollern, aber auch mit analogen Schaltungen. Dann bin ich noch über das Schaltnetzteil "VSP 2403 HE" bei Conrad gestolpert. Eigentlich halte ich ja nicht viel von Conrad-Produkten, aber vom Preis her (269,- Euro) und auch von den technischen Daten her liest sich das auf den ersten Blick für mein (noch) laienhaftes Verständnis von Netzteilen gar nicht schlecht: http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/511140-an-01-ml-LABORSCHALTNETZGE_VSP2403HE_de-en-fr-nl.pdf Wenn ich das richtig sehe, hat das Conrad-Teil laut Datenblatt doch maximal folgende Werte: CV = 40 Volt * (0.04 % + 0.005 %) = 18 mV CC = 6 mA + 6 mA = 12 mA Dagegen das Statron: CV = 40mV + 2 mV = 42 mV CC = 5 mA + 2 mA = 7 mA Falls ich keinen Denk- oder Rechenfehler gemacht habe, ist bei CV also das Conrad-Teil vorne, bei CC dagegen das Statron. Fragt sich nur, ob diese Unterschiede ion der Praxis irgendwie von Bedeutung sind? Die Ausregelzeit finde ich beim Conrad-Teil nicht wieder, beim Statron ist diese mit 100 µS angegeben ist. Kann mich jemand aufklären, ob das ein entscheidendes Argument ist? Ich dachte eigentlich, dass mit CV und CC eindeutig geklärt ist, wie groß die Schwankungen werden können. Warum werden die 100 µS angegeben? Ist das für Profis wichtig, die für was auch immer enorm kurze Ausregelzeiten im mV- bzw. mA-Bereich benötigen? Ich hatte das Netzteil als langfristige Investition für die nächsten Jahre geplant, auch wenn ich momentan vielleicht nicht alle Eigenschaften nutzen werde. Von daher interessieren mich auch Eigenschaften wie die Lebensdauer und die Garantie. Über die Garantie habe ich bei beiden nichts gefunden, lediglich bei Statron steht etwas von Sachmängelhaftung innerhalb von 12 Monaten in den AGBs. Da Garantie für mich immer so etwas wie das Vertrauen des Herstellers in seine eigenen Produkte darstellt, wäre das für mich ein recht wichtiges Argument. Kennt jemand die Garantie-Bedingungen oder kann etwas zu der Lebensdauer der Geräte sagen? Als Vorteil für das Statron sehe ich zunächst das Wendelpoti, die Konvetionskühlung (kein nervender Lüfter) und die Hoffnung, dass ich damit deutsche Arbeitsplätze erhalte (was für mich bei gleicher Leistung durchaus eine Rechtfertigung für einen höheren Preis darstellt). Als Vorteil für das Conrad sehe ich die Programmierbarkeit, bei der Sense-Funktion bin ich mir nicht mal sicher, wofür die jetzt gut ist... Ich tendiere ja eher zum Statron, da ich bei Voltcraft in Punkto Verarbeitungsqualität schon ein paar mal auf die Nase gefallen bin. Die Verarbeitungsqualität sollte beim Statron also schon sehr hoch sein. Die Garantie ist für mich als Student bei dieser Summe aber auch wichtig. Jo, denn hoffe ich mal, dass die Profis hier meinen langen Text kommentieren...haut mal in die Tasten...vielen Dank!
Hmmmm, hat denn hier tatsächlich keiner Ahnung von Labornetzgeräten? Wenn keine Aussagen zu diesen recht speziellen Modellen möglich sind, wie sieht es denn mit anderen Modellen aus? z.B. die Peaktech-Serie von Reichelt...ich finde im Internet nicht einen vernünftigen Erfahrungsbericht oder Test, obwohl die Marke doch schon seit Jahren bei Reichelt verkauft wird und rein statistisch betrachtet der eine oder andere Bastler eigentlich eines besitzen müsste. Oder haben hier tatsächlich alle ausschließlich die Billig-Teile von Ebay (MoonVoice, etc.) bzw. Pollin, weil es sich eventuell gar nicht lohnt, als Hobbybastler ein paar hundert Euro für ein Labornetzgerät auszugeben? Bei einem SNT habe ich bisher immer gehört, dass es zum Einen Probleme mit wechselnden Lasten geben soll (die Ausgangsspannung soll dann "schwingen", wobei die max. Amplitude der Schwingung doch eigentlich aus dem Datenblatt bzw. der Restwelligkeit ersichtlich sein sollte, lediglich die Dauer dieser Schwingung wird wohl so gut wie nie angegeben) und zum anderen die Störungen durch das "Zerhacken" bei bestimmten Projekten (z.B. OPVs?) zu Problemen führen soll. Ist das bei SNTs nach dem heutigen Stand der Technik immer noch so, so dass man von Labornetzgeräten auf Basis von SNTs immer noch generell abraten kann?
