Hier mal mein über die Jahre perfektioniertes Rezept, wie man (nach Einladung zu einem Vorstellungsgespräch) ein Projekt todsicher bekommt. Die Prinzipien sollte allerdings auch für geplante Festpositionen gelten. Das Wichtigste vor allem anderen ist, daß der Gegenüber einen symphatisch findet. Ergo: Beim Reinkommen ein freundliches Lächeln, das die Freude zum Ausdruck bringt, daß man sich endlich trifft. Das muss sitzen, daher keine Zurückhaltung, man muss echte Freude ausstrahlen - das sind 25% sage ich! Dabei muss man aber schon beobachten, wie locker der andere drauf ist und sich exakt anpassen: Ist er ein ruhiger, zurückhaltender Typ, dann genauso laut/leise reden, genauso schnell sprechen, genauso langsam bewegen. Wenn man den Gegenüber mal einige Minuten kopiert hat, erkennt er in einem eine Ähnlichkeit und die wirkt sympathisch. Das sollte auch plausibel sein: Wer sich einem Schnellsprecher gegenüber sieht, der deutlich aktiver ist, der fühlt sich überrant. Umgekehrt sieht man einen Phlegmatiker. Das wiederum sind die nächsten 25%. Weiter 25% gibt es fürs: In gleicher Tönhöhe sprechen, sich ähnlich hinsetzen, Gesten und Formulierungen verwenden, die der Gegenüber benutzt und diese später ebenfalls benutzen. Wichtig: Spricht der Gegenüber ein perfektes Hochdeutsch, ebenfalls anpassen. Optimal: Dialekt dekodieren und eigene Formulierungen in diese Richtung ziehen. Oder: Typische Formulierung dieser Sprachregion verwenden bzw. einen typischen Begriff für diese Region und unauffällig einfliessen lassen. Schlecht: In Köln den Düsseldorffer Dialekt miemen oder von Altbier schwärmen. Die letzten 25%: Man muss die Gesprächsstimmung "lesen" und dieser exakt folgen: Das vorhandene Mass an Offenheit, Freundlichkeit, Sachlichkeit und Nettigkeit muss exakt kopiert und getroffen werden. Das gilt besonders für das Lachen: Exakt so intensiv lachen, wie der Gegenüber es tut oder erwartet - wer perfekt ist, kann "verlegen" lachen, dann hat man schongewonnen. (Klappt auch bei Weibern !!!!) Grundsätzlich: Fängt der andere von Privatem an, dann ebenfalls was Passendes beisteuern. Aber ja nicht von selber damit anfangen und keinesfalls etwas den Gegenüber danach fragen. Insgesamt muss man eine klitzekleine Nouance "kleiner" und schwächer wirken, als der Gegenüber - als Experte ist man selbstredend auf seinem Fachgebiet perfekt und kann nur minimale Lücken benennen. Die sind aber wichtig, da dann der Gegenüber das Gefühl erhält, einen einschätzen zu können. ----------------------------- Eines muss man aber klar sagen: Wer sich bei der Aktion zu sehr bemühen oder gar verstellen muss oder sich dabei unwohl fühlt, der sitzt im falschen Gespräch. Projekte sollte man dann lieber sein lassen und von einer Festanstellung ist dann total abzuraten.
Hmmmm, das mit der "Nachäfferei" kann aber auch nach hinten los gehen, wenn der Gegenüber nämlich erkennt, was läuft und meint, man nehme ihn nicht ernst ....
Das funktioniert bei kleineren Firmen ohne Personalabteilung oder bei Firmen mit wenig Erfahrung im Umgang mit Bewerbern. Großunternehmen bzw. deren Personalverantwortliche verstellen sich nämlich bewusst in den VG um zu sehen, ob der Bewerber ein Arschkriecher ist. Letztendlich muss das aber jeder für sich entscheiden. Denn wer sich am Anfang anders gibt, als er wirklich ist, gerät später u. U. in die Zwickmühle. Denn sich so zu geben wie andere erwarten kann auch bedeuten, dass man Situationen akzeptieren muss, die einem selbst gegen den Strich gehen. Fazit: sei du selbst! So toll kann kein Job sein, dass man sich selbst zum Affen macht um ihn zu bekommen. Managerpositionen jetzt mal ausgenommen...
@Don.... Mai, nu weißt du auch warum Schauspieler so starke Bewunderung in unserer Gesellschaft erfahren. Show Show Show. Es ist aber in der Tat so wie du schreibst. Diese Show hilft aber auch nur um den Fuß in die Tür zu bekommen. Ist schon komisch, da sitzen studierte Erwachsene zusammen und verhalten sich im Grunde nicht anders als Kleinkinder die andere nachäffen. Nur ist es auf diesem Level nicht so augenscheinlich. Also Projektleiter die Aufträge nach Sympathiepunkten vergeben....suspekt. Nun eines ist auch klar, wer sich dreht wie der Wind pfeift, hat in unserer Werte verfallenden Gesellschaft arge Vorteile. Frage: Was machst du eigentlich wenn du vollschlank und 2m bist und dir sitzt ein "Volker "Zack" Michalowski" gegenüber? Das kann aber zum Glück nicht passieren. Den 2m "große" 150 Kilo "Kolosse", die leicht transpirieren haben in der Regel in unserer Gesellschaft genauso wenig eine Chance wie 1,54m "kleine" 54 Kilo "Zwerge". Diese Menschen haben eine zu große Angriffsfläche und werden daher in bestimmten Positionen nicht lange bestehen können. Kleine Hunde wissen schon warum sie ständig am kläffen sind. So halten sie sich zum Preiß als Giftzwerg abgestempelt zu werden die größeren Futterwegschnapper vom Leibe. Es ist aber schon so wie du schreibst. Manchmal frage ich mich, ob gewisse erfolgreiche Menschen garnicht zu stark emotionalen Gedankengängen oder Empfindungen fähig sind. Ich glaube das ist bei diesen bewusst oder unbewusst etwas eingeschränkt. Denn nur wer sich voll und ganz auf sein Ziel konzentrieren kann, ist letzten Endes erfolgreich. Es ist so, wir leben in Abhängigkeiten. Wenn du was von einem anderen möchtest, mußt du dich logischerweise anpassen um es zu bekommen. Dein Hund rennt auch nur dem Stöckchen hinterher, weil er dannach mit einer Belohnung (Futter, Streichel) rechnet. Wenn jemand was von dir möchte, muß er sich genauso dir anpassen um leichter Erfolg zu haben. Man sollte aber Respekt und Akzeptanz vor sich und dem anderen haben und zeigen.
"Also Projektleiter die Aufträge nach Sympathiepunkten vergeben....suspekt." Wo lebst Du? Jeder wird sich aus einem pool von Bewerbern den nehmen, der ihm passt. Da die Bewerber technisch meiste sehr aehnlich sind, wird man immer den nehmen, mit dem man sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann. Freundlichkeit und Sympathie sind da natürlich das Wichtigste. Denke mal, wie DU! dich entscheiden würdest, wenn Du drei Projektnehmer oder zur Festanstellung anstehende Jungingneieure hast und Du wirst mit einem davon einfach im Gesprach nicht warm. Nimmst Du den ? Bei reiner Projektvergabe an eine Firma, die dann extern vor sich hin wursteln und mit denen man nicht an einem Tisch sitzt, ist das wohl anders. Aber auch denn kriegt der den Job, mit den Beziehungen.
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