Peaktech oder die von Pollin tun sich bzgl. Preis/Qualität nichts. AFAIK sind beide aus China. Bei den von Pollin gibt es in Newsgroups z.T. gute Erfahrungsberichte von den erfahrenen "Alten Hasen". Wenn man länger sucht findet man auch die zugehörigen Schaltpläne.
Du kannst aber zu Peaktech auch hier in den Foren teilweise lesen, dass die Verarbeitungsqualität unter aller Sau ist. OK, mit bisschen Basteln kann man das reparieren, aber es scheint doch schon ,,Marke Billich'' zu sein. Bei unseren Statrons habe ich noch nicht reingesehen, wie sie verarbeitet sind. Ach doch, neulich hatte ich mal. Da hatten sie nämlich bei einem tatsächlich mal den Dezimalpunkt in der Stromanzeige falsch verlötet. Ich hatte dann einen mächtigen Schreck bekommen, als da 5,7 A in ein FPGA hineinflossen... und es wurde nichtmal warm davon. ;-) Sollten ja auch 0,57 A sein. Aber das war die Ausnahme (wir haben einige Teile von Statron hier), und ich habe keine schlechten Erinnerungen bezüglich deren Qualität, dürfte also brauchbar sein. Was bisschen lästig ist ist, dass man zum Einstellen der Strombegrenzung erstmal einen Kurzschluss machen muss, aber sonst sind die Teile solide. Einen Schaltnetzteil würde ich mir nicht unbedingt als Labornetzteil hinstellen. Ich hab' da zu wenig vertrauen, dass sie die Regelung unter allen Umständen sauber hinbekommen. Allerdings kann ein Schaltnetzteil natürlich Sinn haben, wenn man irgendwo eher konstante aber recht hohe Lasten haben will. Batterieladen oder Betrieb einer 12 V/20 W-Halogenlampe mit einem längsgeregelten Labornetzteil ist ziemliche Energieverschwendung. Was auf jeden Fall für Statron spricht ist, dass es ein gestandener Hersteller derartiger Technik ist. Offenbar haben sie sogar die ,,Wende'' brauchbar überlebt.
Kauf' das Statron und nicht den China-Schrott!
Nur so, deren ,,Gerät des Monats'' (ein 2225.2) für EUR 255 willste nicht in Erwägung ziehen?
Was mich am Statron etwas stört, dass die Drehknöpfe nicht gegen versehtnliches Betätigen geschützt werden können. Schnell stößt man mal an und hat dann sicher nicht nur den Feinregler erwischt ;) Abhilfe schafft da zwischenzeitlich eine aufgesteckte Plastiktülle... - nicht schön, aber zweckerfüllend. Frank PS: Aber sonst gut brauchbar
> Warum werden die 100 µS angegeben?
Warum gibt man bei Autos an ob es ein Kombi oder ein Cabrio ist?
Interessiert das einen? :-)
Die Angabe ist eigentlich ein wichtiges Qualitaetskriterium fuer ein
Netzteil. Noch besser waere es ein Photo vom Ossi zu sehen wo man
erkennt wieweit der Ausgang dann ueberschwingt.
Stell dir vor du hast an deinem Netzteil einen Motorregler mit PWM
angeschlossen. Dann hat der jedesmal brutal auf deine Spannung.
Da waere es schon interessant zu wissen wie die sich veraendert.
Auch wenn ich mich nicht gleich bei einem paar us mehr oder weniger
aufregen wuerde, aber es ist schon interessant wenn ein Hersteller
diese Angabe verschweigt.
Um irgendwelche Microcontroller zu betreiben ist sicherlich auch ein
billiges Netzteil vollkommen okay. Bei aufwendiger Analogentwicklung
kann das anders sein. Es muss aber nicht, da es auch sein kann das du
bei sowas (z.B 20Bit AD-Wandler) sowieso nochmal eine eigene Spannungs
regelung auf deiner Platine machst. Ist teilweise Geschmacksache.
Ich wuerde mir aber auf keinen Fall ein Schaltnetzteil holen, ausser
man will wirklich Dinge mit grossem Strombedarf entwickeln.
Diese Netzteile erzeugen immer irgendwelche Stoerungen. Das kann sogar
soweit
gehen das du andere Dinge die garnicht mit deiner Schaltung verbunden
sind,
aber im selben Raum stehen (dein Computer) abschalten musst.
Ausserdem hapert es bei den Chinagurken oft an so
Selbstverstaendlichkeiten
wie guten Potis. Ich hab hier noch so eine Kiste von Voltcraft, wenn
ich da den Regler von 5 auf 9V drehe, kann es passieren das der Ausgang
mal kurz auf 30V springt weil die Potis so schlecht sind. Scheisskiste!
Als armer Student haette ich mir aber ein billiges analoges gekauft und
dann die Fehler ausgemerzt. (z.B durch Einbau anderer Potis, bessere
Ausgangsklemmen, Regelung ueberarbeiten)
Als reicher Ing wuerde ich mir privat ein gebrauchtes Netzteil von HP
oder
aehnliches kaufen.
An Garantie und Schaltplaene wuerde ich uebrigens keinen Gedanken
verschwenden. Netzteile sind so einfach aufgebaut das du es jederzeit
auch so reparieren koennen solltet wenn dein Studium nicht umsonst war.
Fuer ein Netzteil das ohne Luefter auskommt waere ich aber auch bereit
mehr zu bezahlen. Schliesslich gibt es keinen Grund warum du das
Netzteil nicht in 30Jahren noch verwenden solltest und wir wissen ja
alle von unseren
PCs wieviel Wochen so eine §$%§$% CPU-Luefter haelt!
Olaf
Olaf wrote: >> Warum werden die 100 µS angegeben? (Btw., das sind keine 100 µS, das wäre ein Leitwert, sondern 100 µs, damit es eine Zeitdauer wird.) > Fuer ein Netzteil das ohne Luefter auskommt waere ich aber auch > bereit mehr zu bezahlen. Schliesslich gibt es keinen Grund warum du > das Netzteil nicht in 30Jahren noch verwenden solltest und wir > wissen ja alle von unseren PCs wieviel Wochen so eine §$%§$% > CPU-Luefter haelt! Mein Netzteil, das ich mal von einem Freund gekauft habe, macht hier einen Kompromiss: ein hinreichend großer Kühlkörper schafft es im Normalbetrieb bequem, die Verlustleistung durch Konvektion abzuführen. Falls man aber wirklich mal den vollen Strom bei geringen Spannungen braucht, wird per Temperaturüberwachung der (dazumals noch relativ große) Lüfter zugeschaltet. (Wird's noch wärmer, schaltet der Netzteil ab.) Hat den zusätzlichen Vorteil, dass man eine akustische Rückmeldung bekommt, wenn im Bereich mehrerer Ampere Ausgangsstrom die beiden Kabelenden auf dem Basteltisch mal unbemerkt aufeinander gekommen sind. ;-)
Hi, vielen Dank erstmal für die Anregungen, ich werde mir dann definitiv kein SNT kaufen, sondern ein linear geregeltes... @Jörg Wunsch. Am Gerät des Monats stört mich, dass es vermutlich keine Wendelpotis hat und zudem "Zwangsgekühlt" ist. Ich verstehe darunter bis zum Beweis des Gegenteils einen ständig laufenden Lüfter und es wäre schon ein Traum, wenn ich in meiner Studentenbude (1 Zimmer) meine selbst gebastelten Schaltungen dann auch mal zum Testen für einen längeren Zeitraum am Netzteil lassen kann, ohne gleich von einem sirrenden Lüfter in den Wahnsinn getrieben zu werden (z.B. Nachts). Ich weiß ja nicht was mich erwartet, Lüfter können in Punkto Lautstärke leider von "angenehm" bis "folter" so ziemlich alles bereithalten, daher wäre "kein Lüfter" extrem wünschenswert. @Olaf: Der Hersteller gibt doch aber normalerweise an, wie groß die Spannungsschwankung bei 100 % Laständerung maximal sein kann (CV-Wert) und davon würde ich es auch zunächst abhängig machen, ob ich das Netzteil z.B. zum Entwicklen von Schaltungen mit großen Laständerungen einsetzen kann. Ist es für "uns" Bastler denn nun in der Praxis wichtig, ob das Netzteil in 100 µs ausregelt oder in 1 ms? Meine Frage zielte eher darauf ab, ob ich als angehender Hobby-Entwickler mit der Einstellung "das maximal mögliche Schwanken reicht mir als Kriterium, wie lange das Nachregeln dauert interessiert mich eigentlich nicht" weiterkomme, oder ob ich nicht vielleicht doch noch die 100 µs schätzen lerne (von beeindruckenden Oszilloskop-Kurven im Vergleich zum Regelverhalten von billigen Chinakrachern mal abgesehen)? Da fehlt mir einfach etwas die Erfahrung bzw. der Überblick, was man so alles in einer "Bastelkarriere" kontruieren wird (so unterschiedlich sind die Wedegänge von Bastlern ja nicht, es fängt ja zum Beispiel auch so gut wie jeder mit LEDs an und kommt früher oder später zur PWM).
Moin zusammen, sorry, dass ich diesen alten Thread nochmal hoch hole. Mich interessiert ebenfalls ein Labornetzgerät von Statron und da ich auf deren Webseiten nichts konkretes bzgl. Liefer-/Zahlungsbedingungen finden konnte wollte ich hier mal fragen: Liefert Statron eigentlich an Privatkunden oder ausschließlich an Firmenkunden? Erfolgt eine Lieferung gegen Rechnung/Vorkasse/Nachnahme? Danke und viele Grüße
Nujo, also Voltcraft baut viel Kacke, aber auch einiges an sauberen (bzw. in Hobby-relation durchaus astreinen) Geräten; über mein VC940 kann ich ganz und garnicht klagen. Bei Peaktech kam bislang nur Müll rum, hatte einmal ein Multimeter und so ein Universal-Messplatzdingsda. Qualität war... nicht so überzeugend. Statron ist quasi-Industriestandard, hatte vor einiger Zeit mal ein betagtes Netzteil für 30V/+-5A in den Fingern -- sehr robust, wirklich. >Liefert Statron eigentlich an Privatkunden oder ausschließlich an >Firmenkunden? Erfolgt eine Lieferung gegen Rechnung/Vorkasse/Nachnahme? Warum rufste nich einfach mal an oder schickst mal rum? Reißt dir da schon niemand ne Kopp ab.
Finger weg von den Conrad-Teilen. Wie haben hier eine ganze Reihe von den Dingern und ersetzen sie nach und nach durch seriöse Geräte (GW, Toellner). Gründe: - Die Lüftersteuerung ist idiotisch, je nach Lust und Laune regelt das Ding kurzfristig Lüfterdrehzahl hoch und runter. Das ist akustisch noch viel nerviger als wenn der Lüfter immer maximal laufen würde. - Einschaltstrom: Wenn Du ein Gerät mit hohem Einschaltstrom betreiben willst (der am Peak aber immer noch unter dem nominellen Netzteilausgang) gehen die Netzteile z.T. in die Strombegrenzung und nicht mehr zurück. Hat uns schon etliche Stunden Fehlersuche gekostet...denkt ja keiner dass das Netzteil schuld ist, vor allem nicht wenn es sonst funktioniert.
Und um mal einen Gedanken von oben aufzugreifen, welche Netzteile am Markt erlauben es eigentlich die Strombegrenzung ohne manuellen Kurzschluss einzustellen? Gibt es da welche im Amateur-/Hobby-tauglichen Preisrahmen?
Wenn es nicht unbedingt was neues sein muss - da lohnt sich immer ein Blick rein: http://www.helmut-singer.de/ Da bekommt man grundsolide Technik, getestet. Also nicht das vermeintlich ebay-Schnäppchen, dass sich doch recht oft als Schuss ins Knie erweist.
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